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Dieses undatierte Handout-Foto, das am 22. November 2024 von der US-Gesundheitsbehörde CDC und dem US-Forschungszentrum National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) veröffentlicht wurde, zeigt drei Influenza-A-(H5N1/Vogelgrippe)-Viruspartikel (stabförmig).

© AFP/HANDOUT

Update

Erster H5N1-Todesfall in den USA: Was wir bisher wissen – und was nicht

In Louisiana ist erstmals ein Mann nach einer Vogelgrippe-Infektion gestorben. Analysen deuten darauf hin, dass sich das Virus in seinem Körper weiterentwickelt haben könnte. Was bedeutet das für die Bevölkerung?

Stand:

In den USA ist erstmals ein Mensch nach einer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 gestorben. Es handele sich um einen Mann, der älter als 65 Jahre gewesen sei und auch andere gesundheitliche Probleme gehabt habe, teilte die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates Louisiana mit. 

Der Patient habe sowohl mit Wildvögeln als auch mit Tieren in seinem Garten Kontakt gehabt, so die Behörde, ohne nähere Details zu nennen. Bereits im Dezember hatte sie gemeldet, dass es sich bei dem Fall um den ersten Patienten in den USA gehandelt habe, der nach einer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 schwer erkrankt sei.

Risiko weiter gering

Die US-Gesundheitsbehörde CDC schätzt das Risiko für die Allgemeinbevölkerung weiterhin als gering ein, gab aber bekannt, dass die H5N1-Vogelgrippe-Probe Mutationen aufweise, die dem Virus helfen könnte, sich an Zellen in den oberen Atemwegen von Menschen zu binden. Diese Veränderungen wurden bei den Vögeln im Garten des Verstorbenen nicht festgestellt, was laut der Behörde darauf hindeute, dass sich das Virus im Laufe der Infektion im Menschen verändert haben könnte.

Wir werden wahrscheinlich weitere tödliche Fälle sehen, wenn das H5-Virus weiterhin bei Vögeln und Milchkühen zirkuliert.

Richard Webby, Grippevirologe

Ähnliche Mutationen wurden in Virusproben von einem infizierten Teenager in British Columbia, Kanada, gefunden, der ebenfalls schwer an H5N1 erkrankt war. Die 13-Jährige verbrachte mehrere Wochen auf der Intensivstation, erholt sich aber inzwischen, heißt es bei „Stat News“. Weitere Übertragungen im Umfeld des Verstorbenen und des Teenagers wurden laut den Gesundheitsbehörden nicht festgestellt.

„Ich zögere, allzu viele Vorhersagen über dieses Virus zu treffen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir weitere tödliche Fälle sehen werden, wenn das H5-Virus weiterhin bei Vögeln und Milchkühen zirkuliert, was sehr wahrscheinlich erscheint“, sagte Richard Webby, Grippevirologe und Direktor des Kooperationszentrums der Weltgesundheitsorganisation für Studien zur Ökologie der Influenza bei Tieren, gegenüber „Stat News“.

„Diese Viren sind in der Lage, schwere Krankheiten zu verursachen. Und das ist für mich die wichtigste Erkenntnis aus dem Fall des Patienten aus Louisiana. Vielleicht nicht mit der gleichen Häufigkeit, die wir bisher bei H5N1 angenommen haben, aber sie sind definitiv dazu in der Lage“, sagte Angela Rasmussen, Virologin an der kanadischen University of Saskatchewan.

In der Regel milde Verläufe

Seit 2003 sind wegen des H5N1-Virus weltweit über 450 Menschen gestorben, doch in Nordamerika handelt es sich um den ersten Todesfall durch das Virus.

Die Vogelgrippe H5N1 ist derzeit bei Wildvögeln auf der ganzen Welt weit verbreitet, auch zahlreiche wildlebende Säugetiere infizieren sich. Außerdem führte das Virus jüngst zu Ausbrüchen in Geflügelbetrieben sowie in Milchbetrieben in den USA. 

Wie groß das Ausmaß ist, ist wegen fehlender Daten aber weitgehend unklar. Die CDC verzeichnete Fälle vor allem unter Mitarbeitern von Milchvieh- und Geflügelbetrieben, mit milden Verläufen. Mensch-zu-Mensch-Übertragen wurden bislang nicht nachgewiesen. In den USA wurden bislang 67 Fälle von H5N1 beim Menschen registriert, fast alle aus dem Jahr 2024. (mit dpa)

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