
© AKmira optronics GmbH
Innovationspreis-Gewinner AKmira optronics: Mini-Kameras für die Medizintechnik
Wie ein Potsdamer Start-up an kleinen 3D-Scannern arbeitet, die berührungslos Gehörgange abtasten können sollen – und noch viel mehr.
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Alexander Knüttel bezeichnet sich selbst als „Physiker mit Unternehmer-Gen“. Der Gründer und Geschäftsführer der AKmira optronics wandte sich nach seinem Studium der optischen Bildgebung und Spektroskopie zu, entwickelte, produzierte und vertrieb ab 2006 Waferinspektionsgeräte und hob mehrere Start-ups aus der Taufe.
Knüttel ist Autor und Mitautor von inzwischen 27 Patenten. Vier davon sind in der AKmira registriert, die 2020 in Mannheim gegründet wurde und 2021 nach Potsdam zog. Für den Standort Brandenburg sprechen laut dem AKmira-Inhaber „gute Förderbedingungen“. Zu beklagen seien allerdings „die Vorbehalte privater Investoren gegenüber technischen Innovationen“.
Aktuell arbeiten Alexander Knüttel und seine vier Beschäftigten – „Top-Physiker, -Elektro- und IT- Ingenieure“, so der Start-up-Unternehmer – an miniaturisierten 3D-Farbkameras, die zusammen mit einer Staboptik ein starres 3D-Endoskop darstellen.
Das Modul ist nur wenige Millimeter groß
Primäres Einsatzgebiet werde zunächst die Medizintechnik sein: „Ausgangspunkt unserer Arbeit ist die digital optische Holografie – ein innovativer Ansatz, der die bekannten Interferenzverfahren wie Optical Coherence Tomography oder Interferenz-Mikroskopie erweitert.“
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Im nächsten Jahr soll ein kleiner 3D-Scanner verfügbar sein, der berührungslos den Gehörgang abtastet. Das nur wenige Millimeter messende Modul wird die dritte Dimension erfassen können, ohne dass aufwendige Vorsatzoptiken mechanisch refokussiert werden müssen.
Damit wird die dreidimensionale Bildgebung von der medizinischen 3D-Endoskopie über 3D-Brillen und Augmented Reality bis zu Ultraleicht-Drohnen-Anwendungen möglich.
Knüttel: „Ziel ist es zunächst, eine Otoplastik für ein Mini-Hörgerät Hearables erstellen zu lassen.“ Nach einem Start mit einigen Dutzend Geräten sollen später 1000 bis 2000 Einheiten pro Jahr für den medizinischen Markt entstehen.
Damit nicht genug: 2026 oder 2027 möchte der Brandenburger Entrepreneur eine ultraminiaturisierte Kamera, „die so klein ist wie der Bruchteil eines Fingernagels“, anbieten können.
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