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Blackout an der Freien Universität Berlin hält an: Noch zehn Häuser mit Problemen bei der Stromversorgung
Seit Montag sind mehrere Gebäude der Freien Universität ohne Strom, die IT-Infrastruktur war in Teilen ebenfalls ausgefallen. Einen Tag später gibt es immer noch Probleme.
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Seit dem Montagmorgen sind an der Freien Universität Berlin (FU) einige Häuser nicht zugänglich: Es hat in der Nacht auf dem Campus Dahlem einen großflächigen Stromausfall gegeben, wie eine Universitätssprecherin dem Tagesspiegel auf Anfrage sagte. Betroffen seien zum Beispiel Häuser in der Arnimallee, Takustraße und Grunewaldstraße.
Am Dienstagnachmittag gebe es immer noch bei rund der Hälfte der 20 betroffenen Gebäude Einschränkungen. Diese würden mit Notstrom oder anderen „Ausweichlösungen“ versorgt, heißt es in einem Update auf der Website der FU. „Die Tätigkeiten aus den betroffenen Gebäuden sind auf andere Arbeitsorte verlagert worden.“
Zu den Ursachen konnte die Universität noch nichts sagen. Nach ersten Erkenntnissen hätte ein Fehler in der Energieversorgung zu dem Blackout geführt, sagte eine Sprecherin. Hinweise auf einen Hackerangriff gebe es keine. Der Campus in Lankwitz und der Campus in Düppel sind nicht betroffen.
Auch die IT-Systeme der Universität traf der Ausfall, womit Teil der Website vom Netz gingen und was die Mitarbeitenden zeitweise von der E-Mail-Kommunikation abschnitt. Im Laufe des Montagvormittags waren Teile der Website aber schon wieder online.
Weitreichende Folgen
Mit einer kurzfristigen Wiederherstellung der Stromversorgung aller Gebäude rechnete die Uni am Montag nicht. Am Nachmittag meldete sie über den Nachrichtendienst Bluesky, dass Campusbibliothek und Philologische Bibliothek wieder geöffnet sind, womit fast alle Bibliotheken wieder regulär zur Verfügung stünden.
In den betroffenen Straßen sind etwa die Fachbereiche der Chemie, Physik, Zoologie und Pharmazie angesiedelt. Wissenschaftliche Versuche, Kühlsysteme und Geräte werden derzeit gesichert, schrieb die Uni in weiteren Nachricht. Details zu langfristigen Schäden seien aber noch nicht bekannt. So ein Ausfall kann für die Forschung arge Folgen haben: Gefrorene biologische Proben können auftauen, Daten von laufenden Messreihen verloren gehen, Vakuumpumpen versagen.
Im selben Block, aber in der Fabeckstraße befindet sich die Zentraleinrichtung für Datenverarbeitung (ZEDAT), das Hochschulrechenzentrum der FU, wo offenbar auch der Strom wegblieb. Von dem IT-Ausfall ist eine beträchtliche Zahl von Personen betroffen gewesen: An der FU Berlin gibt es 39.300 Studierende, weitere 4700 Personen arbeiten in Forschung, Verwaltung und Lehrbetrieb.
In der Vergangenheit waren Ausfälle der Website oft ein erstes Anzeichen für einen Cyberangriff, auch in den sozialen Medien vermuteten User dies als Ursache. Vor genau einem Jahr traf es die Berliner Hochschule für Technik (BHT), im Jahr zuvor das Berliner Naturkundemuseum und das Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie.
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