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Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz (Archivbild).

© imago/Eibner Europa / imago sportfotodienst

Update

Mit Dosen zum Multimilliardär: Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz ist tot

Mithilfe eines Energydrinks schuf der Österreicher ein Wirtschaftsimperium, das längst auch die Sportwelt beeinflusst. Nun ist der Unternehmer mit 78 Jahren gestorben.

Stand:

Der österreichische Milliardär und Red Bull-Inhaber Dietrich Mateschitz ist tot. Er starb im Alter von 78 Jahren, wie das Unternehmen für Energy-Drinks am Samstagabend mitteilte. Die Geschäftsleitung mit Sitz in Fuschl am See informierte die Mitarbeiter in einer E-Mail über Mateschitz’ Tod.

„In diesen Momenten überdeckt Trauer alle anderen Gefühle. Aber schon bald wird die Trauer Platz machen für Dankbarkeit, dafür, was er verändert, bewegt, bewirkt und so vielen Menschen ermöglicht hat. Wir werden ihm respektvoll und liebevoll verbunden bleiben“, hieß es darin: „Unser aller Aufgabe und Verantwortung ist es, sein Lebenswerk in seinem Sinn fortzuführen.“ 

Die Nachricht erreichte Red Bulls wohl bekanntesten Ableger neben der Dose selbst unmittelbar vor der Qualifikation zum Großen Preis der USA. Beide Formel-1-Teams, Red Bull und Alpha Tauri, traten aber an.  

Österreichs Staatsspitze hat nach dem Tod von Mateschitz die wirtschaftliche und sportliche Bedeutung des Red-Bull-Gründers hervorgehoben. Er habe ein weltweit bekanntes Unternehmen aufgebaut und gleichzeitig den Spitzensport gefördert, schrieb Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf Twitter. 

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Sein Lebensweg sei für viele Österreicherinnen und Österreicher „einfach beeindruckend,“ fügte er hinzu. „Er wird uns als einer der wichtigsten und prägendsten österreichischen Unternehmer für immer in Erinnerung bleiben“, schrieb Bundeskanzler Karl Nehammer auf Twitter. 

Folge-Führung noch offen

Mateschitz prägte mit seinem Unternehmen und seiner Marketingstrategie über viele Jahre den Sport weltweit. Zum Imperium des Österreichers gehören neben dem Fußball-Bundesligisten RB Leipzig unter anderem auch der Eishockey-Club Red Bull München sowie die Formel-1-Teams Red Bull und Alpha Tauri, ehemals Toro Rosso. Weltweit stehen zahlreiche Sportler bei Red Bull unter Vertrag.

Mateschitz gründete zusammen mit dem Thailänder Chaleo Yoovidhya 1984 das Unternehmen. Bei einem Asien-Besuch hatte er zuvor die stimulierende Wirkung des Energiegetränks Kraetin Daeng („Roter Stier“) kennengelernt.

Mateschitz hielt 49 Prozent der Anteile an dem Unternehmen, die Familie seines Geschäftspartners die anderen 51 Prozent. Wer nun die Führung des Unternehmens antritt, ist zunächst offen. Seit ein paar Jahren wird sein Sohn, den Mateschitz mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin hat, als potenzieller Nachfolger aufgebaut. 

Vermögendster Mann Österreichs

Mit seinem Unternehmen wurde Mateschitz zum Multimilliardär. Das Magazin „Forbes“ listete ihn Ende September unter den Superreichen der Welt mit einem Vermögen von 19 Milliarden Dollar (19,7 Milliarden Euro) auf Rang 75. Nach seinem anfänglichen Interesse an Architektur hatte sich der Steirer entschlossen, an der Wiener Hochschule für Welthandel Betriebswirtschaft zu studieren. 

Der Weg hatte den am 20. Mai 1944 in St. Marein im Mürztal geborenen Mateschitz danach über die Marketingabteilung von Unilever und Jacobs zum Zahnpasta-Hersteller Blendax geführt, ehe sich Mateschitz mit Red Bull selbstständig machte. Zu dem Marketingkonzept des Unternehmens im Sport gehörte vor allem die direkte Identifikation mit der Marke und deren Namen. 

Dass das RB bei RB Leipzig für RasenBallsport und nicht für Red Bull steht, liegt nur am Werbeverbot in Vereinsnamen im deutschen Profi-Fußball. In Salzburg und New York tragen beide Clubs den Firmennamen. 

In der Formel 1 feierte Mateschitz mit Sebastian Vettel die erfolgreichste Zeit, von 2010 bis einschließlich 2014 holten der gebürtige Heppenheimer und Red Bull jeweils den Fahrer- und den Konstrukteurstitel. Im vergangenen Jahr kehrte Red Bull mit Weltmeister Max Verstappen auf den Thron zurück und dominiert auch in diesem Jahr die Motorsport-Königsklasse.

Mateschitz' Imperium umfasst neben Sport und Immobilien auch diverse Medien, darunter ein eigener TV-Sender. Kritik an den oftmals hochriskanten Sportarten, in und mit denen Red Bull für sich wirbt, gab es auch immer wieder, da es bei Werbedrehs auch schon zu tödlichen Unfällen und Stürzen kam. (Jens Marx und Matthias Röder, dpa)

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