
© dpa/Andreas Arnold
Flughafenblockade in Frankfurt : Klimaaktivisten drohen wohl Forderungen der Lufthansa in Millionenhöhe
Die Airline wird von Mitgliedern der Gruppe „Letzte Generation“ einem Bericht zufolge „erheblich mehr“ Geld verlangen als bei vorherigen Aktionen. Die Summe werde derzeit ermittelt.
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Es war eine aufsehenerregende Aktion, die für eine Gruppe Klimaschützer der „Letzten Generation“ teuer werden könnte: Die für die Blockade von Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am vergangenen Donnerstag verantwortlichen Klimaaktivisten müssen einem Medienbericht zufolge mit Schadensersatzforderungen der Lufthansa in Millionenhöhe rechnen. Wie die „Bild am Sonntag“ berichtet, geht dies aus ihr vorliegenden Informationen hervor.
Ein Sprecher der Fluglinie sagte der Zeitung, die genaue Summe werde derzeit ermittelt. „Wir werden den uns entstandenen Schaden durch die Klimakleber auch in diesem Fall geltend machen. So wie bereits nach den Aktionen in Hamburg, Düsseldorf und Berlin. Dabei ist bereits jetzt absehbar, dass die Schadenssumme erheblich höher sein wird, denn es waren deutlich mehr Flüge und Passagiere betroffen, und es mussten mehr Flugzeuge zu anderen Flughäfen umgeleitet werden.“
Es geht um acht Aktivisten der „Letzten Generation“
Für die Rollfeld-Besetzungen der Flughäfen in Hamburg, Düsseldorf und Berlin hatte die Lufthansa dem Bericht zufolge Schadensersatzforderungen in Höhe von insgesamt 740.000 Euro an die Klimakleber gestellt.
Wie das Blatt weiter schreibt, habe bisher keiner der Klimaaktivisten gezahlt. Die Lufthansa habe vergangene Woche für die Aktion am Düsseldorfer Flughafen Klage eingereicht, nachdem Zahlungsfristen verstrichen waren. Weitere Klagen sollen in den nächsten Tagen folgen.
In Frankfurt hatten sich am frühen Donnerstagmorgen Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ auf dem Flughafengelände festgeklebt, rund 230 von 1400 geplanten Flügen fielen dem Betreiber Fraport zufolge aus. Der Flugbetrieb war am Donnerstagmorgen unmittelbar eingestellt worden, um keine Menschenleben zu gefährden. Stundenlang ging dort nichts mehr.
Die Polizei hatte die acht festgenommenen Aktivisten noch am Donnerstag wieder auf freien Fuß gesetzt. Es handelte sich nach Angaben des Frankfurter Polizeipräsidiums um vier Männer, zwei Frauen und zwei nicht-binäre Personen im Alter zwischen 20 und 44 Jahren. „Sie kommen nicht aus Hessen, sondern aus den Bundesländern Berlin, Baden-Württemberg, Sachsen und Sachsen-Anhalt“, teilte die Polizei mit.
Die Verdächtigen seien gegen 5 Uhr auf das eingezäunte Gelände vorgedrungen, berichtete die Bundespolizei. Während ein Mensch am Zaun hängengeblieben war, konnten sieben Personen in den Sicherheitsbereich vordringen und sich an den Kopfenden der beiden zentralen Start- und Landebahnen festkleben.
Dort wurden sie zunächst von Beamten festgesetzt und später an die hessische Landespolizei übergeben, nachdem sie vom Boden abgelöst worden waren. Noch vor 8 Uhr waren alle vier Bahnen des größten deutschen Flughafens wieder im Betrieb.
Die Verdächtigen müssen sich nun wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, des Hausfriedensbruchs, der Sachbeschädigung und des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz verantworten. Die Aktion befeuerte die seit Monaten andauernde Debatte um schärfte Strafen für solche Aktionen.
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