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Tickets, Visum und TV-Übertragung: Was Fußball-Fans zur WM 2026 wissen müssen
Mit der Auslosung in Washington nimmt die Fußball-WM 2026 konkrete Formen an. Worauf sich die Anhänger gut ein halbes Jahr vor dem Großereignis vorbereiten können.
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Die 48 Kugeln liegen bereit, danach können Fußballfans in aller Welt in die Detailplanung gehen. Mit der Auslosung der WM 2026 an diesem Freitag (18.00 Uhr/MEZ) in Washington bekommt das XXL-Event in den USA, Mexiko und Kanada eine feste Struktur. Wer spielt wann und wo? Das wird die FIFA – zumindest für die erstmals mit 48 Teams ausgetragene WM-Vorrunde – an diesem Wochenende klären.
Gespielt wird die Fußball-WM vom 11. Juni bis 19. Juli. Wir beantworten die wichtigsten Fragen für Fans:
1 Wie ist die Ticketsituation?
Sehr angespannt. In den ersten beiden Verkaufsphasen haben Fans fast zwei Millionen Tickets für die WM im kommenden Sommer gekauft. Nach Angaben des Weltverbandes gab es die größte Nachfrage bei den drei Gastgebern – gefolgt von England, Deutschland, Brasilien, Kolumbien, Spanien, Argentinien und Frankreich.

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Die dritte Phase dauert vom 11. Dezember bis zum 13. Januar. Fans können sich auf einzelne, feststehende Spiele bewerben. Wann in diesem Zeitfenster sie dies tun, ist egal, denn die Eintrittskarten werden per Zufallsverfahren verlost, wie die FIFA mitteilte. Es ist die letzte offizielle Verkaufsphase des Weltverbandes, danach werden Restkarten nach dem Prinzip „first come, first served“ vergeben.
Noch im September hatte die FIFA mitgeteilt, dass es Tickets bereits für 60 US-Dollar (rund 51 Euro) gebe. Das Problem nur: Die grünen Bereiche, die diese Preiskategorie vier darstellen, sind in den WM-Stadien verschwindend gering. Es gibt also kaum verfügbare Karten für den günstigsten Preis. Stattdessen dominieren gelbe (Kategorie 1) und rote Sitze (Kategorie 2) die Arenapläne – diese sind deutlich teurer.
Preislich uferlos wird es auf dem Wiederverkaufsmarkt, den der Weltverband bereits eröffnet hat. Tickets für normale Gruppenspiele, die eigentlich 60 US-Dollar kosten sollten, liegen plötzlich bei rund 500 US-Dollar und haben sich damit preislich fast verzehnfacht.
Bei anderen Spielen liegen die Steigerungen noch höher. So werden auf dem offiziellen FIFA-Wiederverkaufsmarkt für die Halbfinals und das Endspiel Tickets mit einem Preis von über 100.000 Dollar pro Ticket angeboten. Auf dem Zweitmarkt streicht die FIFA 15 Prozent vom Verkäufer ein und schlägt beim Käufer 15 Prozent auf den Preis. Die Kritik der Fans, vor allem in den sozialen Netzwerken, ist gewaltig.
2 Was ist bei der Reiseplanung zu beachten?
Fans müssen sich – anders als zum Beispiel 2022 in Katar – auf weite Wege und lange Reisezeiten einstellen. Die 16 Spielorte sind zwar in drei Zonen unterteilt, um wildes Hin- und Herfliegen zwischen West- und Ostküste zu vermeiden. Die Distanzen sind trotzdem groß. Nicht nur für Tickets, sondern auch für Flüge und Unterkünfte gilt: Es wird teuer.
Im besten Fall hat Deutschland zwei Spiele nacheinander am gleichen Ort – das wäre zum Beispiel in Gruppe I (East Rutherford nahe New York), Gruppe C (Boston) oder Gruppe H (Atlanta oder Miami) möglich. Landet das DFB-Team in Gruppe F, G oder K, sind möglicherweise sogar Reisen zwischen den einzelnen Gastgeberländern notwendig.
„Dieses Turnier bleibt auch logistisch eine Herausforderung – für uns und für unsere Fans, auf deren Unterstützung wir uns bei der WM sehr freuen. Wir wissen es sehr zu schätzen, wie viel sie nächstes Jahr auf sich nehmen werden, um dabei sein zu können“, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann. Über Reiseanbieter sind Rundum-Sorglos-Pakete angekündigt – auch diese können allerdings erst nach Auslosung und Ansetzung geschnürt werden.
3 Wann kommt der Spielplan – und was bringt er?
Anders als sonst kommt der exakte Spielplan dieses Mal nicht per Mitteilung, sondern wird am Samstag (18 Uhr/MEZ) in einer von Präsident Gianni Infantino moderierten Live-Show vorgestellt. Weiß die deutsche Mannschaft von Chefcoach Nagelsmann am Freitag nach der Auslosung bereits um seine Gruppengegner, erfährt sie etwa 24 Stunden später die Stadien sowie die konkreten Anstoßzeiten.
Ab dann können Fans ihre Reise im Detail planen. Es wird erwartet, dass die europäischen Fußball-Schwergewichte wie Deutschland, England und Frankreich in der Vorrunde Anstoßzeiten in den mitteleuropäischen Abendstunden und nicht in der Nacht bekommen. Die K.o.-Runde ist wegen der vielen Eventualitäten schwerer planbar.
4 Brauche ich als Stadionbesucher ein Visum?
Nein, das ist nicht zwingend. Stattdessen müssen Deutsche für die USA online einen sogenannten Esta-Antrag (Electronic System for Travel Authorization) stellen. Das ist ein Programm, bei dem Bürger sich ohne Visum etwa für ihren Urlaub in den Vereinigten Staaten aufhalten können. Deutschland gehört zu den Ländern, die Teil des Programms sind. Wer einen deutschen Pass besitzt, kann die Esta-Genehmigung einholen.
5 Was muss ich generell zur Esta-Genehmigung wissen?
Jeder Reisende benötigt sie – auch Kleinkinder. Notwendig für den Antrag ist ein Reisepass, der auch mindestens für die Dauer des geplanten Aufenthalts gültig sein sollte. Die Gebühr beträgt 40 US-Dollar (rund 34,50 Euro). Einmal erteilt, ist Esta zwei Jahre gültig – wenn der angegebene Reisepass früher abläuft, erlischt sie aber ebenfalls entsprechend früher. Ähnlich ist das für Mexiko und für Kanada geregelt, dort ist ein Visum ebenfalls nicht zwingend.
6 Wer überträgt das Turnier?
Die Telekom mit ihrem kostenpflichtigen Online-Sender MagentaTV hat die Rechte für alle 104 Partien erworben. Durch einen komplexen Vertrag mit Sublizenzen werden aber auch ARD und ZDF von insgesamt 60 Spielen live berichten – dazu zählen auch alle Partien der deutschen Mannschaft sowie die beiden Halbfinals und das Endspiel am 19. Juli in East Rutherford nahe New York.
MagentaTV hat 44 Partien exklusiv, darunter auch zwei Viertelfinals und drei Achtelfinals. Gerade in der Vorrunde und im anschließenden Sechzehntelfinale sind wegen der Zeitverschiebung von sechs bis neun Stunden, täglich Partien in der deutschen Nacht zu erwarten. Die Details dazu werden am Samstag publik, wenn die FIFA die Anstoßzeiten für alle 104 Partien veröffentlichen will. (dpa)
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