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Ab 2027 laufen die Spiele des FC Bayern München auf vier verschiedenen Bezahl-Plattformen.

© Imago/DeFodi Images/Mario Hommes

Vier Anbieter für Live-Fußball ab 2027: Wer will sich das alles leisten?

Ab dem übernächsten Jahr steigt auch Paramount+ in die Übertragung der Champions League ein. Damit wird es für die Fans noch unübersichtlicher – und wahrscheinlich teurer.

Benedikt Paetzholdt
Ein Kommentar von Benedikt Paetzholdt

Stand:

Für Fußballfans kann es schon aktuell eine Herausforderung sein, stets zu wissen, bei welchem Anbieter gerade das gewünschte Spiel läuft. Amazon Prime, DAZN oder Sky? Lieber die Begegnung des favorisierten Klubs in ganzer Länge oder die Konferenz?

Ab der Saison 2027/2028 wird das Ganze noch etwas unübersichtlicher. DAZN wird dann nicht mehr über die Champions League berichten, dafür ist der US-Anbieter Paramount+ als Anbieter mit dabei − inklusive der Rechte für das Finale. Wer dann also die ganze Palette aus Champions League, Bundesliga und DFB-Pokal nutzen möchte, hat bereits ein Streaming-Quartett zur Auswahl.

Und wer bei Magentasport Eishockeyspiele oder bei Dyn die Handball-Bundesliga verfolgen möchte, kann schon mal auf ein halbes Dutzend Zugänge kommen – und muss dafür natürlich auch ordentlich Geld bezahlen.

Die Kosten verändern sich fließend. Insofern lässt sich aktuell nicht sagen, was die vier Fußball-Angebote letztlich kosten werden. Wer aktuell einen Neuvertrag für alle vier zukünftigen Fußball-Portale abschließt, dabei keine Kooperationsangebote nutzt und − wenn möglich − auch auf ein Jahresabo verzichtet, muss insgesamt knapp 90 Euro investieren – der DFB-Pokal bei Sky ist da noch nicht mal enthalten.

„Es wird eher komplizierter, wenn die Übertragungsrechte an verschiedene Sender, an verschiedene Bereiche vergeben werden“, sagt auch Christoph Freund, Sportdirektor des FC Bayern trotz der Erlöschancen für seinen Klub. „Es ist sehr wichtig, dass die Fans viele Spiele sehen können, dass es leistbar ist, weil der Fußball von den Emotionen, den Fans und den Zuschauern lebt.“

Das alles beruht auf Freiwilligkeit, klar. Aber trotzdem ist das eine Stange Geld, um diesem Hobby zu frönen. Die entsprechenden Zusammenfassungen bei den Öffentlich-Rechtlichen lange nach dem Live-Event und im Fall der Champions League beim ZDF zu so später Stunde, dass es für Frühaufsteher kaum zumutbar ist, sind für viele keine echte Alternative.

Die Zerfaserung des Zuguckens und die damit verbundenen finanziellen Aufwände dürften dazu beitragen, dass sich die eine oder der andere eine Alternative zum Fußball sucht. Zumal es ja auch Spannenderes gibt, als den FC Bayern von Sieg zu Sieg rauschen zu sehen.

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