
© Getty Images/iStockphoto
„Wer schon mal Tennis gespielt hat, ist im Vorteil“: An diesen Orten kann man in Berlin Padel ausprobieren
Padel ist nicht so technisch wie Tennis, sagt ein Experte. Der Sport eignet sich daher perfekt für Anfänger. Aber es gibt auch ein Ligensystem, das immer mehr ausgebaut wird.
Stand:
Zwischen schnellen Ballwechseln und guter Laune – Padel (auch als Padel Tennis bekannt) ist längst mehr als nur ein Freizeittrend: Der Sport bringt Menschen zusammen, fordert den Körper und schafft Raum für Spiel und Wettkampf.
Padel Tennis erlebt in Berlin gerade einen Boom, wie Julius Schröder bestätigt. Schröder ist dualer Student und derzeit in der Tennis- und-Padel-Abteilung bei den Reinickendorfer Füchsen beschäftigt.
Schröder bezeichnet Padel als einen „freundlichen“ Sport für Anfängerinnen und Anfänger. „Padel ist nicht so technisch, die Schläger sind kürzer, das Feld kleiner als beim Tennis. Es gibt auch nicht so viele Variationen.“
Er ergänzt, dass Padel durch die Wände, die den Court wie beim Squash begrenzen, trotzdem ein schneller Sport ist. „Gleichzeitig bietet er aber auch die Möglichkeit, einen Ball, der verloren geglaubt scheint, mit Hilfe der Wand zu retten“, so Schröder.
Der Sport wird fast immer im Doppel auf einem kleineren, von Glas- oder Maschendrahtwänden umgebenen Court gespielt. Geschlagen wird der Ball mit Schlägern, die keine Saiten haben, dafür stabiler sind als Tennisschläger.
Seinen Ursprung hat Padel Tennis in Mexiko. Etwa um 1969 versuchte der Unternehmer und Sportler Enrique Corcuera ein Spiel zu entwickeln, das zu den Gegebenheiten seines Grundstücks passte. Ein Tennisplatz wäre zu groß gewesen, also ließ er einen Court aus Ziegelsteinen bauen und erfand Padel: eine Mischung aus Squash, Tennis und Handball.
In Europa gab es Padel zuerst in Spanien
Der Spanier Alfonso Hohenlohe brachte das Spiel nach Europa, wo er sich zunächst in Spanien verbreitete. Bis heute ist das Land neben Skandinavien der größte Padel-Hotspot, nach Fußball sogar die zweitbeliebteste Sportart. Deutschland hinkt etwas hinterher. Hier hat sich Padel etwa seit 2010 fest etabliert. Im selben Jahr entstand mit dem Deutschen Padel Verband (DPV) die erste Organisation.
Für Schröder ist die Mischung aus Community-Spiel und Wettkampfsport sowie seine Zugänglichkeit ein großer Pluspunkt. Wer einsteigen will, muss keine Voraussetzungen erfüllen. Schröder meint jedoch: „Je fitter, desto besser.“

© Getty Images/Moment RF
Wichtig ist seiner Ansicht nach vor allem die Hand-Auge-Koordination. „Wer schon mal Tennis oder Squash gespielt hat, ist im Vorteil“, so Schröder. Für interessierte Eltern hat er auch einen Tipp: „Es gibt Schläger für Kinder. Ab fünf Jahren können sie in die ‚Ballschule‘, um die koordinativen Grundlagen zu erlernen. Und mit acht bis zehn Jahren steigt man in das richtige Training ein.“
Padel Tennis gehört wie Squash zu den Sportarten, bei denen es nach wie vor gut möglich ist, schnell in höhere Leistungsklassen aufzusteigen, weil die Konkurrenz noch nicht so groß ist. Berlin bietet gute Möglichkeiten. Berlin hat viele Courts, aber Schröder sieht noch Luft nach oben. „Die Sportart und Community sind gerade im Kommen und je größer es wird, dementsprechend werden sich auch die Angebote verändern und entwickeln.“
Die Sportart und Community sind gerade im Kommen.
Julius Schröder, Reinickendorfer Füchse
Bei den Füchsen kann man mit einer Mitgliedschaft die Courts kostenfrei nutzen. Die Anmeldung für die Spielzeit erfolgt über eine App, auf der man sich auch mit Trainingspartnern verabreden kann. Wer nicht gleich investieren will, kann sich Padel-Schläger gegen eine Gebühr ausleihen. „Normale Sportkleidung reicht aus, und die speziellen Padel-Schuhe sind für Anfänger kein Muss“, sagt Schröder.
Neben den Courts in Reinickendorf gibt es diverse Indoor- und Outdoor-Spielmöglichkeiten: Zum Beispiel „We Are Padel“ im Märkischen Viertel, den „Padel FC“ direkt an der Spree sowie „Padel Berlin“ am Ostkreuz, das seit 2012 aktiv ist. Plattformen wie Playtomic listen weitere Spielorte über die Stadt verteilt auf – alle gut buchbar und ideal, um spontan oder regelmäßig zu spielen.
Etwa 98 Prozent der Spielerinnen und Spieler bei den Füchsen betreiben Padel-Tennis als Breitensport. Dies ändere sich aber gerade, sagt Schröder: „Der Verband baut den Ligen-Spielbetrieb aus.“ Denn durch die gute Infrastruktur der Hauptstadt, mit vielen Plätzen, Coaching-Angeboten und Vereinen ist die Basis für den Weg nach oben klar vorhanden.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: