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Für Daniel Tschofenig startete das Jahr 2025 gleich mit einem großen Erfolg.

© dpa/Daniel Karmann

Neujahrsspringen bei Vierschanzentournee: Österreicher Tschofenig holt Tagessieg und Gesamtführung

Auch in Garmisch-Partenkirchen überragen die Österreicher. Pius Paschkes Rückstand nach ganz vorn ist nach einem schwachen ersten Sprung deutlich angewachsen.

Von
  • Thomas Eßer
  • Patrick Reichardt

Stand:

Die deutschen Skispringer haben zum Jahresstart eine schwere Niederlage kassiert und können den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee wohl schon zur Halbzeit abhaken. Pius Paschke (129 und 143,5 Meter) kam trotz eines hervorragenden zweiten Sprungs nicht über Platz neun hinaus und verlor weitere Punkte auf die dominanten Österreicher, die diesmal von Tagessieger Daniel Tschofenig (141,5 und 143 Meter) angeführt wurden.

„Ich habe im ersten Sprung leider kleine Fehler oben gemacht und das hatte dann viele Folgefehler mit sich gebracht. Im zweiten war das besser, aber noch nicht perfekt“, sagte Paschke nach dem Wettbewerb in der ARD.

Tschofenig übernimmt mit dem deutlichen Erfolg nicht nur die Tournee-Führung, sondern auch das Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters, das Paschke bislang den kompletten Winter getragen hatte. Hinter dem 22-Jährigen komplettierten Gregor Deschwanden aus der Schweiz als Zweiter und der Österreicher Michael Hayböck als Dritter das Podium.

Hayböck schaffte zum Start in das Jahr 2025 mit 145 Metern einen Schanzenrekord im ersten Durchgang. Bester Deutscher auf der Großen Olympiaschanze wurde Karl Geiger, der nach Sprüngen auf 137 und 138,5 Meter Rang sechs belegte. „Es macht wirklich Spaß, ich weiß, was ich zu tun habe“, sagte Geiger in der ARD und sieht sich im Aufwind: „Das gibt mir Mut und motiviert mich.“

Das deutsche Warten auf den ersten Gesamtsieg seit Sven Hannawald im Januar 2002 dürfte aber trotzdem weitergehen. Dabei waren 22.500 Zuschauer – darunter Bayerns Ministerpräsident Markus Söder – bei prächtigem Sonnenwetter bereit für eine riesige Sause. Klassiker wie „Griechischer Wein“, „YMCA“ und „Über den Wolken“ erklangen, die Fans sangen lautstark mit. Nur die deutschen Springer vermochten die Party nicht weiter zu befeuern.

Bis zur Tournee hatte das deutsche Team den Weltcup dominiert. Der 34 Jahre alte Paschke war mit seinen fünf Siegen die Sensation des Winters – hat seit dem Weltcup in Engelberg am vierten Adventswochenende aber sukzessive nachgelassen.

Bei Pius Paschke war leider der Sprung nicht gut genug. Aktuell sind wir noch dabei – aber nicht mehr so richtig, wie wir das wollen“, urteilte Bundestrainer Stefan Horngacher nach Durchgang eins in der ARD. Der zweite Sprung gelang Paschke deutlich besser, doch das kam zu spät. Auch Andreas Wellinger (Zehnter) war von der Weltspitze ein ordentliches Stück entfernt.

Immerhin schafften es drei Deutsche in die Top Ten, weshalb Horngacher zumindest von einem „mannschaftlich guten Ergebnis“ sprechen konnte. Letztlich aber musste der Bundestrainer konstatieren: „Es waren halt ein paar andere besser. Aber es ist sehr, sehr eng und aktuell schwer ganz vorne zu sein.“

Paschke verliert auch die Führung im Gesamtweltcup

Dabei hatte sich Paschke Silvester schon um halb zwölf ins Bett gelegt und seine Vorfreude auf ein stimmungsvolles Neujahrsspringen geäußert. Bei den beiden verbleibenden Wettbewerben in Innsbruck und Bischofshofen dürfte es nur noch darum gehen, welcher Österreicher am 6. Januar den Goldenen Adler für den Gesamtsieger in die Höhe recken darf. Tagessieger Tschofenig hat dafür seine Position an Neujahr massiv verbessert.

Der Youngster nahm sowohl Jan Hörl (Rang fünf) als auch Oberstdorf-Gewinner Stefan Kraft (Achter) einige Punkte ab und fährt als Führender zum Bergisel, wo am Samstag (13.30 Uhr/ARD und Eurosport) das dritte Springen ansteht.

Für die Deutschen geht es im zweiten Tournee-Teil wohl hauptsächlich um Schadensbegrenzung und die Einzelergebnisse. Keine große Eigenwerbung in Garmisch betreiben konnte Markus Eisenbichler, der nach knapp zwei Jahren ein Tournee-Comeback feierte.

Der Ex-Weltmeister schied im ersten Durchgang aus und holte keine Punkte. „Es ist megaschön, hier zu hüpfen. Ich bin ganz happy“, sagte Eisenbichler unmittelbar nach seinem ersten Sprung. Ein zweites Mal springen durfte er nach seinem Satz auf 129 Meter nicht. (dpa)

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