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Coronavirus in Deutschland und der Welt: Blog-Archiv vom 16. Juni bis 11. August
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Curevac plant Impfstoff-Tests in Brasilien
Auch das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac hat vor, in Brasilien einen Corona-Impfstoff zu testen, an dem es forscht. Wie die Infektiologin Sue Ann Clemens, Mitglied des Komitees von Curevac, der Deutschen Presse-Agentur sagte, plant das Unternehmen mit Sitz in Tübingen, im September oder Oktober mit der Studie in dem südamerikanischen Land zu beginnen.
Bisher laufe es bei der ersten, kleineren Testreihe in Deutschland sehr gut, hatte Studienleiter Professor Peter Kremsner vom Institut für Tropenmedizin am Montag gesagt. Derzeit gebe es etwa 180 Probanden.
Brasilien ist zum Testlabor der Welt geworden. Auch Testreihen der Unternehmen AstraZeneca, Sinovac und Biontech/Pfizer laufen dort bereits. Neben den USA ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Mehr als drei Millionen Menschen haben sich nach offiziellen Angaben mit dem Coronavirus infiziert, die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil in dem Land sehr wenig getestet wird.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seines laxen Umgangs mit der Pandemie seit langem in der Kritik. Er bezeichnete die Lungenkrankheit Covid-19 als „leichte Grippe“ und stemmte sich gegen Schutzmaßnahmen. Aber Brasilien verfügt auch über hervorragende Forschungsinstitutionen und war bei Gesundheitskrisen etwa durch HIV oder Zika ein Vorreiter unter den Schwellenländern. (dpa)

Schon mehr als 20 Millionen Infektionen weltweit
Die Zahl der weltweit bekannten Corona-Infektionen ist innerhalb von weniger als drei Wochen von 15 Millionen auf über 20 Millionen gestiegen. Das ging am Montag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Etwa die Hälfte der bestätigten Infektionen entfielen demnach auf nur drei Länder: die USA mit mehr als fünf Millionen Infektionen, Brasilien mit über drei Millionen und gut zwei Millionen in Indien.Die Zahl der weltweit bestätigten Infektionen stand Ende Juni noch bei zehn Millionen und hat sich damit innerhalb von rund sechs Wochen verdoppelt. Neben den am meisten betroffenen Staaten breitete sich die Coronavirus-Pandemie auch in Russland, Südafrika, Mexiko und mehreren Ländern Südamerikas weiter rasch aus.
Weltweit sind laut Johns Hopkins bislang mehr als 730.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Opfer stieg zuletzt unter anderem infolge besserer Behandlungsmöglichkeiten deutlich langsamer an als die Zahl der Neuinfektionen. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Lungenerkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem für ältere und immungeschwächte Menschen lebensgefährlich sein kann.
Das weltweit nach absoluten Zahlen am schlimmsten betroffene Land waren die USA. Dort gibt es neben den meisten bestätigten Infektionen mit mehr als 163.000 Opfern auch die meisten Todesfälle. An zweiter Stelle folgt Brasilien mit über 100.000 Toten.
Die Webseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher meist einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Laut WHO gab es bis Montag 19,7 Millionen bestätigte Infektionen und 728.000 Todesfälle. Die Pandemie hatte um den Jahreswechsel in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan begonnen. (dpa)
Laschet: Keine weitere Öffnungen in neuer Coronaschutz-Verordnung
In der neuen Coronaschutz-Verordnung des Landes NRW, die
am Dienstag vorgelegt werden soll, wird es laut Ministerpräsident Armin Laschet
(CDU) „keine weiteren Öffnungen geben“. Er appellierte an alle Reiserückkehrer,
sich „zeitnah“ testen zu lassen, besonders, wenn man in einem Risikogebiet
war.(dpa)

Krise drückt Arbeitszeit und Monatsverdienste in Deutschland
Die Bruttomonatsverdienste der Voll- und Teilzeitbeschäftigten in Deutschland sind wegen der Corona-Krise im Frühjahr so stark gesunken wie seit Jahren nicht mehr. Sie fielen durchschnittlich um 2,2 Prozent zum zweiten Quartal 2019, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. "Der verbreitete Einsatz von Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie hatte negative Effekte auf die Höhe und Entwicklung der Bruttomonatsverdienste sowie der Arbeitszeit." Zugleich habe das Kurzarbeitergeld die Einkommensverluste für die Beschäftigten zum Großteil abgefedert. Die bezahlte Wochenarbeitszeit der Beschäftigten fiel im Durchschnitt um 4,7 Prozent. "Die Bruttostundenverdienste wurden hingegen nicht durch die Kurzarbeit beeinflusst", betonten die Statistiker. Sie stiegen binnen Jahresfrist um durchschnittlich 2,6 Prozent.
Die Bruttoverdienste sind nur die vom Arbeitgeber gezahlten Verdienste und umfassen keine Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld oder Kurzarbeitergeld. Im Juli war nach Berechnungen des Ifo-Instituts die Zahl der Kurzarbeiter auf 5,6 Millionen gesunken, nach rund sieben Millionen im Mai. Die Kurzarbeit sowie die Kontaktbeschränkungen und Geschäftsschließungen wegen der Corona-Pandemie trafen die einzelnen Branchen im zweiten Quartal 2020 unterschiedlich stark. Die größten Rückgänge der Bruttomonatsverdienste gab es in den Wirtschaftszweigen Beherbergung mit -18 Prozent, Herstellung von Kraftwagen mit -17 Prozent sowie im Bereich der Reisebüros beziehungsweise Reiseveranstalter mit -15 Prozent.

Ifo: Deutsche verbringen Ferien in Heimat - Ausländer bleiben weg
Die Corona-Krise hat einer Studie zufolge im Sommer das Interesse am Inlandstourismus verstärkt. Zu diesem Ergebnis kommt die Dresdner Niederlassung des Münchner Ifo-Instituts auf Basis von Daten von Google Trends für die Jahre 2018 bis 2020. Bundesweit sei das für viele beliebte Urlaubsziele zu beobachten – einige erreichten sogar doppelt so viele Suchanfragen wie in den Vorjahren. "Fraglich ist allerdings, ob die Verschiebung zum Inland auch in den Folgejahren erhalten bleibt, und ob der Zuwachs an deutschen Urlaubern in diesem Sommer den Mangel an ausländischen Urlaubern ausgleichen kann", sagt Autorin Katharina Heisig zu der am Dienstag veröffentlichten Studie. "Denn diese Verschiebung hin zum Inlandstourismus ist vermutlich auch in anderen Ländern zu beobachten, weshalb der größte Teil der ausländischen Touristen wegbleiben wird." (dpa)

Bundesregierung prüft nach Lufthansa-Rettung weitere Firmenbeteiligungen
Nach der Teilverstaatlichung der Lufthansa prüft die Bundesregierung einem Medienbericht zufolge den Einstieg in mehr als ein Dutzend weitere Unternehmen. "14 Unternehmen haben bereits ausdrücklich Bedarf an einer Rekapitalisierung angezeigt", zitierte das "Handelsblatt" aus einer Antwort von Wirtschaftsstaatssekretär Ulrich Nußbaum auf eine schriftliche Frage der Grünen-Politikerin Katharina Dröge.
Bei der "weit überwiegenden Anzahl der Unternehmen" stehe die Prüfung am Anfang, fügte Nußbaum dem Bericht zufolge hinzu. Es ließen sich daher "zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine belastbaren Aussagen über die Art etwaiger Stabilisierungsmaßnahmen treffen".
Die Bundesregierung hatte Ende März den 600 Milliarden Euro umfassenden Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) aufgelegt, um deutsche Unternehmen vor den Auswirkungen der Corona-Krise abzuschirmen und laut Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die "Substanz unserer Wirtschaft" zu erhalten. Der Fonds richtet sich vor allem an Konzerne und größere Mittelständler. (AFP)
Bei der "weit überwiegenden Anzahl der Unternehmen" stehe die Prüfung am Anfang, fügte Nußbaum dem Bericht zufolge hinzu. Es ließen sich daher "zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine belastbaren Aussagen über die Art etwaiger Stabilisierungsmaßnahmen treffen".
Die Bundesregierung hatte Ende März den 600 Milliarden Euro umfassenden Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) aufgelegt, um deutsche Unternehmen vor den Auswirkungen der Corona-Krise abzuschirmen und laut Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die "Substanz unserer Wirtschaft" zu erhalten. Der Fonds richtet sich vor allem an Konzerne und größere Mittelständler. (AFP)

USA könnten infizierte Staatsbürger nicht mehr ins Land lassen
Die US-Regierung erwägt einem hochrangigen Mitarbeiter zufolge Maßnahmen, um mutmaßlich mit dem Coronavirus infizierte US-Bürger die Heimreise aus anderen Ländern zu untersagen. Es gebe dazu einen Entwurf für entsprechende Regelungen. Diese seien aber noch nicht final abgestimmt und könnten sich noch ändern. (Reuters)
Trotz Corona: Deutsche Städte bereiten sich auf Weihnachtssaison vor
Weihnachtsmärkte soll es trotz der Corona-Krise auch in
diesem Jahr geben. Deutsche Großstädte wie Dresden, Nürnberg, Mainz oder Düsseldorf bereiten sich daher schon jetzt im Hochsommer auf den Budenzauber vor. Klar ist jedoch auch, dass die Märkte unter anderen Bedingungen stattfinden
werden als in den Vorjahren, wie Sprecher der einzelnen Städte mitteilten. Während mancherorts über räumliche Entzerrungen beraten wird, um den Mindestabstand leichter einhalten zu können und Massen zu vermeiden, denken andere Städte über Essen nur zum Mitnehmen nach. Auch Einlasskontrollen und
Maskenpflicht seien denkbar. „Das macht den Weihnachtsmarkt unlauschiger“, räumte ein Mainzer Sprecher ein. Doch am „unlauschigsten“ sei gar kein Weihnachtsmarkt. (dpa)

Umfrage: Homeoffice bleibt auch nach Corona Alltag
Bei einer weltweiten Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC haben 78 Prozent der
Firmenchefs angegeben, Homeoffice werde sich in ihren Branchen auch nach der Corona-Krise weiter durchsetzen. Mindestens ein Teil der
Änderungen in der Pandemie wird demnach von Dauer sein. PwC hat 3500 seiner
Kunden aus 157 Ländern befragt. (Reuters)
Griechenland verschärft Corona-Maßnahmen
Griechenland hat wegen eines Anstiegs der Coronavirus-Infektionsraten seine Schutzmaßnahmen verschärft. In zahlreichen Gebieten und Städten, darunter beliebten Touristenzielen, müssen Restaurants und Bars künftig um Mitternacht schließen, wie Regierungssprecherin Aristotelia Peloni am Montag im Fernsehen mitteilte. Außerdem wurden Einreisebeschränkungen für Reisende aus mehreren EU-Staaten verhängt. Reisende aus Belgien, den Niederlanden, Schweden, Spanien und Tschechien, die mit dem Flugzeug oder auf dem Landweg nach Griechenland kommen, müssen einen negativen Coronavirus-Test vorweisen. Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein. Diese Einreisebeschränkungen gelten ab kommenden Montag, wie Peloni sagte. Reisende aus Deutschland sind davon nicht betroffen.
Im Griechenland waren am Sonntag 203 neue Coronavirus-Infektionen verzeichnet worden, die höchste tägliche Zahl seit Beginn der Pandemie. Am Montag wurden dann 126 Neuansteckungen gezählt. Die Zahl der insgesamt registrierten Corona-Todesfälle lag am Montag bei 213. Auch wenn seit Beginn der Urlaubssaison ein deutlicher Anstieg der Infektionsraten verzeichnet wurde, ist Griechenland im europäischen Vergleich immer noch gering von der Pandemie betroffen. (AFP)
Im Griechenland waren am Sonntag 203 neue Coronavirus-Infektionen verzeichnet worden, die höchste tägliche Zahl seit Beginn der Pandemie. Am Montag wurden dann 126 Neuansteckungen gezählt. Die Zahl der insgesamt registrierten Corona-Todesfälle lag am Montag bei 213. Auch wenn seit Beginn der Urlaubssaison ein deutlicher Anstieg der Infektionsraten verzeichnet wurde, ist Griechenland im europäischen Vergleich immer noch gering von der Pandemie betroffen. (AFP)
Umfrage: Im Gastgewerbe sehen 60 Prozent ihre Existenz bedroht
Rund 60 Prozent der Betreiber von Kneipen, Bars, Restaurants und Hotels in Deutschland sehen einem Medienbericht zufolge die Corona-Krise inzwischen als Existenzbedrohung an. Das berichtet "Bild" unter Berufung auf eine Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands DEHOGA unter 7200 Gastronomen und Hoteliers. Demnach gaben 59,6 Prozent aller teilnehmenden Betriebe an, dass sie wegen Corona um ihr Überleben kämpften. Von Januar bis Juli beklagten die Betriebe laut der Umfrage im Durchschnitt Umsatzverluste von 60,1 Prozent. (Reuters)

Kritik an Maskenpflicht beim Schulunterricht
Der Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, hat Forderungen nach einer Maskenpflicht während des Unterrichts in weiteren Bundesländern kritisiert. „Es ist schwer zu vermitteln, dass man im Restaurant ohne Maske sitzen darf, aber Schüler in der Schule sechs Stunden und länger Maske tragen sollen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Derzeit ist Nordrhein-Westfalen, wo an diesem Mittwoch die Schule wieder beginnt, das einzige Bundesland mit einer solchen Regelung.Angesichts der unterschiedlichen Vorgehensweisen in den Ländern forderte Kuban ein grundsätzliches Umdenken. Der Bund brauche klare Kompetenzen, um einen „groben Rahmen“ vorgeben zu können. „Die Länder und Kommunen können diesen dann in Hotspot-Regionen anpassen.“ Er kritisierte auch: „Wir haben elf Millionen Schüler weitestgehend ohne echte digitale Bildungsangebote nach Hause geschickt und erleben jetzt ein ziemliches Schulchaos. Als das Land der Dichter und Denker dürfen wir die Digitalisierung der Schulen nicht länger verschlafen.“
Auch Jürgen Böhm, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Realschullehrer, sieht eine Maskenpflicht kritisch. „Aus meiner Sicht ist eine Maskenpflicht vor allem im Sprachunterricht problematisch“, sagte er dem RND. „Die Qualität des Unterrichts wäre doch eingeschränkt und die Gefahr, missverstanden zu werden, groß.“ Zudem leide der soziale Austausch. Die Masken müssten Bestandteil der Hygienepläne sein, dürften im Unterricht aber nicht zur Regel werden.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hatte sich dagegen für eine Maskenpflicht auch im Klassenzimmer ausgesprochen. In Nordrhein-Westfalen, wo für rund 2,5 Millionen Schüler das neue Schuljahr beginnt, ist genau das für Schüler ab der fünften Klasse geplant - vorerst bis Ende August. (dpa)
In der Coronakrise nehmen die Staaten weltweit massiv neue Kredite auf. Noch nie war die globale Verschuldung so hoch. Welche Folgen wird das haben? (TPlus)
Gesundheitsminister entscheiden sich gegen Rückkehr von Fußball-Fans in Stadien
Die Gesundheitsminister der Länder haben sich geschlossen gegen eine Rückkehr von Fußball-Fans in die Bundesliga-Stadien zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausgesprochen. Sie seien „zu einer einhelligen Position gekommen, dass wir ausgehend von der jetzigen pandemischen Lage es nicht befürworten, die Stadien zu öffnen“, sagte die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Montag als Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz. „Gesundheitspolitisch befürworten wir zurzeit zumindest bis zum 31. Oktober die Öffnung der Stadien nicht. Danach kann man noch mal aufgrund der Lage miteinander diskutieren.“Kalayci hatte sich zuvor mit ihren Ressortkollegen und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit den Plänen der Deutschen Fußball Liga (DFL) befasst. „Wir sehen das Konzept der DFL als guten Willen und auch als gute Grundlage, sehen aber zwei Probleme“, sagte sie. Zum einen werde die Ausgestaltung der Hygienekonzepte den Gesundheitsämtern überlassen, die schon jetzt sehr belastet seien. Das zweite Manko sei, dass das Konzept nicht die An- und Abreise und damit „kritische Infektionsmomente“ beinhalte.
Aufgrund der pandemischen Lage, wäre eine Rückkehr der Fans „eine falsche Signalwirkung“. Momentan seien „eher Zurückhaltung und Vorsicht angesagt“, meinte die SPD-Politikerin. (dpa)
El Salvador will Immunitätspässe einführen
Genesene Corona-Patienten sollen in El Salvador Immunitätspässe bekommen. Diese würden den Inhabern gestatten, über das allgemein Erlaubte hinaus zu arbeiten und soziale Kontakte zu pflegen, erklärte Präsident Nayib Bukele in einer Ansprache an die mittelamerikanische Nation am Sonntagabend (Ortszeit). Er stellte zudem in Aussicht, dass der Staat diese Menschen bei der Verteilung von Medikamenten und Lebensmitteln an Haushalte beschäftigen werde.Dies gehörte zu einer Reihe von Schritten zur Lockerung von Anti-Corona-Maßnahmen, die Bukele verkündete. Auch soll jeder mit bis zu zehn Personen außerhalb des eigenen Haushalts Kontakt haben dürfen. El Salvadors Verfassungsgericht hatte am Freitag ein Dekret des Präsidenten, das die Wiedereröffnung der Wirtschaft des Landes regelte, wegen fehlender Zustimmung des Parlaments für unzulässig erklärt.
Einen Immunitätspass soll Bukele zufolge bekommen, wer genesen ist und einen negativen PCR-Test vorweisen kann oder Plasma gespendet hat. Es gibt bislang keinen Beleg für eine automatische Immunität nach überstandener Corona-Infektion. Studien deuten darauf hin, dass bei Menschen, die nur wenige oder gar keine Symptome hatten, schon bald nach einer Infektion keine Antikörper im Blut mehr nachweisbar sind. Auch in Deutschland und anderen Ländern ist die Einführung von Immunitätspässen diskutiert worden.
In El Salvador, das rund sechs Millionen Einwohner hat, wurden bislang 20.872 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 und 563 Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung registriert. 9720 Patienten gelten als genesen. Zuletzt kamen innerhalb von 24 Stunden 449 neue Infektionsfälle und 14 Tote hinzu. (dpa)

Griechenland verschärft Corona-Beschränkungen wieder
Die griechische Regierung hat nach gestiegenen Corona-Infektionszahlen umfangreiche Einschränkungen für zahlreiche Urlaubsregionen und Städte angeordnet. Zudem wurde die traditionelle Messe von Thessaloniki (5. bis 13. September) abgesagt. Deutschland wäre in diesem Jahr das Partnerland dieser Messe gewesen.
Nachdem am Vortag mehr als 200 nachgewiesene Corona-Fälle gemeldet wurden, müssen alle Tavernen, Bars und Discos in zahlreichen Regionen des Landes, darunter auf Kreta, Santorin, Mykonos und anderen bekannten Urlaubsregionen um 24.00 Uhr schließen. Diese Maßnahme gilt vorerst bis 23. August, teilte eine Regierungssprecherin in Athen mit.
Zudem müssen alle über die Landesgrenzen einreisende Menschen ab 17. August einen negativen Coronatest vorlegen, egal aus welchem Land sie stammen. Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein. Das Auswärtige Amt in Berlin hat seine Reisehinweise für Griechenland am Montag entsprechend aktualisiert.
Griechenland weist - gemessen an seiner Bevölkerung von gut 10,5 Millionen Einwohnern - eine geringe Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus auf. In den vergangenen Tagen ist die Zahl von Infizierten jedoch schlagartig angestiegen. (dpa)
Nachdem am Vortag mehr als 200 nachgewiesene Corona-Fälle gemeldet wurden, müssen alle Tavernen, Bars und Discos in zahlreichen Regionen des Landes, darunter auf Kreta, Santorin, Mykonos und anderen bekannten Urlaubsregionen um 24.00 Uhr schließen. Diese Maßnahme gilt vorerst bis 23. August, teilte eine Regierungssprecherin in Athen mit.
Zudem müssen alle über die Landesgrenzen einreisende Menschen ab 17. August einen negativen Coronatest vorlegen, egal aus welchem Land sie stammen. Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein. Das Auswärtige Amt in Berlin hat seine Reisehinweise für Griechenland am Montag entsprechend aktualisiert.
Griechenland weist - gemessen an seiner Bevölkerung von gut 10,5 Millionen Einwohnern - eine geringe Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus auf. In den vergangenen Tagen ist die Zahl von Infizierten jedoch schlagartig angestiegen. (dpa)
Christ in Indien schreibt Bibel während Lockdown handschriftlich ab
Während des Corona-Lockdowns hat der indische Christ
Rejin Valson eine handschriftliche Kopie der gesamten Bibel angefertigt. In 113
Tagen schrieb der Flughafenangestellte die Heilige Schrift auf 2.755 DIN
A4-Seiten auf, wie der Pressedienst „Asianews“ am Wochenende berichtete. Das
Werk sei seinem ungeborenen Kind gewidmet, das seine Frau bald zur Welt
bringe.
Valson, der auf dem Flughafen von Kochi im südwestlichen Bundesstaat Kerala als Rettungshelfer tätig ist, war wegen des Lockdowns nur noch maximal 24 Stunden pro Woche beschäftigt gewesen, wie es hieß. Daher habe er beschlossen, seine restliche Zeit mit dem Abschreiben der Bibel zu verbringen. „Ich konnte meine Arbeit nur dank des Gebets und der vollen Unterstützung meiner Familie, Freunde und des Priesters beenden“, betonte Valson.
Die handgeschriebene Bibel wurde den Angaben nach am 28. Juli vorgestellt, dem Fest der Heiligen Alfonsa, einer indischen Ordensschwester aus Kerala. Nachdem der Erzbischof von Trichur, Andrews Thazhath, den Band gesegnet hat, werde er nun in der Antonius-Kirche im nahe gelegenen Karamuck aufbewahrt. (KNA)
Valson, der auf dem Flughafen von Kochi im südwestlichen Bundesstaat Kerala als Rettungshelfer tätig ist, war wegen des Lockdowns nur noch maximal 24 Stunden pro Woche beschäftigt gewesen, wie es hieß. Daher habe er beschlossen, seine restliche Zeit mit dem Abschreiben der Bibel zu verbringen. „Ich konnte meine Arbeit nur dank des Gebets und der vollen Unterstützung meiner Familie, Freunde und des Priesters beenden“, betonte Valson.
Die handgeschriebene Bibel wurde den Angaben nach am 28. Juli vorgestellt, dem Fest der Heiligen Alfonsa, einer indischen Ordensschwester aus Kerala. Nachdem der Erzbischof von Trichur, Andrews Thazhath, den Band gesegnet hat, werde er nun in der Antonius-Kirche im nahe gelegenen Karamuck aufbewahrt. (KNA)
17 Migranten auf Lesbos positiv getestet
Siebzehn Migranten, die in den vergangenen Tagen aus der Türkei zu der griechischen Insel Lesbos übersetzten, sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte ein Sprecher des griechischen Corona-Krisenstabes am Montag mit. Die infizierten Menschen leben demnach aber nicht in dem überfüllten Lager von Moria auf Lesbos. Sie müssen in den nächsten 14 Tagen in einer Isolierstation im kleineren Lager von Kara Tepe in Quarantäne bleiben. Im und um das Lager von Moria wird scharf kontrolliert. Die griechischen Behörden haben bereits Isolierstationen aufgebaut, falls das Coronavirus auch in Moria ausbrechen sollte. (dpa)
Regierung mahnt zu weiterer Vorsicht
Die Bundesregierung hat angesichts zuletzt wieder gestiegener Corona-Infektionszahlen zu weiterer Vorsicht aufgerufen. Es bleibe zentral, dass alle weiterhin die relativ einfachen und bisher besten Instrumente gegen die Pandemie nutzten, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin mit Blick auf Abstand, Hygiene und Mund-Nasen-Bedeckungen. „Jeder einzelne von uns trägt Verantwortung für sich selbst und für seine Mitmenschen.“ Es gelte, wachsam zu bleiben, um Erreichtes bei der Corona-Eindämmung nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen.Mit Blick auf den schrittweise wieder startenden Schulbetrieb sprach Seibert von einer „anspruchsvollen Aufgabe“, das Recht auf Bildung mit einem hohen Gesundheitsschutz zu verbinden. Dies sei in jedem Bundesland umzusetzen, wobei neben den Rechten der Schüler auch die der Lehrer und Lehrerinnen zu bedenken seien. Der Regierungssprecher äußerte sich zurückhaltend zum Begriff einer „zweiten Welle“ - dies könnten Virologen feststellen und nicht Politiker.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Montag 436 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Ende vergangener Woche hatten die Zahlen erstmals seit Anfang Mai wieder über der Schwelle von 1000 Fällen gelegen. Die montags bekannt gegebenen Zahlen sind meist relativ niedrig, weil sonntags nicht alle Ämter ihre Werte übermitteln. (dpa)

Söder mahnt zu Vorsicht und warnt vor Leichtsinn
CSU-Chef Markus Söder hat vor einem wachsenden
Infektionsrisiko durch das Coronavirus gewarnt. „Corona wird jeden Tag gefährlicher“, sagte Bayerns Ministerpräsident am Montag in Nürnberg nach einer außerplanmäßigen Kabinettssitzung via Video.
Corona sei in ganz Europa auf dem Vormarsch. Zugleich nähmen Leichtsinn und Unvernunft zu, wie Söder es formulierte. Daher müssten die Menschen zu der Vorsicht zurückkehren, die in den vergangenen Wochen ein guter Schutz gewesen sei.
Immer mehr Infizierte klagten auch nach Monaten noch über Spätfolgen wie fehlenden Geruchssinn. Das zeige, dass Corona viel heimtückischer und gefährlicher sei als bislang angenommen. Daher müsse mit Umsicht reagiert
werden, sagte der CSU-Chef.
Das größte Corona-Infektionsrisiko steckt nach Ansicht von Söder im privaten Bereich. Die Gefahr gehe weniger von Betrieben aus oder vom öffentlichen Nahverkehr, sagte er. „Die eigentliche Gefahr ist der Leichtsinn bei privaten Veranstaltungen.“ Daher müsse man auch dort ansetzen, wenn es Probleme gibt.
„Corona macht keine Ferien, Corona macht keine Pause“, so Söder. „Wir nehmen Corona weiter absolut ernst. Bayern ist weiter absolut wachsam.“
Söder kritisiert Konzertveranstalter
Nach Ansicht von Söder haben geplante Großkonzerte wie das mit Bryan Adams und Sarah Connor in Düsseldorf eine „katastrophale Signalwirkung“ im Corona-Kampf. „Ich möchte darauf hinweisen, dass ich das Zulassen von Konzerten mit 13.000 Leuten für absolut nicht vertretbar halte. Bitte sehr herzlich, dass man das nochmal überdenkt. Das ist eine katastrophale Signalwirkung für das ganze Land“, sagte Söder.
„Wir haben derzeit schon Schwierigkeiten und müssen auch nochmal schauen, wie wir Möglichkeiten finden, bestimmte große Ansammlungen von Menschen in vernünftiger Form zu leiten zu und zu lenken, insbesondere was den Alkohol betrifft“, sagte der Ministerpräsident. „Dann können wir nicht gleichzeitig Konzerte mit 13.000 Leuten zulassen, das setzt eine Signalwirkung ins Land, die die gesamte Philosophie konterkariert.“
Konkret nannte Söder die Veranstaltung nicht. In Düsseldorf ist am 4. September ein Konzert vor 13.000 Zuschauern geplant. Pop-Star Connor hatte am Wochenende Verständnis für
Bedenken gezeigt, das geplante Event aber verteidigt. Es gehe ihr bei dem Konzert nicht um „Party machen“, sondern um Jobs, sagte die Musikerin. „Auch ich habe viele Freunde und Kollegen, deren Existenzen mittlerweile bedroht sind.“
Sie sei „selbst gespannt, ob und wie es stattfindet. Aber wenn, dann bin ich dabei. Alles andere kann ich meinen Leuten gegenüber nicht verantworten.“
Konzertveranstalter Marek Lieberberg („Rock am Ring“) will
Connor, Adams, Rea Garvey, Joris und Michael Mittermeier im Düsseldorfer Fußballstadion „Merkur Spiel-Arena“ auftreten lassen. Die Stadt hatte die Veranstaltung genehmigt. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte die Pläne scharf kritisiert und rechtliche
Zweifel angemeldet. (dpa)
USA wollen sich bei Impfstoff zuerst bedienen
Die USA wollen einen möglichen US-Corona-Impfstoff mit dem Rest der Welt teilen - allerdings erst, wenn sie selbst damit ausreichend versorgt sind. "Unsere erste Priorität ist natürlich die Entwicklung und Produktion einer ausreichenden Menge von sicheren und wirksamen durch die FDA zugelassenen Impfstoffen und Medikamenten zum Einsatz in den Vereinigten Staaten", sagte US-Gesundheitsminister Alex Azar am Montag während eines Besuchs in Taiwan. Sobald der Bedarf der USA gedeckt sei, gehe er davon aus, dass diese Produkte der Weltgemeinschaft zu einer fairen und angemessenen Verteilung zur Verfügung stehen.US-Präsident Donald Trump hatte in der vergangenen Woche von der Möglichkeit gesprochen, dass es einen Impfstoff noch vor der US-Wahl am 3. November geben könnte. Experten des Präsidialamts zeigen sich weniger optimistisch: In einem Reuters-Interview sagte US-Seuchenexperte Anthony Fauci zuletzt, eine Zulassung könnte Ende des Jahres vorliegen und im Frühjahr dann Millionen Impfeinheiten. Weltweit befinden sich mehr als 200 Covid-19-Impfstoffkandidaten in der Entwicklung, davon mehr als 20 in klinischen Studien am Menschen.
Zur Entscheidung der USA, aus der Weltgesundheitsorganisation WHO auszutreten, sagte Azar, das bedeute nicht, dass die Vereinigten Staaten weniger internationales Engagement für die weltweite öffentliche Gesundheit aufbringen wollten. "Die Vereinigten Staaten waren und werden immer der größte Geldgeber für die weltweite öffentliche Gesundheit der Welt bleiben." (Reuters)

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