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Felicitas Rauch wird gegen Kolumbien nicht wirken können.

© imago/Eibner

Verletzungspech vor WM-Spiel gegen Kolumbien: DFB-Team muss auch auf Felicitas Rauch verzichten

Die Verletzungssorgen im deutschen WM-Team halten an: Zwar wird Lena Oberdorf zurückerwartet, dafür fällt mit Felicitas Rauch eine Stammkraft aus – und ihr Ersatz ist erst gar nicht in Australien.

Von Ulrike John, dpa

Nach Ausflügen in einen Tierpark, Erholung am Strand und knackigen Trainingseinheiten erwartet die deutschen Fußballerinnen nun der erste hochkarätige Gegner bei der WM in Australien. Vor dem zweiten Gruppenspiel gegen den Südamerika-Vizemeister will der Turnier-Mitfavorit die Begeisterung aus dem 6:0 gegen Marokko mitnehmen.

„Überragender Kader, überragende Mannschaft“, sagte Mittelfeldspielerin Sara Däbritz vor der Herausforderung am Sonntag (11.30 Uhr MESZ/ARD) in Sydney über ihr Team. „Wir sind einfach ein eingeschworener Haufen. Ich glaube, dass hier viel möglich ist.“

Die Partie könnte die große Frage beantworten: Sind die Vize-Europameisterinnen wirklich stark genug, um in Australien um den Titel mitzuspielen? „Lasst uns mit dieser Euphorie durchs Turnier ziehen“, forderte die stellvertretende Kapitänin Svenja Huth Fans und Mitspielerinnen in einem Instagram-Post auf. Dass Kolumbien „viel über die Physis und Leidenschaft kommt“, ist natürlich auch der Wolfsburgerin klar. Die „Caféteras“ hatten vor der WM für Schlagzeilen gesorgt, als Gegner Irland ein Testspiel wegen der Härte der Kolumbianerinnen abgebrochen hatte.

„Da wird eine andere Wucht auf uns zukommen“, hatte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gleich nach dem leichten Auftaktsieg gegen Marokko gewarnt. Joti Chatzialexiou, Leiter Nationalmannschaften beim DFB, betonte: „Wir wissen, dass andere Kaliber auf uns warten.“

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Man müsse vom Kopf her schon klar darauf eingestellt sein, was einen erwarte - „und da nicht groß lamentieren und nicht immer zur Schiedsrichterin schauen“, wenn die Zweikämpfe etwas rustikaler ausfallen sollten. „Dann sollte man auch das Beinchen nicht zurückziehen, sondern hinhalten.“ Zudem hat Kolumbien in der erst 18 Jahre alten Stürmerin Linda Caicedo eines der größten Talente im internationalen Fußball zu bieten.

Lena Oberdorf ist wieder genesen

Nicht nur Angreiferin Klara Bühl ist „unglaublich froh“, dass die Wolfsburgerin Lena Oberdorf nach überstandener Muskelblessur im Oberschenkel zurückkehren soll. Die Nummer 6 verkörpert wie keine andere die Robustheit, die gegen Kolumbien vonnöten sein wird. „Sie ist ja bekannt als unglaublich starke Abräumerin, die aber auch die Bälle gut verteilen kann“, erklärte Däbritz. Die Erfahrung der Mittelfeldspielerin von Olympique Lyon wird ebenso gebraucht wie jene von Huth und Spielführerin Alexandra Popp.

Da wird eine andere Wucht auf uns zukommen.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg über das bevorstehende Spiel.

Zumal in Felicitas Rauch kurzfristig die Stammkraft auf der linken Abwehrseite ausfällt. Die Wolfsburgerin habe sich im Training in Wyong eine Verstauchung des rechten Kniegelenkes zugezogen, teilte der DFB am Freitag mit. „Damit fällt sie erst mal auf unbestimmte Zeit aus.“

Der Gruppensieg bleibt weiter das Ziel

Weiterhin unklar ist, ob Abwehrchefin Marina Hegering nach ihrer Fersenprellung fit genug ist. Die Frankfurterin Sara Doorsoun könnte sie erneut vertreten; theoretisch auch Sjoeke Nüsken (künftig FC Chelsea), die mit bandagiertem Bein am Freitag voll trainierte. Ebenso wie Flügelstürmerin Jule Brand, die tags zuvor noch wegen leichter Rückenbeschwerden kürzergetreten war.

Der Gruppensieg ist und bleibt das Ziel der deutschen Spielerinnen auf dem Weg zum erhofften dritten WM-Stern nach 2003 und 2007. Sie könnten damit möglicherweise ein Achtelfinale gegen Brasilien vermeiden, das bisher einen starken Eindruck hinterließ. Zum Abschluss der Vorrunde geht es am kommenden Donnerstag in Brisbane gegen Südkorea. Die Asiatinnen hatten zum Turnierstart mit 0:2 gegen Kolumbien verloren.

„Das wird tatsächlich schwer genug, wenn man die Partie gegen Südkorea gesehen hat. Da wissen wir, was auf uns zukommt“, mahnte Chatzialexiou an jenem Tag, als die deutschen Spielerinnen zu Ausflügen ausschwärmten und sich teilweise mit einem Eukalyptus-Blätter fressenden Koala ablichten ließen. Als Maskottchen soll im weiteren Turnierverlauf ebenfalls ein Koala Glück bringen - das von Bühl gehäkelte Kuscheltier, das immer dabei ist im deutschen Team, gilt schon fast als ein kleiner Instagram-Star.

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