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Herthas Spieler wollen am Saisonende den Aufstieg mit ihren Fans feiern. Doch das wird schwer.

© imago/Contrast/IMAGO/O.Behrendt

Rückrundenstart der 2. Fußball-Bundesliga: Schafft Hertha BSC doch noch den Aufstieg?

Hertha liegt nach der Hinrunde der Zweiten Liga in der Tabelle nur auf Platz zwölf. Geht doch noch was? Drei Experten geben ihre Einschätzungen ab.

Stand:

Nur sechs Siege in der Hinrunde, dafür aber sieben Niederlagen. Hertha BSC hat mit dem neuen Trainer Cristian Fiél in der ersten Halbserie der 2. Fußball-Bundesliga nur selten überzeugen können. Vor allem zu Hause enttäuschte die Mannschaft oft und verlor im Olympiastadion fünf von acht Spielen.

Vielleicht ist es deswegen ganz gut, dass die Rückrunde für die Berliner am kommenden Sonntag auswärts beim SC Paderborn beginnt. Und auch wenn die Bilanz insgesamt nicht befriedigend war, ist der Abstand zu den Aufstiegsrängen noch überschaubar. Sechs Punkte sind es auf den Relegationsplatz, sieben auf Rang zwei. Da könnte nach oben also durchaus noch etwas gehen. Aber wie realistisch ist das?

Drei Experten geben Antworten. Weitere Folgen des Formats „3 auf 1“ finden Sie hier.


Hertha muss eine Serie starten, dann klappt das noch

Ja, es ist möglich, dass Hertha das noch schafft. Wenn man den 1. FC Köln als Vorbild nimmt: Die haben von 21 möglichen Punkten zuletzt 19 geholt. Vor sieben Spieltagen waren die Kölner noch hinter Hertha in der Tabelle und nun sind sie vorbeigezogen und stehen ganz oben.

Wenn man so eine Serie hinlegt, dann klappt das natürlich noch. Und das Potenzial dazu haben wir. Es wird jetzt auf die ersten drei Spiele ankommen in Paderborn, beim Hamburger SV und schließlich in Regensburg – da muss etwas passieren, sonst wird es sehr schwer. Aber ich habe ein positives Gefühl und Köln hat ja bewiesen, dass so etwas geht.

Abergläubisch bin ich nicht, aber ich werde die ersten drei Spiele nicht im Stadion sein können, denn ich fahre für drei Wochen nach Südafrika zum Golfspielen. Ich gehe mal davon aus und hoffe zumindest, dass sich Hertha dann mit drei Siegen den Weg nach oben geebnet hat und dass es richtig losgeht und das Thema Aufstieg noch aktueller ist, wenn ich wieder zuschauen kann. 


Ohne konstant gute Leistungen wird es schwer für Hertha

Als Hertha BSC 2013 zum vorerst letzten Mal in die Bundesliga aufgestiegen ist, hatte die Mannschaft in der ganzen Saison gerade zwei Spiele verloren. Beim Aufstieg 2011 waren es sechs. Aktuell sind es für die Berliner bereits sieben Niederlagen – nach der Hälfte der Saison.

Was das für Hertha bedeutet? Wenn der Traum vom Aufstieg doch noch wahr werden soll, darf sich die Mannschaft von Trainer Cristian Fiél nicht mehr viel erlauben. Das belegt schon der Blick auf die Tabelle. Hertha ist nach der Hinrunde Zwölfter, gefangen im Mittelmaß sozusagen. Andererseits sind es eben auch nur sechs Punkte auf den Relegationsrang.

Die Liga ist ausgeglichen wie nie. Wer am schnellsten Konstanz in seine Leistungen bekommt, macht gleich einen Riesensatz wie vor der Winterpause der 1. FC Köln. Aber genau daran hapert es bei Hertha. Konstanz liegt der Mannschaft offenbar nicht. Dass die Berliner drei Spiele nacheinander gewonnen haben, liegt mehr als fünf Jahre zurück. Damals spielten sie noch in der Ersten Liga. Der Trainer hieß Ante Covic.


Es spricht nicht viel für einen Aufstieg von Hertha

Wieso sollte der Klub aus der Hauptstadt mit dem zweitteuersten Kader der Liga, dem größten Stadion und mehr als 50.000 Mitgliedern nicht in der Lage sein, aufzusteigen? Mir leuchtet das nicht ein. Es ist doch nicht arrogant oder großkotzig, unter diesen Voraussetzungen den Aufstieg anzupeilen.

Trotzdem vernehme ich viel von der neuen „Demut“. Auf mich macht das den Eindruck, als würde hier Bescheidenheit mit Ambitionslosigkeit verwechselt. Der Kapitän spricht davon, „kleinere Brötchen“ zu backen. Wie klein sollen sie denn noch werden? Wir stehen doch schon im Mittelfeld von Liga zwei.

Die Frage ist doch: Wieso können wir nicht mit Elversberg oder Paderborn mithalten? Wieso wiederholen sich seit Monaten immer wieder dieselben Fehler? Und: Verfügen wir wirklich über die notwendige Leistungskultur? Immerhin kommen viele Zuschauer. Aber wohl eher aus Solidarität als aus Überzeugung. Es gibt für mich derzeit wenig Anzeichen dafür, dass Hertha BSC in dieser Saison aufsteigt.
 

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