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Thema

Michael Schumacher

Michael Schumachers Unfall im freien Training zum Großen Preis von Australien in Melbourne war der achte spektakuläre Formel-1-Unfall des zweimaligen Weltmeisters. Den schlimmsten Crash hatte er am 11.

Michael Schumacher ist schon da, seine zwölf Tonnen "Gepäck" flogen am Sonntag hinterher - und für viele Experten ist der zweimaligen Weltmeister diesmal der Titel-Kandidat Nummer eins. Sieben Tage vor dem Saisonstart 2000 ist der Ferrari-Tross vom Mailänder Flughafen Malpensa aus Richtung Australien gestartet.

Immer wieder tönte der alte Queen-Hit "We are the Champions" aus der Karaoke-Hütte Nummer sieben. Mit den obligatorischen Siegerzigarren, viel Champagner und sehr ausdauernd feierten Mika Häkkinen und sein McLaren-Mercedes-Team den Gewinn der Formel-1-Weltmeisterschaft.

Als alles vorbei war, hakte Michael Schumacher noch einmal nach. Nicht gegen Weltmeister Mika Häkkinen, nicht gegen den ungeliebten Stallgefährten Eddie Irvine, sondern gegen - David Coulthard, den zweiten Mann von Mclaren-Mercedes: "Er hatte eine Rückstand und hat mich trotzem nicht vorbei gelassen.

Von Karin Sturm

Eddie Irvine spuckte wie üblich große Töne, WM-Rivale Mika Häkkinen kniff vor dem ersten Rede-Duell, und Mercedes-Mann Norbert Haug will keine Betrugsvorwürfe gegen den italienischen Konkurrenten schüren. Doch für den Coup sorgte fünf Tage vor dem mit Spannung erwarteten Weltmeisterschafts-Finale in Suzuka Formel-1-Besitzer Bernie Ecclestone.

Fünf Stunden lang haben Ferrari und Eddie Irvine gestern in Paris um ihre letzte WM-Chance gekämpft. Hinter verschlossenen Türen beriet das fünfköpfige Berufungsgericht des Internationalen Automobilsportverbandes (Fia) unter dem Vorsitz des Portugiesen Jose Macedo e Cuña über den Einspruch des italienischen Rennstalls gegen die nachträgliche Disqualifikation von Michael Schumacher und Eddie Irvine beim Großen Preis von Malaysia.

Ferrari muss länger als erwartet zittern, doch das Eingreifen von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hat die Italiener in der "Windabweiser-Affäre" wieder siegessicher gemacht. Erst am Sonnabend, einen Tag nach der morgigen Verhandlung vor dem Berufungsgericht des Internationalen Automobilverbandes (Fia), werden das Team von Michael Schumacher sowie die anderen Prozessbeteiligten das Urteil erfahren.

Jo Bauer, der Technische Delegierte des Automobil-Weltverbandes Fia, hat Hintergründe über die Untersuchung der Ferrari von Eddie Irvine und Michael Schumacher preisgegeben, die am Sonntag zur Disqualifikation beim Formel-1-Rennen in Malaysia geführt hatten. "Ich habe ja schon öfter beobachtet: Bei Ferrari gab es immer einen Wettlauf, ob sie schneller das Auto abdecken oder die Dinger in die Garage kriegen.

In der Via Dino Ferrari in Maranello wehen die Fahnen nicht auf Halbmast, aber das "cavallino rampante" hat an Stolz verloren. Das sich aufbäumende Pferd, Symbol für Ferrari, steht am Pranger.

Fakten, die für Vorsatz sprechenAerodynamische Effizienz um etwa 0,5 Prozent verbessert, "was etwa eine Zehntelsekunde pro Runde - 5,6 Sekunden pro Rennen - ergibt" (Gustav Brunner, Technischer Direktor Minardi.)Ferrari steht nach dem Reifen-Debakel auf dem Nürburgring unter besonderem Erfolgsdruck.

Nach seinen ersten schnellen Runden auf dem neuen Kurs in Sepang strahlte Michael Schumacher wieder Zufriedenheit aus: "Ich habe keine Schmerzen, es lief gut und hat eine Menge Spaß gemacht." Das Comeback des Ferrari-Stars - nach dreimonatiger Verletzungspause - endete beim Freien Training mit dem fünften Platz, eine Zehntelsekunde hinter seinem Teamkollegen Eddie Irvine, drei vor Mika Häkkinen im Silberpfeil.

Von Karin Sturm

Eigentlich müssen sich die Titelkandidaten 1999, Mika Häkkinen, Eddie Irvine, Heinz-Harald Frentzen und David Coulthard ja ein bisschen dumm vorkommen: Da sind sie im Begriff, das offenste und spannendste Formel-1-Weltmeisterschaftsfinale aller Zeiten zu liefern - noch vier Bewerber vor den letzten zwei Rennen gab es seit langem nicht mehr - und dann interessiert sich kaum einer für sie. In Malaysia auf der neuen Strecke von Sepang dreht sich alles nur um Michael Schumacher.

Von Karin Sturm

Der Fahrer: Irvine ist zwar schon seit Ende 1993 in der Formel 1 dabei, aber erst in diesem Jahr richtig ins Rampenlicht getreten - aus dem Schatten von Michael Schumacher heraus, dem er sich bei Ferrari bis zu dessen Unfall unterordnen musste. Irvines Stärken sind vor allem sein Selbstbewusstsein und seine hohe Quote an Zielankünften.

Im Monate langen Hickhack um Michael Schumachers Comeback zeichnet sich eine neue Wende ab. Italienische Zeitungen spekulierten, der zweifache Formel-1-Weltmeister werde möglicherweise doch beim Großen Preis von Malaysia starten.

Pro: von Hartmus WewetzerViele Forscher erkennen sich in den Produkten der Unterhaltungsindustrie nicht wieder. In Filmen, Fernsehserien und anderen Medienprodukten dominiere das Bild des ehrgeizigen und skrupellosen Wissenschaftlers, der keinen Blick für die Folgen seines Tuns habe.

Von
  • Hartmut Wewetzer
  • Thomas de Padova

Ein deutscher Tag in Monza und ein enttäuschend ausgeschiedener HäkkinenHartmut Moheit Im Königlichen Park von Monza gab es wohl keinen einsameren Menschen als Mika Häkkinen. Völlig geknickt und weinend hockte der Formel-1-Weltmeister und WM-Führende in einer Waldecke am Boden.

Von Hartmut Moheit

Ruhe vor dem Sturm: An keinem anderen Grand-Prix-Kurs sind die Extreme deutlicher zu spüren wie am "Königlichen Park" von Monza. Ob nun mit oder ohne Michael Schumacher, für die fanatischen Ferrari-Fans ist speziell am Rennsonntag kein Zaun zu hoch.

Von Hartmut Moheit

Michael Schumachers Befürchtungen haben nun auch die Ärzte bestätigt: Der zweimalige Formel-1-Weltmeister muss bei seinem zweiten Heim-Rennen in diesem Jahr passen. Schumacher wird außer beim Großen Preis von Italien in Monza voraussichtlich auch beim Großen Preis von Europa am 26.

Der Held frustriert, der Präsident bestürzt, die Tifosi entsetzt: Die unendliche Geschichte um das Comeback-Drama des Michael Schumacher hat eine Welle des Mitleids ausgelöst und Spekulationen um ein komplettes Saison-Aus neue Nahrung gegeben. Nach drei gescheiterten Anläufen für eine Rückkehr in die Formel-1- Weltmeisterschaft muss sich der 30-Jährige angesichts seiner sichtlich desolaten Gesundheit neu orientieren.

Große Schmerzen, neue Sorgen: Michael Schumacher hat 52 Tage nach seinem Unfall von Silverstone bei den ersten offiziellen Formel-1-Testfahrten in Monza einen Rückschlag erlitten und muss um sein WM-Comeback bangen. "Leider ist der Bruch so, dass er noch schmerzt", sagte der zweimalige Titelträger, der noch stark humpelte, gestern über seinen Gesundheitszustand: "Nach dem Test in Mugello war ich sicher, dass ich wenigstens in Monza fahren kann.

Der Sieger Coulthard vermied beim belgischen Grand Prix in Spa-Francorchamps nur um Haaresbreite eine KollisionMit einem Blitzstart und dem dritten Doppelsieg der Saison haben die Silberpfeile die roten Ferrari-Renner zu Statisten degradiert und Mika Häkkinen wieder zum WM-Spitzenreiter angetrieben. Dem finnischen Formel-1-Weltmeister reichte am Sonntag beim belgischen Grand Prix in Spa-Francorchamps ein zweiter Platz hinter seinem überragenden Teamkollegen David Coulthard, um Ferrari-Pilot Eddie Irvine die Führung wieder abzujagen.

Eddie Irvine kann seine klammheimliche Freude nicht besonders gut verhehlen - auch wenn er sich bemüht: Schließlich bleibt ihm Michael Schumachers Schatten zumindest noch für ein Rennen erspart. Ausgerechnet in Spa, auf Schumachers Königsstrecke, auf der der Kerpener vier Siege feierte, kann er noch einmal auf die ungeteilte Aufmerksamkeit des Ferrari-Teams bauen.

Von Karin Sturm

Der belgische Grand Prix in Spa vor einem Jahr war nicht nur das Rennen, in dem Michael Schumacher durch seine Kollision mit David Coulthard womöglich den WM-Titel 1998 verlor - er war auch der Beginn von großen Serien, ein Wendepunkt: für Jordan, das heutige Team von Heinz-Harald Frentzen - und für Ralf Schumacher.Die Erfolgsserie von Jordan, in diesem Jahr in erster Linie auch eine Erfolgsserie von Heinz-Harald Frentzen, begann damals bei strömenden Regen mit einem Doppelsieg von Damon Hill vor Ralf Schumacher.

Von Karin Sturm
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