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Markus Vikingstad (r.) spielt bei den Eisbären als Center eine wichtige Rolle.

© Imago/Contrast/O.Behrendt

Unauffällig effektiver Neuzugang: Wie Markus Vikingstad die Eisbären Berlin bereichert

Der Mittelstürmer findet sich beim Eishockey-Rekordmeister immer besser zurecht. Nun kehrt er mit seinem Team an den Ort zurück, wo er einen unerwarteten Aufstieg erlebte.

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Die Comeback-Geschichte der Eisbären bei den Kölner Haien am vergangenen Sonntag hatte zu Beginn des dritten Viertels gerade richtig Fahrt aufgenommen; aus einem 0:3-Rückstand war bereits eine 5:3-Führung geworden. Nun folgte der Nachweis der einzigen beiden neu verpflichteten Spieler der Berliner, dass sie ein gut funktionierendes Team noch besser machen können. Erst bereite Andreas Eder auf Markus Vikingstad vor, beim 7:3 traf Eder nach der Zuarbeit des Sturmpartners.

Trainer Serge Aubin gesteht nun, dass er eigentlich gar nicht vorhatte, die beiden wuchtigen Spieler in einer Reihe spielen zu lassen. Aber jetzt hat sich eben gezeigt, wie gut das funktionieren kann. „Sie sind große Jungs und können es gut mit anderen Reihen aufnehmen“, sagt er. Neue Spieler zu integrieren, sei bei den Eisbären ohnehin kein Problem. „Aber dem ersten Tag wurden sie herzlich aufgenommen.“

Das bestätigt auch Vikingstad, 25, der vom eher beschaulichen Eishockey-Standort Bremerhaven den großen Schritt zum dominierenden Team der Liga gewagt hat. „Die Gruppe hier ist toll, alle kommen gut miteinander klar“, schwärmt er. „Es ist fast wie in einer Familie, in Bremerhaven war das sehr ähnlich.“

Eine typische Bremerhavener Entdeckung

Der Norweger mit deutschem Pass, der in Schweden geboren wurde und beim ESC Wedemark Scorpions als Jugendlicher spielte, weil sein Vater Tore einst viele Jahre in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) spielte, ist typisch für die Bremerhavener Personalpolitik. 2021 war er aus der norwegischen Liga als Importspieler an die Nordseeküste gekommen. Vor einem Jahr hat er den deutschen Pass erhalten.

Vor allem aber kam er als bis dato recht unbekannter Spieler in die DEL, auf den die großen Klubs nicht unmittelbar aufmerksam geworden wären. „Keine Ahnung, wie das Alfred die letzten Jahre gemacht hat. Wir waren eine super Truppe, jeder hat sich wohlgefühlt.“ Besagter Alfred Prey war über Jahrzehnte Manager und Gesicht des Nordklubs.

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Punkte aus den ersten beiden Saisonspielen haben vier Teams geholt: Berlin, Mannheim, Bremerhaven und Wolfsburg

Inzwischen hat er sich aus der ersten Reihe verabschiedet, aber Bremerhaven hat sich in der oberen Region der Tabelle etabliert. Wie die Grizzlys Wolfsburg, die Adler Mannheim und die Eisbären haben sie einen makellosen Start in diese Saison mit sechs Punkten aus den ersten beiden Spielen hingelegt. Am vergangenen Spieltag drehten sie einen 0:2-Rückstand in München zu einem für viele überraschenden 4:3.

Insofern stehen die Berliner am Freitag in Mannheim (19.30 Uhr) und am Sonntag in Bremerhaven (14 Uhr, beide Spiele überträgt Magentasport) vor schwierigen Herausforderungen. „Ich freue mich darauf, das wird eine Challenge gegen zwei gute Mannschaften“, sagt Vikingstad.

Aubin schätzt Vikingstads Energie

Zunächst freut er sich darauf, die große Rivalität zwischen den Eisbären und den Adlern näher kennenzulernen. Und dann reist er eben mit den Berlinern zu dem Verein, bei dem er sich als Profi etabliert hat.

Trainer Aubin ist froh, dass er den Center in seinen Reihen hat, der in den Spielen der Champions Hockey League noch einige Anpassungsschwierigkeiten hatte, aber nun mehr und mehr ins System findet. „Er passt gut zu uns“, sagt der Kanadier, „weil er viel Energie mitbringt. Markus ist groß, spielt einfach, aber trifft die richtigen Entscheidungen. Er macht kleine Sachen, die viel ausmachen.“

Am vergangenen Sonntag in Köln haben viele kleine Sachen zunächst nicht gepasst, als es so aussah, als ob die Haie eine Revanche nehmen könnten für das Finaldebakel mit drei 0:7-Niederlagen. Letztendlich zeigten die Eisbären dennoch ihre Qualitäten und schossen wieder sieben Tore in Serie. Kommendes Wochenende würde Aubin gerne mehr von dem Eishockey aus der Phase sehen, in der auch Markus Vikingstad auf sich aufmerksam machte.

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