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Coronavirus in Deutschland und der Welt: Blog-Archiv vom 24. bis 30. März
Lesen Sie die Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie in unserem archivierten Newsblog.
Stand:
Dies ist ein archivierter Blog. Die aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie finden Sie in diesem Newsblog.
Ärztepräsident: Schulen und Unis geschlossen halten
"Wir brauchen alle Maßnahmen unvermindert"
Bayern verlängert Ausgangsbeschränkungen
Bayern verlängert die Ausgangsbeschränkungen bis zum 19. April. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder am Montag mit. Die Beschränkungen gelten seit dem 21. März. Er habe sich bewusst für eine Verlängerung der Maßnahmen eingesetzt und nicht für eine weitere Verschärfung, betonte Söder.
Geringe Todesraten wegen vieler Tests?
Olympia wird am 23. Juli 2021 eröffnet
Die auf 2021 verlegten Olympischen Spiele in Tokio sollen am 23. Juli eröffnet werden und am 8. August enden. Diesen neuen Termin fast genau ein Jahr nach der eigentlich geplanten Eröffnungsfeier gab das Internationale Olympische Komitee am Montag bekannt.Hoffnung in Großbritannien
Die Luft in Deutschland wird sauberer – Grund sind die wenigen Flüge
Die Luftverschmutzung in deutschen Städten hat im Zuge der Corona-Ausgangsbeschränkungen bereits deutlich abgenommen. Dies zeigt ein Vergleich von Satellitenbildern aus den vergangenen Tagen mit jenen ein Jahr zuvor, die die Europäische Allianz für öffentliche Gesundheit EPHA am Montag veröffentlichte. Das ist ein Bündnis nichtstaatlicher Organisationen für Gesundheits- und Umweltschutz.Die Bilder des Satelliten „Sentinel-5“ aus der Zeit vom 5. bis 25. März 2019 und derselben Zeit 2020 zeigen drastische Unterschiede für Großstädte wie Düsseldorf, Essen, Köln oder Frankfurt. Die europäische Agentur ESA hatte bereits vorige Woche Bilder für Europa veröffentlicht. Jetzt hat die EPHA Vergleichsdaten einzelner Städte aufgeführt.
„Das jahrelange Einatmen von dreckiger Luft dürfte die Gesundheit jener geschwächt haben, die sie jetzt im Kampf auf Leben und Tod gegen Covid-19 investieren“, sagte EPHA-Generalsekretär Sascha Marschang. Nach der Corona-Krise müsse entschlossen gegen Luftverschmutzung vorgegangen werden. (dpa)
BAP würdigt „Helden“ der Coronakrise
BAP-Sänger Wolfgang Niedecken ehrt die „Helden des Alltags“ in der Coronakrise mit einem Lied. „Es ist eine tiefe Verbeugung vor all jenen, die uns jetzt den Arsch retten“, sagte der Kölsch-Rocker der Deutschen Presse-Agentur.Der Song „Huh die Jläser, huh die Tasse“ (Hoch die Gläser, hoch die Tassen) kann ab sofort auf verschiedenen Internet-Plattformen abgerufen werden. „Wir haben vor, dieses Video in den kommenden Wochen durch eins zu ersetzen, das die vielen Helden unseres Krisenalltags würdigt“, sagte Niedecken. „Also schickt uns gerne von überall her Fotos im Querformat von diesen Menschen. Wir möchten in unserem finalen Video möglichst vielen, die uns mit ihrem Einsatz oft bis zum Rand der Erschöpfung durch diese schwierige Zeit begleiten, ein Gesicht geben.“
Eigentlich wollte Niedecken am Montag mit einer Schiffstour seinen 69. Geburtstag feiern. Doch anstatt sich selbst beschenken zu lassen, wolle er nun anderen ein kleines Dankeschön übermitteln. Geschrieben hat er den Song schon vor einem Jahr. „Die Idee war, einmal all jene hochleben zu lassen, die unsere Gesellschaft zum Teil schlecht bezahlt oder sogar unbezahlt im Ehrenamt zusammenhalten.“ Der Song sollte im Herbst auf einem neuen Album erscheinen. Doch jetzt habe das Lied durch die Corona-Pandemie eine ungeahnte Aktualität erhalten, und deshalb habe er es vorveröffentlicht.
„Es gilt, alle Kräfte zu bündeln, um den Kampf gegen das neue Virus zu gewinnen“, sagte Niedecken. „Das, was wir als BAP beisteuern können, ist unsere Musik. In der Hoffnung, dass sie bei den Alltagshelden ankommt und ihnen Kraft spendet.“

Britischer Regierungsberater Cummings in Isolation
Auch der umstrittene britische Regierungsberater Dominic Cummings hat sich möglicherweise mit dem Coronavirus angesteckt. Er leide unter entsprechenden Symptomen und habe sich in Selbstisolation begeben, berichteten britische Medien am Montag in London. Eine Regierungssprecherin wollte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dazu keine Stellungnahme abgeben. Der Wahlkampfstratege Cummings gilt als unberechenbarer Strippenzieher, der die Politik von Premierminister Boris Johnson maßgeblich prägt.Bereits zuvor war bekannt geworden, dass sich Johnson und Gesundheitsminister Matt Hancock mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert hatten. Noch Anfang März hatte Johnson geprahlt, er habe Menschen in einem Krankenhaus, darunter Covid-19-Patienten, die Hände geschüttelt. Das werde er auch weiter tun, sagte er damals. (dpa)
Erneut mehr als 800 Tote in Spanien
Im schwer von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Spanien sind binnen 24 Stunden 812 neue Todesopfer gezählt worden. Das teilte das Gesundheitsministerium in Madrid am Montag mit. Damit waren bereits am dritten Tag in Folge mehr als 800 Tote zu beklagen. Die Zahl erfasster Nachweise lag Montag bei mehr als 85 000 - gut 6000 mehr als am Vortag. (dpa)"Virtuelles Krankenhaus" gestartet
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat in Aachen das Startzeichen für das „Virtuelle Krankenhaus“ gegeben. Bei der Behandlung von Coronavirus-Patienten soll kleineren Krankenhäusern landesweit die Expertise der Unikliniken Aachen und Münster zur Verfügung stehen.Die landesweit rund 200 Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung sollen von Montag an durch den Einsatz der Tele-Intensivmedizin von der Expertise der Unikliniken bei der Behandlung von Coronavirus-Patienten profitieren. Insgesamt 30 zusätzliche Ärzte sollen für die Krankenhäuser Tag und Nacht erreichbar sein.
Bei schweren Krankheitsverläufen soll das Behandlungsniveau in jedem Krankenhaus im Land mit dem eines Maximalversorgers gleich sein, hatte das NRW-Gesundheitsministerium den Schritt begründet. Durch den Rückgriff auf das Wissen in den Unikliniken Aachen und Münster könne die Zahl der Intensivbetten mit angemessener medizinischer Expertise gesteigert werden. (dpa)
175.000 gestrandete Deutsche wieder zu Hause
Von den etwa 200.000 wegen der Coronavirus-Krise im Ausland gestrandeten Deutschen sind 175.000 wieder zu Hause. „Diejenigen, die noch im Ausland sind, bitten wir weiter um Geduld“, schrieb Bundesaußenminister Heiko Maas am Montag auf Twitter.Er hatte vor zwei Wochen eine Rückholaktion gestartet, um zusammen mit Reiseveranstaltern und der Lufthansa deutsche Reisende aus den Ländern zurückzuholen, aus denen es keine regulären Flüge mehr gibt. Das Auswärtige Amt hat dafür selbst Flugzeuge gechartert, die inzwischen 145 Sonderflüge absolviert haben. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Auswärtigen Amts arbeiten rund um die Uhr - wir sind dran!“, schrieb Maas.
Spanischer "Winterschlaf" verschoben
In Spanien tritt die ebenso drastische wie umstrittene Verschärfung der Ausgangssperre zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie erst am Dienstag voll in Kraft. Am Montag dürften die betroffenen Personen und Unternehmen „die letzten unbedingt erforderlichen Arbeiten“ zur Einstellung der Aktivitäten erledigen, heißt es in dem in der Nacht zum Montag im Amtsblatt veröffentlichten Dekret. Ursprünglich sollte der „Winterschlaf“, wie die Finanzministerin und Sprecherin der linken Regierung María Jesús Montero sich ausdrückte, am Montag beginnen.Gemäß der Anordnung, die laut Montero weltweit einzigartig ist, müssen alle Arbeitnehmer, die in nicht wesentlichen Sektoren tätig sind, bis zum 9. April zu Hause bleiben. Betroffen sind vor allem der Bausektor und weite Teile der Industrie. Die betroffenen Arbeitnehmer sollen ihr Gehalt weiterhin beziehen und die nicht geleisteten Stunden zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Bisher durften alle Bürger, die nicht im Homeoffice arbeiten konnten, zum Arbeitsplatz fahren. Die Verschärfung des Ausgehverbots wurde von vielen Unternehmern und Regionalpräsidenten scharf kritisiert. (dpa)
Österreich beschließt Schutzmaskenpflicht
Österreich verschärft die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Ab Mittwoch werden alle Supermarktketten am Eingang Schutzmasken verteilen, die dann verpflichtend getragen werden müssen, sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz. Mittelfristig soll dieser Mund- und Nasenschutz überfall dort getragen werden, wo man an Menschen vorbeigeht. (Reuters)Bayer will bei Virusdiagnostik helfen
Bayer will an mehreren Standorten in Deutschland über 40 Geräte zur Virusdiagnostik aus seiner eigenen Forschung bereitstellen. Damit könne die Covid-19-Analysekapazität bundesweit um mehrere tausend Tests pro Tag erhöht werden, teilte der Pharma- und Agrarchemiekonzern mit. Auch speziell geschultes Fachpersonal von Bayer soll zur Verfügung gestellt werden. Allein etwa in Berlin könnten dadurch täglich bis zu 1000 zusätzliche Tests gemacht werden. Es hätten sich in Berlin in den vergangenen Tagen mehr als 140 Mitarbeiter freiwillig für die Arbeit in dem neuen Testlabor gemeldet. "Wird mehr getestet, bleiben weniger Infektionen unerkannt", sagte der Leiter der Forschung und Entwicklung der Bayer-Pharmasparte, Jörg Möller. "Das hilft, den Ausbruch zu bremsen." (mit Reuters)Wirtschaftsweise befürchten Konjunktureinbruch
Die deutsche Konjunktur dürfte nach Ansicht der Wirtschaftsweisen wegen des Coronavirus nicht so stark einbrechen wie im Finanzkrisenjahr 2009. Die Ökonomen und Regierungsberater sagen für 2020 allerdings eine kräftige Rezession voraus. Vor allem im ersten Halbjahr dürfte ein starker Abwärtsstrudel nicht zu vermeiden sein, erklärte der Sachverständigenrat am Montag.
"Es geht nicht darum, das Rausgehen zu verbieten"
Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages, fordert eine differenzierte Auslegung des Ausgangsbeschränkung. "Wir könnten zum Beispiel Freizeitparks, Spielplätze und Kinos wieder öffnen, damit die Leute wieder mehr unternehmen können", sagt Jung in einem Interview mit dem "Spiegel".
Er sieht darin keinen Widerspruch zu den Regelungen, die die Bundesregierung getroffen hat. "Das kommt darauf an, wie man sie auslegt. Es handelt sich nicht konkret um eine Ausgangsbeschränkung, die Kanzlerin spricht ja von einer Kontaktsperre. Es geht nicht darum, den Menschen das Rausgehen zu verbieten, sondern die Nähe zueinander zum Schutz der Gemeinschaft", sagt Jung.
Der Städtetagspräsident hat Verständnis für die Einschätzung des Kanzleramts, die Beschränkungen vor dem 20. April nicht zu lockern. „Antworten auf die Fragen in der Bevölkerung zur Dauer der Maßnahmen und zu einer stufenweisen Rückkehr zur Normalität brauchen wir allerdings auch“, sagt Jung.
MS Artania: Erste deutsche Passagiere zurück
Drei der Erkrankten seien im kritischen Zustand auf der Intensivstation, hatte der Gesundheitsminister des Bundesstaats von Westaustralien Roger Cook mitgeteilt. Auf dem Schiff sei ein „Krisenpunkt“ erreicht worden, als zahlreiche Passagiere am Freitag über Coronavirus-Symptome geklagt hätten. Das deutsche Kreuzfahrtschiff befindet sich seit Donnerstag in Freemantle südlich von Perth. Die meisten Passagiere sind Deutsche. An Bord sind mehr als 230 Besatzungsmitglieder.

Johnson: „Wir werden es gemeinsam schaffen“

Einreisebeschränkungen von Ländern in der ganzen Welt und sinkende Nachfrage treiben Airlines dazu, den Flugbetrieb drastisch zurückzufahren. So hat etwa auch die Lufthansa wegen der Coronakrise ihren Flugbetrieb laut Konzernchef Carsten Spohr auf weniger als fünf Prozent reduziert. Etwa 700 der rund 760 Lufthansa-Maschinen sind am Boden und 31.000 Beschäftigten der Kernmarke Lufthansa gehen bis Ende August in Kurzarbeit. (mit dpa, Reuters)
"Haben zurzeit noch Intensivkapazitäten"
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund sieht Deutschland in der Coronavirus-Krise noch deutlich entfernt von Zuständen wie in Italien oder Spanien. „Wir haben zurzeit noch Intensivkapazitäten und auch reichlich Kapazitäten auf den Normalstationen“, sagte die Vorsitzende Susanne Johna dem Sender SWR2. Wenn die Zahlen jedoch unvermindert weiter ansteigen sollten, dann seien auch die Kapazitäten in Deutschland irgendwann ausgeschöpft.Chef des Washington Institute meldet Durchbruch daheim
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