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Hertha BSC will Revanche nehmen: Fabian Reese bleibt wohl auch gegen Köln nur die Jokerrolle
In der Liga musste sich Hertha BSC dem 1. FC Köln vor gut einem Monat mit 0:1 geschlagen geben. Im Achtelfinale des DFB-Pokals hoffen die Berliner auch auf ihre Rückkehrer.
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Wer Fan von Hertha BSC ist und Spaß an Analogien hat, der wird dem Spiel seiner Mannschaft im Achtelfinale des DFB-Pokals mit großer Vorfreude entgegenblicken. In der vergangenen Saison erzielten die Berliner in der ersten Runde des Pokals fünf Tore gegen einen unterklassigen Verein (5:0 gegen Carl Zeiss Jena). In der zweiten Runde kegelten sie einen Erstligisten aus dem Wettbewerb (Mainz 05), und im Achtelfinale setzten sie gegen einen Zweitligisten (Hamburger SV) durch.
In dieser Saison nun erzielte Hertha zum Auftakt fünf Tore gegen einen unterklassigen Verein (5:1 gegen Hansa Rostock), kegelte in der zweiten Runde einen Erstligisten aus dem Wettbewerb (1. FC Heidenheim) – und trifft nun im Achtelfinale auf einen Konkurrenten aus der Zweiten Liga.
Der Unterschied ist: Anders als vor einem Jahr gegen den HSV darf Hertha an diesem Mittwoch (18 Uhr, live im ZDF und bei Sky) nicht im eigenen Stadion spielen. Dass die Berliner in Köln-Müngersdorf antreten müssen, lässt die Aufgabe doch deutlich anspruchsvoller erscheinen.
Das Stadion ist längst ausverkauft, und „die Stimmung wird außergewöhnlich gut sein“, sagt Herthas Trainer Cristian Fiél, der angesichts der Partie „viel Kribbeln“ verspürt. Da dürfte er nicht der Einzige sein. Für beide Klubs geht es um viel. Auch um viel Geld. Je 1,46 Millionen Euro haben sie durch den Einzug ins Achtelfinale bereits verdient. Bei einem Sieg kämen noch einmal 1,67 Millionen Euro hinzu.
Inhaltlich wissen wir, was auf uns zukommt. Wir haben viel Respekt vor diesem Gegner.
FC-Trainer Gerhard Struber über den Pokalgegner Hertha BSC
Über allem aber steht der sportliche Erfolg. Der Sieg gegen den HSV vor ziemlich genau einem Jahr war für Hertha der emotionale Höhepunkt der gesamten Saison. Die Kölner wiederum wollen erstmals seit anderthalb Jahrzehnten wieder unter die letzten acht im DFB-Pokal kommen.
„Inhaltlich wissen wir, was auf uns zukommt“, sagt FC-Trainer Gerhard Struber. „Wir haben viel Respekt vor diesem Gegner.“ Exakt 32 Tage werden am Mittwoch vergangen sein, seitdem sich beide Mannschaften in der Liga gegenüberstanden und die Kölner 1:0 im Olympiastadion gewannen.
Überhaupt ist der FC aktuell recht gut dabei und nach einem eher holprigen Start in die Saison seit nunmehr fünf Pflichtspielen unbesiegt. „Wir wissen, dass Köln richtig gut drauf ist“, sagt Herthas Mittelstürmer Florian Niederlechner.
Viele halten den Kader der Kölner, die im Frühjahr aus der Bundesliga abgestiegen sind, für den qualitativ besten der Zweiten Liga. Aktuell liegt der FC zwei Plätze und einen Punkt vor Hertha. Für Florian Niederlechner ist die Partie „ein Fifty-Fifty-Spiel“, sein Trainer Cristian Fiél erwartet „ein Duell auf Augenhöhe“, in dem es auf Nuancen ankommen könnte. „Wer die bessere Tagesform hat, wer präsenter ist und mehr Duelle gewinnt, der wird eine Runde weiterkommen“, sagt er.
Personell sieht es für Hertha besser aus als noch beim Duell in der Liga. Fabian Reese, Diego Demme und Toni Leistner haben am Wochenende, beim 3:1-Erfolg in Magdeburg, ihr Comeback nach mehr oder weniger langen Verletzungspausen gefeiert. „Alle haben alles gut überstanden, alle sind glücklich und voll einsatzfähig“, sagt Trainer Fiél.
Vor allem Fabian Reese brennt auf weitere Einsätze. „Der Junge ist heiß ohne Ende. Er will liefern“, sagt Herthas Trainer, der allerdings auch eine Sorgfaltspflicht für seinen Spieler empfindet. Schritt für Schritt müsse es für ihn nun gehen und nicht fünf Schritte auf einmal, wie Reese es gerne hätte. Das spricht nicht dafür, dass Fabian Reese in Köln gleich in der Startelf stehen wird. Ja, sagt Cristian Fiél, „man könnte es so deuten“.
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