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Mariona Caldentey (re.) erzielte das 1:0 für Spanien.

© IMAGO/Sports Press Photo

Packendes Finale auf allerhöchstem Niveau : England besiegt Spanien und verteidigt seinen EM-Titel

Das Endspiel begeistert mit hochklassigem Fußball, großer Spannung und viel Leidenschaft beider Nationen. Letztlich gewinnt England im Elfmeterschießen.

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Um 20.45 Uhr Ortszeit war es vollbracht. Chloe Kelly traf ins linke obere Eck und damit ins Herz aller spanischen Fußballfans. In einem hochklassigen Finale dominierte lange das spanische Team und überzeugte mit attraktivem, schnellem und präzisem Fußball. Letztlich siegte aber England nach großem Kampf im Elfmeterschießen mit 3:1 (0:1) und verteidigte damit seinen EM-Titel.

Das englische und das spanische Team lieferten in Basel vor 34.203 Zuschauenden ein EM-Finale ab, das mal wieder der beste Beweis dafür war, bei welch hoher Qualität der Frauenfußball mittlerweile angelangt ist.

Gerade Spanien begeisterte im Finale und spielte so frei auf, wie es das schon das gesamte Turnier getan hatte. Und das, obwohl man durch die Folgen des sexuellen Übergriffs des damaligen Verbandspräsidenten Luis Rubiales gegenüber der Spielerin Jennifer Hermoso und aufgrund einiger weiterer Schwierigkeiten mit dem Verband, alles andere als eine ruhige Vorbereitung auf dieses Turnier hatte absolvieren können.

Zwar erwischte England den besseren Start in dieses Duell und kam durch Alessia Russo schon in der dritten Minute zu einer guten Torchance nach einem langen Ball von Kapitän Leah Williamson. Das spanische Team wurde in der Folge aber immer stärker, riss das Spielgeschehen an sich und übte zunehmend Druck auf das gegnerische Tor aus. Eine Passquote von knapp 80 Prozent ist ohnehin stark, noch beeindruckender ist dieser Wert allerdings, wenn man ihn im letzten Drittel erreicht.

Die spanische Offensive, angeführt von Alexia Putellas und Aitana Bonmati, erspielte sich mit ihrem typischen Kurzpassspiel mehrere gute Möglichkeiten. In der 25. Minute nutzte Mariona Caldentey eine davon und traf nach Flanke von Ona Batlle per Kopf. Caldentey ist eine der wenigen Spanierinnen im Kader, die mit dem FC Arsenal bei einem englischen Klub unter Vertrag steht.

England überzeugt mit Tempo und einer guten taktischen Ausrichtung

Doch auch England zeigte, dass man mit Tempo und Taktik ebenfalls viel erreicht. Das Team von Trainerin Sarina Wiegman kam durch schnelle Umschaltsituationen und Pässe in die Tiefe zu Chancen. Ein bewährtes Mittel gegen Spaniens überwiegend hochstehende Defensive. Selbst die spanische Torhüterin schien von Englands Seite gut analysiert worden zu sein. Catalina Coll ist für ihre Unsicherheit bei hohem Pressing bekannt. Und so kam England durch Lauren Hemp und einen abgefangenen Pass nach zwanzig Minuten zur besten Chance im ersten Durchgang. Coll bügelte ihren Fehler per Fußabwehr allerdings selbst aus.

Nach der Pause wurde England für seinen Aufwand schließlich mit dem Ausgleichstreffer belohnt. Eine Flanke der eingewechselten Chloe Kelly verwandelte Russo mit einem technisch anspruchsvollen Kopfball gegen ihre eigene Laufrichtung. Danach blieb England weiterhin am Drücker und verfehlte den Führungstreffer nur knapp. Kellys Schuss von der linken Seite lenkte Coll mit den Fingerspitzen um den Pfosten herum.

Englands Alessia Russo (Mi.) glich per Kopf aus.

© IMAGO/Shutterstock

Doch auch Spanien erspielte sich weitere Möglichkeiten, etwa durch die eingewechselte Claudia Pina, die mit ihrem Schuss aus kurzer Distanz an Englands Hannah Hampton scheiterte. Bei diesem Turnier glänzten vor allem die beiden Finalteams mit ihren stark besetzten Kadern, sodass Einwechselspielerinnen wie Pina oder Kelly von der Bank aus den Unterschied machen konnten.

In den letzten Minuten der regulären Spielzeit sowie der Verlängerung entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der von vielen harten Zweikämpfen und Richtungswechseln geprägt war. Spanien erhöhte in der zweiten Halbzeit der Verlängerung wieder deutlich die Schlagzahl, die Entscheidung sollte dennoch erst im Elfmeterschießen fallen. Und dort avancierte Englands Torfrau Hannah Hampton einmal mehr mit ihren Paraden zur Spielerin des Spiels.

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