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Rudelbildung, Rote Karten, Faustschläge: Real Betis und Como 1907 verwandeln Testspiel in „ein regelrechtes Gemetzel“
In der Schlussphase der ersten Halbzeit eskaliert ein Testspiel völlig. Ein Spieler verprügelt aus Versehen seinen eigenen Mitspieler. Und mittendrin ist der frühere Hertha-Profi Marc-Oliver Kempf.
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Als Marc-Oliver Kempf im Januar 2022 bei Hertha BSC vorgestellt wurde, lautete die Zeile in der Pressemitteilung des Vereins „Ich halte überall meine Knochen rein“. In den folgenden zweieinhalb Jahren in Berlin fehlte es ihm nicht an Einsatzwillen, aber mitunter wirkte der Innenverteidiger mitunter etwas unbeholfen in seinen Aktionen.
Das hielt Como 1907, Aufsteiger in die Serie A, vor einem Jahr aber nicht davon ab, ihn als Teil eines runderneuerten Kaders zu verpflichten. 20 Spieler kamen neu in das Team des früheren spanischen Nationalspielers Cesc Fàbregas, um den Verein in der ersten italienischen Fußball-Liga zu halten und den rasanten Aufstieg fortzusetzen. 2017 hatte der Klub noch viertklassig gespielt.
Für Kempf hat sich der Wechsel in die Stadt am Comer See, die viele Reiche und Schöne anlockt, durchweg gelohnt. 31 Spiele bestritt er in der abgelaufenen Saison und hatte damit wichtigen Anteil, dass die Lombarden die Saison auf Platz zehn beenden konnten. „Wer meinen Werdegang ein bisschen kennt, der weiß, dass vor allem die Zeit in Berlin nicht die einfachste war. Hier in Italien lief es von der ersten Minute an super“, hatte er in einem Interview mit „Sport 1“ im März gesagt.
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Am Mittwochabend tat sich Kempf in anderer Art und Weise hervor. Bei einem Testspiel gegen Real Betis Sevilla in Cádiz war vom Charakter eines Freundschaftsspiels wenig zu spüren. Es hagelte Fäuste und Rote Karten, Kempf war mittendrin und teilte ordentlich aus.
Cucho Hernandez trifft den eigenen Mitspieler mit der Faust
Nach zwei harten Tacklings von Como in der Nachspielzeit, als es 2:0 für die italienischen Gäste stand, eskalierte die Lage. Sevillas Pablo Fornals verpasste seinem Gegenspieler Maximo Perrone nach einer Schubserei eine Ohrfeige, der Argentinier antwortete mit einem Fausthieb. Beide kassierten dafür eine Rote Karte.
Daraufhin folgte eine Rudelbildung, an der von Spielern, über Trainer und Betreuer so ziemlich alle beteiligt waren, die zum engeren Kreis der jeweiligen Teams gehören. Dabei ging es so unübersichtlich zu, dass Sevillas Cucho Hernandez beim Versuch, einen weiteren Como-Spieler zu schlagen, seinen eigenen Mitspieler Natan mitten im Gesicht traf.
Von „einem Skandal“ schrieb die Zeitung „Marca“ anschließend, AS erkannte „ein regelrechtes Gemetzel“. Das italienische Blatt Corriere della Serra sah „Szenen wie im Wilden Westen“. Die englische Sun titelte von einem „Chaos mit wilden Schlägen“.
Como gewann am Ende mit 3:2, Ivan Azon Monzon erzielte den Siegtreffer in der Nachspielzeit. Auch nach dem Abpfiff war es nochmals zu einer Auseinandersetzung beider Teams vor dem Eingang zum Kabinentrakt gekommen.
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