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Universität der Künste hat neue Leitung gewählt: Markus Hilgert wird Uni-Präsident in Berlin
Die Berliner Kunst-Uni hat den Altorientalisten und Kulturmanager Markus Hilgert als künftigen Präsidenten auserkoren. Der derzeitige Leiter Norbert Palz trat nicht erneut an, 2025 endet sein Amt.
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Am Donnerstag hat die Universität der Künste (UdK) bestimmt, wer die Hochschule ab April 2025 als Präsident leiten wird. Die Wahl fiel auf den Altorientalisten und Kulturmanager Markus Hilgert, der als Generalsekretär die Geschäfte der Kulturstiftung der Länder führt. Von 2014 bis 2018 war er außerdem Direktor des Vorderasiatischen Museums im Pergamonmuseum.
Bis 2014 ist er als Professor für Assyriologie mit Schwerpunkt Sumerologie an der Universität Heidelberg tätig gewesen. Hilgert ist Mitglied der deutschen UNESCO-Kommission und gilt als Experte für wissenschaftlichen Kulturschutz, die Digitalisierung im Kulturbereich und den illegalen Handel mit Kulturgütern. Er hat mehrere Initiativen ins Leben gerufen, wie das „Zentrum für digitale Kulturgüter in Museen“ (ZEDIKUM) an den Staatlichen Museen zu Berlin und die „Notfallallianz Kultur“. Eine Amtszeit des Präsidenten dauert an der UdK regulär fünf Jahre.
In einem ersten Statement kündigte Hilgert an, „in enger Allianz mit den Gremien gegen jedwede Beschneidung der Freiheit zu kämpfen“. Wichtig sei ihm zudem der Zusammenhalt der Hochschule und ein Klima gegenseitiger Wertschätzung.
Norbert Palz trat nicht wieder an
Im April war bekannt geworden, dass der bisherige Präsident Norbert Palz, dessen Amtszeit zum Ende des laufenden Wintersemesters enden wird, nicht erneut zur Wahl antritt. Vier Professor:innen standen zur Wahl. Die Entscheidung über die neue Leitung traf nun der Erweiterte Akademische Senat der Universität – quasi das Parlament der Hochschule und Wahlgremium.
Das Wahlergebnis ist vorläufig, innerhalb von drei Tagen können Mitglieder des Erweiterten Akademischen Senats noch Einspruch einlegen. Die Senatsverwaltung muss auch zustimmen, was als Formalie gilt.
Am Mittwoch hatten sich die vier Bewerber um Palz’ Nachfolge bei einer öffentlichen Anhörung vorgestellt. Von der UdK trat der Dekan der Fakultät für Gestaltung an: Christian Blümelhuber ist seit 2013 Professor für strategische Organisationskommunikation und arbeitet etwa zu Lobbyismus.
Ebenfalls aufgestellt hatte sich die Marketing- und Medienforscherin Jutta Emes von der Bauhaus-Universität Weimar, die bereits Erfahrung als Vizepräsidentin mitbringt. Mit Benjamin-Immanuel Hoff, bis zuletzt Staatskanzleichef in Thüringen und auch ehemaliger Berliner Staatssekretär, trat ein Linken-Politiker im Rennen an.
Norbert Palz, Architekt und Hochschullehrer, ist seit März 2020 Präsident. Seine Amtszeit war von Herausforderungen geprägt: Er startete in der Coronapandemie. Nach dem 7. Oktober 2023 folgten Protestaktionen, die Diskussionen rund um Antisemitismus auslösten und, wie auch andere Berliner Unis, stark in den Fokus der Medien gerieten. Palz bezeichnete die Lage dem Tagesspiegel gegenüber Anfang des Jahres als „sehr polarisiert“.
Hinzu kommen jetzt noch die Senatskürzungen in der Wissenschaft: Die vier staatlichen Musik- und Kunsthochschulen müssen nach aktuellem Stand im Jahr 2025 8,4 Millionen Euro einsparen.
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