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Nationalspielerin Lina Magull jubelte über ihren Treffer zum 1:0 gegen Dänemark.

© imago images/Nick Potts

Deutschland trifft auf Spanien bei der Fußball-EM: Mit einer starken Zentrale zum Erfolg

Gegen Dänemark überzeugten vor allem Lina Magull und Lena Oberdorf im zentralen Mittelfeld. Auf sie wird es auch im zweiten Gruppenspiel gegen Spanien ankommen.

Wenn Lina Magull den Ball am Fuß hat, dürfen sich Zuschauende auf besondere Momente freuen. Die 27-Jährige ist für die Kreativität zuständig beim deutschen Team und bekannt für ihre Ruhe am Ball. Hinzu kam am Freitagabend gegen Dänemark dieser unbedingte Siegeswille, der vor allem bei ihrem Treffer zum 1:0 erkennbar war.

„Das war absolut mit Überzeugung gemacht von Lina. Wir haben da wieder hoch angegriffen und sie hat diesen Fehler erzwungen“, sagte die Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. „Ich hatte ihr vor dem Spiel gesagt, heute kommt ein Moment und das wird ein großer sein und das war er. Aber sie hat auch so fantastisch gespielt.“

Magull war an fast jeder Offensivaktion beteiligt, warf sich in die Zweikämpfe und steckte ihre Mitspielerinnen mit ihrer Entschlossenheit an, eine Körpersprache, wie viele sie von ihr sehen wollten. Umso bitterer wäre ein Ausfall der Fußballerin vom FC Bayern München. Beim Training am Montag konnte sie wegen leichter Beschwerden im Oberschenkel nicht komplett mittrainieren. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie der DFB mitteilte.

Das System mit einer Viererkette in der Defensive, drei zentralen Mittelfeldspielerinnen und drei Spitzen ging perfekt auf gegen Dänemark. Dabei fiel neben Magull vor allem Lena Oberdorf vom VfL Wolfsburg auf, die als einzige Sechserin spielte. Die 20-Jährige ist ähnlich spielintelligent wie Magull und Sara Däbritz, die das Mittelfeld komplettierte. Oberdorf ist mit ihrer Physis die perfekte Ergänzung in der Zentrale hinter den beiden Spielgestalterinnen Magull und Däbritz.

Von der Innenverteidigerin zur Sechserin

Oberdorf war als Absicherung geplant, konnte sich aber dank Däbritz oft mit nach vorne einschalten und presste die dänische Abwehr teilweise ebenso hoch an wie Magull. Trotz ihres jungen Alters ist es bereits ihr zweites großes Turnier und das merkt man ihr an.

Am Anfang ihrer Karriere im Nationalteam setzte Voss-Tecklenburg sie vermehrt in der Innenverteidigung ein, was sie durchaus auch spielen kann. Zur Stammspielerin wurde sie dann aber im defensiven Mittelfeld. Dort fühlt Oberdorf sich wohl und ist durch ihre körperliche Präsenz in der Lage, sich zu behaupten und wichtige defensive Duelle zu gewinnen, wie am Freitag auch die dänische Starspielerin Pernille Harder mehrmals zu spüren bekam.

Das aggressive Pressing von Deutschland war der Schlüssel zum Erfolg im Spiel gegen Dänemark. Die dänischen Spielerinnen versuchten, sich per Kurzpassspiel aus den Drucksituationen zu befreien, was aber nicht funktionierte und für Deutschland Torchancen ermöglichte.

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Mit dem kommenden Gegner Spanien am Dienstagabend (21 Uhr, ARD) könnte das schon etwas anders aussehen. „Spanien wird uns anders fordern. Da müssen wir ein sehr gutes Pressing spielen und kompakt bleiben, weil sie sich mit ihrem Kurzpassspiel gerne durch die Reihen spielen“, sagte Abwehrspielerin Marina Hegering vor der Partie. „Sie werden uns früh unter Druck setzen, da müssen wir unsere Lösungen parat haben. Wir müssen uns gegenseitig Sicherheit geben. Die Kommunikation auf dem Platz wird ein entscheidender Faktor sein.“

Spanien muss Putellas und Hermoso ersetzen

Die Spanierinnen beherrschen dieses Kurzpassspiel auf engem Raum wie kein zweites Team bei der EM. Sie möchten möglichst viel Ballbesitz haben und suchen gerne mal die tiefen Läufe. Das könnte zu einem Problem werden für die deutsche Defensive. Durch die Ausfälle von Weltfußballerin Alexia Putellas und Rekord-Torschützin Jennifer Hermoso sind die Spanierinnen definitiv geschwächt, haben mit dem 4:1-Sieg gegen Finnland aber eindrucksvoll bewiesen, dass sie auch ohne ihr wohl wichtigste Offensiv-Duo torgefährlich sind. Gegen die Finninnen überzeugten vor allem die beiden Mittelfeldspielerinnen Aitana Bonmatí und Patricia Guijarro, ein eingespieltes Duo vom FC Barcelona.

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Doch auch den Deutschen ist mit dem Sieg gegen Dänemark ein eindrucksvoller Start ins Turnier gelungen, der zunächst aber nicht mehr als eine gute Basis sei, wie Voss-Tecklenburg und auch Kapitänin Svenja Huth mehrmals betonten. Die starke Leistung muss das deutsche Team um Magull, Oberdorf und Däbritz nun bestätigen.

Neben Magull trainierte am Sonntag auch Sydney Lohmann nur eingeschränkt, beide werden aber wohl wieder rechtzeitig fit. Definitiv ausfallen wird Stürmerin Lea Schüller, die am Montag positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Für sie dürfte Alexandra Popp in die Startelf rücken.

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