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Martin Hermannsson (vorne) und Norris Agbakoko starteten mit einer Niederlage in die Champions League.

© IMAGO/Gabor Baumgarten

Ulm und Würzburg machen es vor: Alba Berlin braucht Zeit, die das Team aktuell nicht hat

Nach dem Fehlstart mit zwei Niederlagen aus drei Spielen steht Alba Berlin vor einer wichtigen Woche. Das neu formierte Team tut sich noch schwer – ganz anders als zwei kommende Gegner.

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Justin Bean sprach ruhig, aber bestimmt. „Es ist noch früh in der Saison, aber das darf keine Ausrede sein. Wir müssen besser sein“, sagte der US-Amerikaner nach der Auftaktniederlage von Alba Berlin in der Champions League gegen Elan Chalon aus Frankreich. Zwei von drei Spielen hat die runderneuerte Mannschaft verloren und dabei in zwei Wettbewerben einen Fehlstart hingelegt.

„Wir brauchen Zeit, bis es Klick macht“, sagte Sportdirektor Himar Ojeda am Mittwochabend. Und auch wenn der Spanier damit angesichts des personellen Umbruchs im Sommer recht hat, stellt sich die Frage: Hat Alba diese aktuell überhaupt?

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Am Samstag (18.30 Uhr, Dyn) ist Alba bei den Würzburg Baskets zu Gast, am Mittwoch kommender Woche folgt das erste Auswärtsspiel in der Champions League bei BC Sabah in Baku (Aserbaidschan) und am folgenden Sonntag starten die Berliner in den nationalen Pokalwettbewerb. Gegner im Achtelfinale in der Max-Schmeling-Halle ist Vizemeister Ulm. Es wäre keine große Überraschung, wenn die erste und beste Titelchance dann bereits dahin wäre.

Es ist noch früh in der Saison, aber das darf keine Ausrede sein.

Justin Bean

Die Verantwortlichen von Alba sind bisher sehr bemüht, Ruhe auszustrahlen. „Wir sind noch nicht lange zusammen und haben viele junge Spieler. Ich habe nicht erwartet, dass man jetzt schon das ganze Potenzial des Teams erkennen kann“, sagte Ojeda. Gerade die kommenden Gegner zeigen allerdings, dass es nach einem Umbruch auch anders laufen kann.

Würzburg und Ulm stehen in der BBL jeweils bei drei Siegen aus drei Spielen und sind auch international noch ungeschlagen. Die Franken sind ebenfalls in der Champions League aktiv und starteten am Dienstag mit einem Sieg gegen Pallacanestro Trieste, den neuen Klub des früheren Alba-Trainers Israel González.

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Profis haben Alba im Sommer verlassen

Würzburg hat in Jhivvan Jackson nicht nur den MVP der vergangenen BBL-Saison verloren, sondern nahezu den gesamten Kader. Als einziger Leistungsträger ist Davion Mintz weiter an Bord beim Team von Trainer Saša Filipovski.

Bei den Ulmern ist auch nur unwesentlich mehr Kontinuität vorhanden. Mit Ben Saraf und Noa Essengue sind zwei Riesentalente in die NBA gewechselt, Schlüsselspieler Karim Jallow spielt jetzt in der Euroleague für Virtus Bologna, Justinian Jessup für Bayern München.

Während der jährliche Wechsel großer Teile des Teams für die meisten Bundesligisten der Normalzustand ist, muss sich Alba an diese Fluktuation offenbar erst gewöhnen. In den Jahren seit 2017 herrschte in Berlin eine Kontinuität wie es sie in Basketballeuropa nur ganz selten gibt. Schlüsselspieler wie Luke Sikma und Johannes Thiemann blieben über viele Jahre und prägten eine Ära.

Dies verblasst hinter der schwierigen Gegenwart aber immer mehr. Mit dem Abschied aus der Euroleague trennte sich Alba auch von einigen Spielern, deren Gehälter mit der Budgetreduzierung um rund 40 Prozent nicht vereinbar gewesen wären. Im Sommer gab es zwölf Abgänge, acht Zugänge, nur vier Profis aus dem Vorjahreskader sind noch an Bord – und das sieht man bisher sehr deutlich.

„Wir haben in Phasen Probleme bei der sauberen Ausführung von Spielzügen und das sieht dann manchmal etwas chaotisch aus“, sagte Bean. Die Einstellung stimme allerdings durchgehend und das Team arbeite extrem hart. „Ich bin optimistisch.“

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