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Jemand zerbricht eine Tafel Dubai-Schokolade.

© dpa/Sascha Thelen

Trendsüßigkeit beschäftigt Kölner Gericht: Aldi Süd darf seine Dubai-Schokolade nicht weiter verkaufen

Seit dem Internet-Hype um die Süßigkeit mit Pistazienfüllung verkaufen verschiedene Hersteller ihre eigene „Dubai-Schokolade“. Aldi Süd wurde der Verkauf jetzt per Gerichtsbeschluss verboten. Denn hergestellt wurde in der Türkei.

Stand:

Ein als Dubai-Schokolade beworbenes Produkt muss einen Bezug zu Dubai haben. Das hat das Landgericht Köln entschieden. Der Discounter Aldi Süd kassiert damit eine Niederlage.

Der Discounter Aldi Süd darf seine Dubai-Schokolade daher nicht mehr verkaufen. Das Landgericht Köln erließ eine einstweilige Verfügung gegen das Unternehmen, die den Verkauf vorläufig verbietet. Der Beschluss liegt der Deutschen Presse-Agentur vor (AZ: 33 O 544/24).

Ein Produkt darf in Deutschland demnach nur dann als „Dubai-Schokolade“ oder ähnlich bezeichnet werden, wenn es in Dubai hergestellt wurde oder einen sonstigen geografischen Bezug zu Dubai hat. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass Verbraucher irregeführt werden.

Aldi Süd hatte in seinen Filialen ab Dezember die „Alyan Dubai Handmade Chocolate“ angeboten. Die Schokolade wurde in der Türkei produziert, wie auf der Rückseite angegeben ist. Aus Sicht des Gerichts genügt dieser Hinweis jedoch nicht aus.

Wegen der Bezeichnung sei für Verbraucher anzunehmen, „dass das Produkt tatsächlich in Dubai hergestellt und nach Deutschland importiert“ worden sei, heißt es im Beschluss. Andere Medien hatten zuerst darüber berichtet.

Auch andere Hersteller abgemahnt

Geklagt hatte der Süßwarenimporteur Andreas Wilmers, der in Dubai hergestellte Schokolade der Marke Fex in Deutschland verkauft. Im Wiederholungsfall droht Aldi Süd ein Ordnungsgeld. Der Discounter wollte sich auf Nachfrage nicht zu dem Fall äußern. Der Beschluss ist bislang nicht rechtskräftig, Aldi Süd kann noch Widerspruch einlegen.

Wilmers hatte im Dezember wegen des Verkaufs von Dubai-Schokolade auch den Discounter Lidl und den Süßwarenhersteller Lindt abgemahnt. Bei diesen Verfahren gibt es bisher noch keine Entscheidung.

Lindt hatte daraufhin erklärt, der Begriff „Dubai Schokolade“ stehe als Sortenbezeichnung für Schokolade mit der typischen Pistazien-Kadayif-Füllung und nicht für Schokolade, die aus Dubai stamme. Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie teilte mit, Dubai-Schokolade dürfe auf der ganzen Welt hergestellt werden.

Um die mit Pistaziencreme und knusprigen Teigfäden gefüllte Schokolade war zuletzt ein wahrer Hype entstanden. Ihren Aufstieg verdankt die Süßigkeit auch sozialen Medien wie Instagram und Tiktok.

In vielen Aldi-Filialen war die Schokolade im Dezember schnell ausverkauft. In den vergangenen Monaten wurden die Tafeln auch in Lindt Boutique Stores bundesweit verkauft. Die Schokolade sorgte für meterlange Warteschlangen vor Geschäften und Weiterverkäufe im Internet für Hunderte Euro. 100 Gramm Dubai-Schokolade kosten bis zu 20 Euro. (dpa)

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