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Wirtschaft: Ersatz für Schönefeld? Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt bringt wieder den Altmark-Airports ins Gespräch

"Nach dem Urteil des Oberlandesgerichts Brandenburg sind die Realisierungschancen für ein internationales Luftdrehkreuz in Stendal nicht eben schlechter geworden". Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Jürgen Heyer (SPD) vermeidet Häme, bringt aber nach dem spektakulären Urteil gegen das Vergabeverfahren für den Großflughafen Berlin-Schönefeld an Hochtief seinen seit Jahren gehegten Traum wieder ins Gespräch.

"Nach dem Urteil des Oberlandesgerichts Brandenburg sind die Realisierungschancen für ein internationales Luftdrehkreuz in Stendal nicht eben schlechter geworden". Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Jürgen Heyer (SPD) vermeidet Häme, bringt aber nach dem spektakulären Urteil gegen das Vergabeverfahren für den Großflughafen Berlin-Schönefeld an Hochtief seinen seit Jahren gehegten Traum wieder ins Gespräch.

Schon seit langer Zeit laufen die Planungen für einen internationalen Großflughafen in der Altmark im nördlichen Sachsen-Anhalt. Und die Verzögerungen, die jetzt durch ein erneutes Vergabeverfahren verursacht werden, lassen die Chancen für den Standort Stendal durchaus steigen. "Es ist jetzt wirklich an der Zeit, ernsthaft darüber nachzudenken, ob man ausschließlich am Standort Schönefeld festhält oder ob man auch andere Standorte in die Überlegungen einbezieht", meint Heyer.

Denn die richterliche Bemängelung des Vergabeverfahrens sei ja nur eine von vielen Verzögerungen, mit denen man bei der Umsetzung der Planungen rechnen müsse. Tatsächlich wäre als nächste Hürde der Widerstand der Fluggesellschaften zu betrachten, die gegen die geplante zusätzliche Flughafengebühr von mehr als 16 Mark je Passagier Sturm laufen, weil sie die Berliner Flughäfen angesichts solcher Zusatzkosten nicht mehr für konkurrenzfähig halten.

Wegen der geringen Besiedelung der landwirtschaftlich geprägten Region wäre ein 24-Stunden-Betrieb in der Altmark überhaupt kein Problem. "Ob das aber in Berlin möglich sein wird, wird von vielen Experten bezweifelt", gibt Heyer zu bedenken - allein schon wegen der unmittelbaren Randlage zur Metropole und Bundeshauptstadt.

Auch die Anreisezeit würde sich zwischen Schönefeld und Stendal kaum unterscheiden. "Mit dem ICE könnte man vom Lehrter Bahnhof innerhalb von 30 Minuten nach Stendal kommen und das Gepäck bereits in Berlin einchecken", rechnet Heyer vor. "Die S-Bahn-Fahrt zwischen dem Lehrter Bahnhof und dem Flughafen Schönefeld beträgt trotz aller Investitionen in die Schienenstrecke noch immer rund 25 Minuten."

Eberhard Löblich

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