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Sowohl auf als auch neben dem Platz: Warum Joshua Kimmich der Richtige für das Kapitänsamt ist
Kimmich folgt auf İlkay Gündoğan als neuer Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Damit tritt er in große Fußstapfen. Mittlerweile kann er sie auch ausfüllen.

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Es war die naheliegendste Lösung, für die sich Julian Nagelsmann letztlich auch entschieden hat. Joshua Kimmich ist neuer Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, das gab der Bundestrainer am Montag in Herzogenaurach bekannt. Mit ihm habe man einen Spielführer, der zu vielen einen guten Draht habe und in seiner Art und Weise, wie er den Job Profifußballer ausübe, ein Vorbild sei, so Nagelsmann.
Dass die Wahl auf den 29 Jahre alten Spieler des FC Bayern München gefallen ist, erscheint logisch. Kimmich ist Leistungsträger in der Nationalmannschaft und mit 91 Spielen zudem der erfahrenste Spieler im DFB-Aufgebot. Doch auch andere Attribute machen den Defensivspieler zu einer guten Wahl.
Da wären seine unbestrittene fußballerische Qualität, seine große Konstanz auf dem Platz, die ihn zum unumstrittenen Stammspieler macht und vor allem der Umstand, dass er nach den Abgängen des ehemaligen Kapitäns İlkay Gündoğan, Manuel Neuer, Toni Kroos und Thomas Müller einer der wenigen Verbliebenen ist, der eine Führungsrolle einnehmen kann. Das hat er bereits bei der EM im Sommer bewiesen, bei der er als Vizekapitän auftrat.
Sicherlich wären dahingehend auch Antonio Rüdiger und Jonathan Tah eine Alternative gewesen, doch zumindest Letzterem fehlt die Erfahrung im Nationalteam. Hinsichtlich dieses Aspekts bleibt sich Nagelsmann mit Rüdiger und Kai Havertz als Vertreter von Kimmich ebenfalls treu.
Von seinem Ehrgeiz hat Kimmich in seiner Karriere, die geradlinig anfing, dann aber durchaus Dellen bekam, nichts eingebüßt. Mittlerweile schafft er es allerdings häufiger, diesen in positive Energie auf dem Rasen umzuwandeln und nicht in Verbissenheit unterzugehen. Und vor allem darauf kommt es in der Kapitänsrolle an.
Auch die Diskussion um seine Position, die Kimmich bereits über Jahre in der Nationalmannschaft begleitet, hat gezeigt, dass der Münchner stets teamdienlich denkt. Er holt auf der Position das Maximum raus, auf der er aufgestellt wird.
Mit Kimmich hat Nagelsmann einen neuen Kapitän der deutschen Nationalelf bestimmt, der vorweggeht, sich für nichts zu schade ist und auch nicht davor zurückscheut, intern unbequeme Dinge anzusprechen. Gegenüber der Mannschaft, aber auch gegenüber dem Trainerteam. Und mittlerweile, so scheint es, findet er auch Gehör.
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