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Nur wenige Vereine können so viele internationale Titel aufweisen wie Ajax. Das Stadion heißt seit vier Jahren Johan Cruyff Arena, zu Ehren des besten Spielers der Klubgeschichte.

© imago/VI Images

Update

1. FC Union trifft auf Ajax Amsterdam: „Das Los klingt für uns nach Europapokal-Glanz“

Den Berlinern wird der mehrfache Europapokalsieger zugelost. Am 16. Februar ist Union in Amsterdam zu Gast, das Rückspiel findet eine Woche später in Köpenick statt.

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Berlin - Der Termin hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können. Weniger als 24 Stunden nach der heftigen 0:5-Klatsche bei Bayer Leverkusen geriet diese bereits ganz weit in den Hintergrund. Eine Europapokalauslosung erlebt der 1. FC Union schließlich nicht ganz so häufig.

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte überwintern die Berliner international – und dürfen sich auf einen weiteren Höhepunkt freuen. Denn am Montagmittag wurde ihnen einer der ganz großen Namen des europäischen Fußballs zugelost. In der Zwischenrunde der Europa League trifft Union auf Ajax Amsterdam. „Das klingt für uns nach Europapokal-Glanz“, sagte Unions Manager Oliver Ruhnert.

In der Champions League landete Ajax hinter dem SSC Neapel und dem FC Liverpool auf Rang drei. Die international erfolgreichsten Zeiten des niederländischen Rekordmeisters liegen schon weit in der Vergangenheit. In den Siebzigern gewann Ajax mit dem großen Johan Cruyff, nach dem vor vier Jahren auch das Stadion benannt wurde, drei Mal den Europapokal der Landesmeister.

Später folgten der Pokalsiegercup, der Uefa-Pokal und 1995 der Gewinn der Champions League. Der größte internationale Erfolg der jüngeren Vergangenheit gelang 2019, als die junge Mannschaft um Matthijs de Ligt und Frenkie de Jong ins Halbfinale der Champions League einzog und dort auf dramatische Weise das Endspiel verpasste.

Solche Supertalente bringt selbst die legendäre Ajax-Schule nur selten heraus und große Stars sucht man im aktuellen Kader des ehemaligen Hoffenheim-Trainers Alfred Schreuder vergeblich. Dennoch ist der Marktwert der Niederländer fast drei Mal so hoch wie jener von Union.

Doch es braucht keine detaillierte Analyse, um die Ausgangslage zu beschreiben. „Die Favoritenrolle ist hier natürlich ganz klar verteilt“, sagte Ruhnert. „Aber wir freuen uns riesig auf diese beiden Partien und werden unsere Chance suchen.“ Dass Union überhaupt mal in einem Pflichtspiel gegen Ajax Amsterdam spielen würde, war selbst vor zwei Jahren noch nahezu unvorstellbar.

Für Sheraldo Becker und Danilho Doekhi werden es zwei Spiele gegen die eigene Vergangenheit. Union bester Torschütze wurde bei Ajax ausgebildet, der Innenverteidiger spielte zwei Jahre lang für die Reservemannschaft. „Als das Los gezogen wurde, habe ich mich sehr gefreut. Ajax kenne ich ganz gut und im Stadion herrscht eine tolle Atmosphäre, besonders für die Fans“, sagte Doekhi.

Im Hinspiel ist Union am 16. Februar in der Johan-Cruyff-Arena zu Gast, eine Woche später fällt im Stadion An der Alten Försterei die Entscheidung ums Weiterkommen. Union hatte sich als Gruppenzweiter hinter den Belgiern von Royale Union St. Gilloise für die Zwischenrunde qualifiziert. Nach zwei 0:1-Niederlagen zum Start gewannen die Berliner Minimalisten ihre weiteren vier Spiele jeweils mit 1:0.

Leverkusen, das als Dritter seiner Champions-League-Gruppe in die Europa League abgestiegen ist, trifft in der Zwischenrunde auf AS Monaco. Der SC Freiburg steht als Sieger seiner Gruppe bereits im Achtelfinale, das im März ausgetragen wird. Das Finale der Europa League findet am 31. Mai in Budapest statt.

Bei Union gilt der Fokus nun aber erst mal den letzten zwei Spielen dieses unheimlich intensiven Herbstes. Bereits am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) ist der FC Augsburg mit dem früheren Berliner Torwart Rafal Gikiewicz zu Gast in Köpenick. Am Sonntag beendet Union das Fußballjahr mit einem Auswärtsspiel beim Tabellennachbarn in Freiburg. Anschließend ruht der Ball in der Bundesliga wegen der WM für mehr als zwei Monate.

Nach einer bisher überragenden Hinrunde wollen die Berliner gegen den FCA beweisen, dass die desolate zweite Hälfte in Leverkusen, als sie dem Gegner naiv ins offene Messer liefen, nur ein Ausrutscher war. Der Verlust der Tabellenführung war Trainer Urs Fischer „egal“, die Art und Weise, mit der seine Mannschaft in Leverkusen unterging, jedoch nicht. Bisher ist es Union in dieser Saison stets gelungen, auf eine Niederlage mit einem Sieg zu antworten. Zeit, um von Ajax zu träumen, ist in der langen Pause noch genug.

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