
© dpa/Martin Schutt
Trotz Bauchschmerzen auf Platz sieben: Franziska Preuß muss zum WM-Abschluss leiden
Am Ende fehlen Franziska Preuß die Kräfte. Im Massenstartrennen der Biathlon-WM gibt es keine Medaille. Die deutschen Männer sind am Sonntag komplett chancenlos.
Stand:
Am Ende einer traumhaften Weltmeisterschaft mit gleich vier Medaillen gingen Franziska Preuß einfach die Kräfte aus. Nach langer Führung musste sich die 30-Jährige im abschließenden Massenstart von Lenzerheide mit dem siebten Platz begnügen.
Grund für Frust gab es in der Schweiz aber nur kurz, denn mit einmal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze erlebte die Gesamtweltcup-Führende die erfolgreichsten Wochen ihrer Karriere. Hinter der Ziellinie konnte Preuß schnell wieder lachen, auch wenn es einen Tag nach Platz fünf mit der Staffel mit dem zweiten Titel nichts wurde.
„Ich nehme viele schöne Momente mit. Das hat einfach gut getan, dass man sich selbst bewiesen hat, dass man es zum Höhepunkt schaffen kann“, sagte Preuß: „Wenn mir das vorher jemand gesagt hätte, dass ich hier vier Medaillen hole, hätte ich das sofort genommen.“ Die WM habe „einfach gutgetan“, sagte Preuß: „Ich nehme auf jeden Fall viel Positives mit.“
Beim großen Finale musste sie beim Sieg der Schwedin Elvira Öberg aber lange kämpfen. „Ich habe so krass Bauchweh gekriegt, das war einfach nur ein Kampf“, sagte Preuß: „Das hat gar keinen Spaß gemacht.“ Zwar seien die Schmerzen irgendwann weggegangen, aber „es war heute überhaupt nicht schön“, sagte sie.
Zudem funktionierten die Ski nicht richtig und ein Fehler mit dem drittletzten Schuss raubte ihr auch die letzten Medaillenhoffnungen: „Es war echt frustrierend, man hat gar nichts zuzusetzen. Es schmerzt schon, ich hab’ mir natürlich was anderes vorgestellt.“
Das galt auch für die deutschen Männer, die einzig in der Staffel am Samstag mit Platz drei überzeugen konnten. Im Massenstartrennen blieben Philipp Horn und Philipp Nawrath als 13. und 16. ohne Chance. Das letzte Gold bei dieser WM sicherte sich der Norweger Endre Stroemsheim.
Preuß hatte aber wenig Anlass, sich über das etwas missglückte Abschluss-Wochenende zu ärgern. Nach Jahren voller Rückschläge und gesundheitlicher Probleme belohnte sie sich für die jahrelange Schinderei. „Ich glaube, der ganze Winter passt sehr gut und ich habe gerade einfach eine ganz gute Form“, sagte Preuß fast schon bescheiden.
Lohn waren ihr erster WM-Titel in einem Einzelrennen in der Verfolgung, Silber im Sprint und zweimal Bronze jeweils mit der Mixedstaffel und im Single-Mixed. „Ich freue mich natürlich sehr, ich habe das auch schon anders erlebt“, sagte Preuß.
Mehrfach konnte sie krankheitsbedingt nicht bei Weltmeisterschaften dabei sein oder musste ihre Saison vorzeitig abbrechen. Das ist nach einer erfolgreichen Operation an den Nasennebenhöhlen im Vorjahr Geschichte, für den Rest der Saison kann sie sich nun darauf konzentrieren, erstmals den Gesamtweltcup zu gewinnen. Bevor die Saison aber am 7. März in Tschechien fortgesetzt wird, steht aber zunächst Erholung auf dem Programm. (dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: