
© dpa/Ethan Cairns
Es haben sich zwei gefunden: Thomas Müllers erste Wochen in Vancouver
Der 36-Jährige scheint sich auf und neben dem Platz pudelwohl zu fühlen. Nun fehlt ihm nur noch ein Sieg, und er ist der erfolgreichste Deutsche aller Zeiten.
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Holzfällerhemden mochte Thomas Müller schon immer: Als Nationaltrainer Julian Nagelsmann einst in blau-weißem Exemplar an der Seitenlinie stand, outete sich Müller öffentlich als Fan, er selbst habe „mehrere davon im Schrank“. Auch in einem neuen Werbeclip trägt Müller ganz Kanada-typisch Flanell. Doch damit nicht genug.
So hat sich der 36-Jährige mittlerweile einen Vollbart zugelegt: Ein Look, der förmlich schreit nach abgelegener Holzhütte und Kamin, nach Fleece-Ausrüstung und Trucker-Cap. „Ein Monat in Vancouver, und du siehst schon aus wie ein richtiger Kanadier“, lautet ein Kommentar bei Instagram, dem 2.000 Nutzer beipflichten.
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Doch auch sportlich scheint sich Müller in seiner neuen Heimat bereits bestens integriert zu haben: Beim 7:0 über Ligakonkurrent Philadelphia Union, dem höchsten MLS-Sieg der Vereinsgeschichte, traf Geburtstagskind Müller gleich dreifach. Zweimal per Elfmeter, einmal in typischer Müller-Manier: Geistesgegenwärtig schleicht sich der „Raumdeuter“ unter einer Flanke hindurch an die Fünfmeterlinie, wo ihn der missglückte Kopfball von Teamkollege Giuseppe Bovalina findet.
Vier Tore in drei Ligaspielen, so die bisherige Bilanz des 131-fachen Nationalspielers. In seinem MLS-Debüt Mitte August brauchte Müller nach Einwechslung gerade einmal zwei Minuten, um zu treffen – aufgrund einer Abseitsposition im Vorhinein zählte das Tor jedoch nicht. Bei den darauffolgenden Auftritten führte Müller seine Mannschaft dafür prompt als Kapitän aufs Feld und erzielte bei seiner Startelfpremiere gegen St. Louis den wichtigen 3:2-Siegtreffer vom Punkt.
In der Tabelle stehen die Whitecaps auf Rang drei, auf Kurs in Sachen Playoffs. Unter der Woche gelang außerdem − ohne den geschonten Weltmeister − der Einzug ins Finale der Canadian Championship. 4:0 siegten Müllers Teamkollegen gegen den Forge FC aus der kanadischen Liga. Mit einem Titelgewinn Anfang Oktober würde Müller Historisches erreichen: den 35. Titel in seiner Karriere. Damit würde er den Trophäenschrank von Toni Kroos numerisch überbieten und dürfte sich der erfolgreichste deutsche Fußballer aller Zeiten nennen.
Müller nahm sich im Sommer viel Zeit für seine Entscheidung
Die Fans in Vancouver sind so oder so begeistert von ihrer Nummer 13. Von „Müller-Mania“ schreiben kanadische und US-amerikanische Medien. Bei seiner Ankunft standen die Anhänger Spalier, Handys blitzten von allen Seiten, einige schwenkten sogar die bayrische Landesflagge. „Willkommen Raumdeuter“, hieß es bei Müllers ersten Heimspiel auf einem Banner in blau-weißem Karomuster.
Dass der Wechsel nach Vancouver bislang so aufgeht, liegt mitunter auch daran, dass sich Müller den nächsten Schritt nach 25 Jahren beim FC Bayern genaustens überlegte: „Wenn ich in eine neue Stadt, zu einem neuen Verein, komme, muss ich mich auch über die Geschichte und Kultur des Klubs informieren: Was sind das für Menschen? Was sind ihre Interessen, was bewegt sie?“, verriet Müller dem ehemaligen US-Nationalspieler Maurice Edu im Interview. „Ich glaube, die Whitecaps sind ein sehr guter Fit für mich“.
Bereits früh stand das, für viele nicht ganz ruhmreiche, Aus beim FC Bayern fest. Mit den Whitecaps, so macht es den Eindruck, identifiziert sich Müller vollends. Wo es nur geht, präsentiert sich Müller in Vereinskleidung. Auch die Region hat es dem Weltmeister offenbar angetan: Im Netz kursieren Fotos mit den Teamkollegen Sebastian Schonlau und Isaac Boehmer beim Angeln auf dem Kutter. Es strahlen Sonne und Gesichter.
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„Vancouver ist für mich eine der schönsten Städte der Welt“, schrieb Müller kürzlich bei Instagram. Auf seinem YouTube-Kanal teilt die Bayern-Legende die ersten Wochen in der neuen Heimat. Zuletzt auf dem Programm: eine Radtour durch die Stadt, über den Hafen und das Bankenviertel bis hin durch den berühmten Stanley Park. Outfit? Ein cremefarbener Zipper mit großer „Whitecaps FC“-Aufschrift.
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