
© PR/Isolde Ohlbaum
Christoph Möllers wird Berliner Wissenschaftskolleg leiten: Jurist ab Herbst 2026 neuer Rektor
Der Jurist und Rechtstheoretiker Christoph Möllers wurde zum neuen Rektor des renommierten Wissenschaftskollegs zu Berlin gewählt. Im kommenden Jahr löst er die Historikerin Barbara Stollberg-Rilinger im Amt ab.
Stand:
Der Rechtswissenschaftler und Philosoph Christoph Möllers übernimmt im Herbst 2026 das Rektorat des Wissenschaftskollegs zu Berlin (Wiko). Damit tritt Möllers, derzeit Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität, im September kommenden Jahres die Nachfolge von Barbara Stollberg-Rilinger an. Die Historikerin mit Schwerpunkt auf der Frühen Neuzeit leitet das Kolleg seit 2018.
„Das Wissenschaftskolleg schätzt sich glücklich, mit Christoph Möllers einen weit über sein Fach hinaus hoch renommierten Wissenschaftler von internationalem Rang zu gewinnen, der auch in der breiteren Öffentlichkeit großes Ansehen genießt“, teilte das Kolleg dazu mit. Demnach wählte dessen Mitgliederversammlung den neuen Rektor im Einvernehmen mit dem Stiftungsrat der Ernst-Reuter-Stiftung, die das Forschungskolleg unterstützt. Der Rektor ist für die wissenschaftliche Leitung und Strategie sowie die Auswahl der Fellows zuständig.
Das Wiko ist ein disziplinübergreifendes Forschungsinstitut in Berlin. Top-Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt können sich auf Aufenthalte an dem Kolleg bewerben. Das Format ist begehrt, weil es für Profs und Dozent:innen eine Auszeit von Lehr- und Verwaltungsverpflichtungen an der Hochschule bedeutet und sie sich ganz auf ihre Forschung konzentrieren können.
Möllers ist bereits seit 2012 als sogenannter Permanent Fellow Teil eines Beratungsgremiums am Wiko, das die Leitung in der Auswahl der Fellows berät.
Der Jurist ist eine gefragte Stimme in Gesellschaftsfragen und zum Verfassungsrecht und wurde unter anderem mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Als juristischer Gutachter und Prozessvertreter habe er zudem mehrfach Bundestag und Bundesregierung vor dem Bundesverfassungsgericht vertreten, so das Wiko. Bei Suhrkamp erschienen von Möllers zuletzt „Demokratie und Gewaltenteilung“ (2025) und „Freiheitsgrade“ (2020).
Das Wissenschaftskolleg in Berlin besteht seit 1981. Ein Vorbild ist das 1930 gegründete Institute for Advanced Study in Princeton (USA), das Forschenden beste Bedingungen und maximale Freiheit bieten sollte und an dem etwa Albert Einstein war.
Rund 40 Fellows nimmt das Berliner Wiko jährlich auf, darunter auch Talente aus Kunst, Musik und Literatur. Im Jahr 2024/2025 zählten zu den Fellows unter anderem der Schriftsteller Mathias Énard, der Ökonom Eyal Winter und die Chemikerin Rachel Gregor.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: