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Jonas Mattisseck (links, hier gegen Nemanja Nedovic von Roter Stern Belgrad) wird bei Alba vor allem für seine aggressive Verteidigung geschätzt.

© Imago/Nikola Krstic

Nach Belgrad ist vor Belgrad: Bei Alba Berlin ist der Spaß zurück

Die Enttäuschung des Pokalwochenendes haben die Berliner Basketballer schnell hinter sich gelassen. „Das war die Ruhe vor dem Sturm“, sagt Jonas Mattisseck über die vergangene Woche.

Es war ein ungewohnter Anblick am Dienstagmorgen in der Schützenstraße. Unter Anleitung von Trainer Israel Gonzalez liefen die Profis von Alba Berlin auf engem Raum im Kreis, sie stießen wahlweise mit den Hüften aneinander, gaben sich High Fives, hüpften umher und spielten eine Art Fangen mit Basketball. Johannes Thiemann demonstrierte sogar erstaunliche Breakdance-Skills, die Louis Olinde beim Versuch der Imitation etwas überforderten.

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Es sah nicht unbedingt wie das Training einer professionellen Basketballmannschaft aus, sondern eher wie eine neue Folge von Albas erfolgreicher Videoserie für Kinder, „Sport macht Spaß“. Eigentlich fehlte dafür nur der Albatros. Die Berliner hatten jedenfalls ihren Spaß – und das ist nach dem jüngsten Stimmungstief bereits ein gutes Zeichen.

Die Enttäuschung vor anderthalb Wochen nach der Niederlage im Pokalhalbfinale gegen Bayern München war groß. Zum ersten Mal seit 2017 fand ein nationales Endspiel ohne Berliner Beteiligung statt. „Ich schaue eigentlich sehr viel Basketball, aber das Finale habe ich mir nicht angeschaut, da hat es noch zu doll wehgetan“, erinnert sich Jonas Mattisseck.

Doch zwei freie Tage, ein paar Trainingseinheiten und ein überraschender Sieg in der Euroleague bei Roter Stern Belgrad haben den Trübsinn bereits wieder vertrieben. „Klar haben wir über die Niederlage im Pokal gesprochen und versucht, es zu verarbeiten“, sagt Mattisseck. Besondere Motivationsreden seien aber nicht notwendig gewesen. „Das hat uns eher zusammengeschweißt.“

Da sich die Bundesliga aktuell noch in der Nationalmannschaftspause befindet, hatte Alba zuletzt ungewohnt viel Zeit für Training und Regeneration. „Das war so eine entspannte Woche. Ich kann es mir gar nicht mehr vorstellen, wie es ist, wenn man nur in der BBL spielt“, sagt Thiemann. Nach strapaziösen Monaten sei es endlich möglich gewesen, „kleine Wehwehchen auszukurieren“ und die Akkus aufzuladen.

Physisch und mental fühlen sich die Berliner wieder besser und das ist auch dringend nötig, denn bis zum Ende der Bundesliga-Hauptrunde im Mai sind vier Tage zwischen den Spielen das höchste der Gefühle. „Das war die Ruhe vor dem Sturm und wir haben die Zeit genutzt, um im Training an ein paar Schrauben zu drehen, damit wir bereit sind für den Rest der Saison“, sagt Mattisseck.

Das war die Ruhe vor dem Sturm.

Jonas Mattisseck über eine vergleichsweise entspannte Woche für Albas Spieler.

Los geht es mit einer kleinen Spielplan-Kuriosität. Denn nach Belgrad ist für die Berliner vor Belgrad. An diesem Donnerstag (21 Uhr, Magentasport) sind sie sechs Tage nach dem Sieg gegen Roter Stern bei Partizan zu Gast. Dort erwartet Alba nicht nur ein vom legendären Zeljko Obradovic trainierter Play-off-Kandidat mit neun Siegen aus den letzten zwölf Spielen, sondern eine beeindruckende Kulisse mit mehr als 16.000 Zuschauern. „Sie haben die krassesten Fans der Liga und wir freuen uns auf die Stimmung“, sagt Mattisseck.

Anders als Partizan kann Alba ohne Druck ins Spiel gehen. Trotz des Auswärtssieges bei Roter Stern stehen die Berliner in der Euroleague neun Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde auf dem letzten Platz und selbst mit einem starken Schlussspurt ist maximal Rang 14 realistisch. „Ich hoffe, dass wir ohne den Druck besser spielen können“, sagt Gonzalez.

In Belgrad muss Albas Trainer neben Marcus Eriksson auch auf Yovel Zoosman (ausgekugelte Schulter) und Ben Lammers (Sprunggelenksprobleme) verzichten. Tim Schneider klagt über Schmerzen im Knie und könnte ebenfalls ausfallen. Nach dem Spiel in Belgrad wartet dann am Samstag (20.30 Uhr) in der heimischen MB Arena schon die Neuauflage des Pokalhalbfinales gegen Bayern München, dieses Mal in der Liga. Der Fokus liegt aber erst mal auf Partizan und nicht auf einer möglichen Revanche. „Wir schreiben in der Euroleague kein Spiel ab“, sagt Mattisseck.

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