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Wirtschaft: Teure Urlaubsgrüße

Handy-Gespräche aus dem Ausland belasten die Reisekasse. Ein Preisvergleich vor Beginn der Ferien lohnt

MIT DEM HANDY UNTERWEGS – WIE SIE IN DEN FERIEN SPAREN KÖNNEN

Mit einem Handy sind Reisende im Urlaub für Familie und Freunde jederzeit erreichbar. Allerdings ist es recht teuer, im Ausland mobil zu telefonieren. In der Türkei zahlen Urlauber für ein Drei-Minuten-Gespräch in die Heimat mehr als fünf Euro – beim billigsten Anbieter. In Ländern wie Italien, Frankreich oder Spanien sind Preise zwischen zwei bis drei Euro für ein Drei-Minuten-Telefonat üblich (siehe Tabelle).

Telefonieren im Urlaub ist auch deshalb teuer, weil Reisende auch für ankommende Gespräche bezahlen müssen. Denn der Anrufer kann nicht wissen, wo sich der Gesprächspartner gerade aufhält, und zahlt daher nur das Gespräch bis zur Landesgrenze. Die Weiterleitung in das ausländische Netz bezahlt der Angerufene. T-Mobile berechnet für ankommende Anrufe in Europa 66 Cent pro Minute, Vodafone 59 Cent und E-Plus 55 Cent.

Um den Handy-Kunden das Telefonieren im Ausland zu ermöglichen, schließen die Mobilfunkbetreiber Roaming-Verträge untereinander ab. Das Roaming (Deutsch: Erreichbarkeit) ermöglicht den Wechsel von einem Mobilfunknetz in ein anderes und die Abrechnung der Gesprächsgebühren beim heimischen Anbieter. Überschreitet man mit dem Handy die Landesgrenze, wählt sich das Gerät automatisch in das Mobilfunknetz mit dem besten Empfang ein. Allerdings muss dieses Netz nicht das billigste sein. Besonders günstig sind die Konditionen, wenn ein Mobilfunkbetreiber in mehreren Ländern präsent ist.

„Vor dem Urlaub sollte man sich erkundigen, welcher lokale Anbieter am billigsten ist“, rät Torsten Elsner, Tarifexperte beim Mobilfunkdienstleister Tariftip.de. Wählt sich das Handy automatisch in ein teures Netz ein, kann man den Betreiber über den Menüpunkt „Manuelle Netzwahl“ wechseln. Wer sich diesen Aufwand ersparen will, kann bei Vodafone oder T-Mobile die Einheitstarife „Eurocall“ oder „World-Class“ für 24 europäische Länder buchen. Alle Gespräche kosten dann rund um die Uhr 89 Cent pro Minute aus den Partnernetzen der Anbieter und 99 Cent aus allen anderen Netzen. Grundsätzlich gilt: Handy-Besitzer mit Guthabenkarten (Prepaid) telefonieren im Ausland deutlich teurer als Vertragskunden.

Vor der Abreise sollten Urlauber die Einstellungen ihrer Mailbox ändern. Der Grund: Ist das Handy so programmiert, dass die Mailbox bei Abwesenheit oder besetzt anspringt, zahlt der Kunde dreifach: für den Anruf ins Ausland, die Umleitung zurück zur Mailbox nach Deutschland und für die Abfrage der Mailbox. Urlauber sollten daher die Mailbox ausschalten oder sämtliche Gespräche dahin umleiten und sie von Zeit zu Zeit abhören. Weiteres Problem: Häufig braucht man für die Abfrage der Anrufe die Mailbox-Geheimzahl. Diese Pin wird beim Kauf des Handys mitgeliefert, aber meist vergessen, weil man sie in Deutschland nur beim Abhören der Handy-Mailbox aus dem Festnetz benötigt.

Wer seine Urlaubskasse schonen will, kann eine Kurzmitteilung (SMS) in die Heimat schicken, anstatt ein teures Telefonat zu führen. Innerhalb Europas kostet der Versand einer Kurznachricht zwischen 17 Cent in Griechenland und 44 Cent in Spanien. Während sich die Textbotschaften auf kurze Sätze wie „Ich bin gut angekommen“ beschränken müssen, bieten die neuen Multimedia-Handys mit Farbdisplay wesentlich mehr: Mit ihnen lassen sich auch Bilder oder sogar kurze Videos verschicken.

Um das Versenden von Bildnachrichten (MMS) bekannt zu machen, bieten T-Mobile und Vodafone in der Urlaubssaison Sonderkonditionen. Die Preise für eine Bildnachricht aus dem Ferienort sind mit 39 Cent bis 1,29 Euro nicht höher als in Deutschland. Besonderer Service: Die MMS können auch per Postkarte verschickt werden. Dabei schickt der Absender seinen Urlaubsschnappschuss und den Text an eine E-Mail-Adresse. Die Bildnachricht wird dann in eine Postkarte umgewandelt und landet im Briefkasten des Empfängers. Bei T-Mobile ist dieser Service noch bis Ende August kostenfrei, bei Vodafone sogar bis Ende September.

Maurice Shahd

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