
© AFP
Coronavirus in Deutschland und der Welt: Blog-Archiv vom 30. März bis 18. Mai
Lesen Sie die Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie in unserem archivierten Newsblog.
Stand:
Dies ist ein archivierter Blog. Die aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie finden Sie in diesem Newsblog.
Neuen Beitrag anzeigen
Neue Beiträge anzeigen
new updates
RKI registriert 4209 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 79,5
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 4209 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen von Dienstagmorgen hervor, die den Stand der RKI-Fallzahlenseite von 08.11 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 6125 Ansteckungen gelegen, in dem Datensatz fehlten allerdings die Fallzahlen aus Brandenburg. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gab das RKI am Dienstagmorgen mit bundesweit 79,5 an (Vortag: 83,1; Vorwoche: 115,4).
Aufgrund des vergangenen Himmelfahrt-Wochenendes sei bei der Interpretation der Fallzahlen zu beachten, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden, hieß es im Lagebericht des RKI vom Montag. „Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.“
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 221 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 283 Tote gewesen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.603.055 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 86.381 angegeben.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Montagabend bei 0,77 (Vortag: 0,82). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 77 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. (dpa)
Aktuelle Corona-Zahlen live in Karten und Grafiken

Corona-Krise schlägt sich mit Verzögerung bei Banken nieder
Die Corona-Krise wird die Banken nach Ansicht der Finanzaufsicht BaFin noch eine Weile beschäftigen. "Wir müssen davon ausgehen, dass nicht alle von der Pandemie gebeutelten Unternehmen der Realwirtschaft wieder gesunden", sagte BaFin-Exekutivdirektor Raimund Röseler bei der Jahres-Pressekonferenz am Dienstag. "Der tatsächliche Wertberichtigungsbedarf der Institute wird sich erst zeigen, wenn die staatlichen Hilfsprogramme ausgelaufen sind und das Insolvenzrecht wieder in vollem Umfang greift." Mit welchen Verzögerungen sich das bei den Banken niederschlagen werde, sei kaum abzusehen.Zahlreiche Häuser wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank haben im ersten Quartal deutlich weniger Risikovorsorge gebildet für faule Kredite als zum Jahresstart 2020 oder haben sie sogar zum Teil aufgelöst, was sich positiv im Ergebnis niederschlägt. Durch die Fortschritte beim Impfen gibt es erste Öffnungen im Tourismus, Einzelhandel und in der Gastronomie und die konjunkturellen Aussicht sind besser als zu Beginn der Pandemie vor über einem Jahr. (Reuters)
Dänemark öffnet alles außer Diskotheken
In Dänemark fallen weitere Corona-Einschränkungen weg. Ab Freitag werden innerhalb des Landes so gut wie alle bislang noch geschlossenen Einrichtungen wieder geöffnet - außer Nachtclubs und Diskotheken. Darauf einigte sich die dänische Regierung in der Nacht zum Dienstag mit einer breiten Mehrheit der Parlamentsparteien in Kopenhagen. Voraussetzung für die Öffnungen sind Abstandsregeln und vielerorts auch das Vorzeigen des Corona-Passes, mit dem man in Dänemark negative Corona-Tests, Impfungen und überstandene Infektionen nachweisen kann.Restaurants, Bars, Fitnessstudios und viele andere Einrichtungen sind bereits in vorherigen Lockerungsphasen geöffnet worden. Der Großteil der dänischen Schüler ist schon seit längerem zurück im Präsenzunterricht. Nun können auch Studierende komplett in die Universitäten zurückkehren, das Gleiche gilt für Abend- und Musikschulen. Auch die seit Monaten geschlossenen Saunas, Badelandschaften und Innenbereiche von Zoos und Vergnügungsparks dürfen wieder öffnen, weitere Sport-, Freizeit-, und Vereinsaktivitäten sind wieder möglich. Die Arbeit im Homeoffice wird zudem in drei Phasen zurückgefahren, so dass alle Däninnen und Dänen bis zum 1. August zurück an ihrem Arbeitsplatz sein können.
Das Versammlungsverbot wird für Veranstaltungen in Innenbereichen von maximal 25 auf 50 und unter freiem Himmel von 75 auf 100 Teilnehmer angehoben. Darüber hinaus einigten sich Regierung und Parteien darauf, die Vorschriften für das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und des Vorzeigen des Corona-Passes nach und nach auslaufen zu lassen - dazu soll im Juni ein Plan vorgelegt werden.
Dänemarks Corona-Zahlen sind zuletzt im Zuge der Lockerungen gestiegen, befinden sich aber weiterhin auf einem verhältnismäßig niedrigen und relativ stabilen Niveau. Die Neuinfektionszahl lag auf die Bevölkerung gerechnet bei den jüngsten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC weiter unterhalb der deutschen Inzidenz. (dpa)

Indien exportiert Impfstoffe erst wieder ab Oktober
Indien wird Regierungskreisen zufolge frühestens ab Oktober wieder Impfstoffe exportieren. Die Dosen sollten zunächst in Indien selbst verabreicht werden, sagen drei mit den Überlegungen vertraute Regierungsvertreter. Der Exportstopp gilt somit länger als zunächst gedacht und trifft insbesondere die weltweite Covax-Initiative, mit der ärmere Länder wie Bangladesch, Nepal oder afrikanische Staaten mit Impfstoff versorgt werden sollen. Das besonders heftig von einer zweiten Welle getroffene Indien hatte die Ausfuhr im April ausgesetzt. Das Serum Institute of India, der weltweit größte Hersteller von Vakzinen, hatte mit einer Wiederaufnahme im Juni gerechnet. (Reuters)Landesweite Schulschließungen in Taiwan
Taiwan reagiert mit landesweiten Schulschließungen auf einen Anstieg der Fallzahlen. Von Mittwoch bis Ende kommender Woche sollen alle Schüler zu Hause online unterrichtet werden, wie die Regierung ankündigt. Für den Inselstaat ist das ein außergewöhnlicher Eingriff, denn bis zuletzt galt dort das Infektionsgeschehen als weitestgehend unter Kontrolle. Dies änderte sich aber vor kurzem. Vergangene Woche wurden fast 1000 Ansteckungen im Inland neu registriert. Seit Start der Pandemie waren es insgesamt nur 2260. 14 Menschen starben bislang, die positiv getestet wurden. Gesundheitsminister Chen Shih Chung sagt, meist handele es sich um milde Krankheitsverläufe. (Reuters)Ärzteverband in Tokio fordert Absage der Olympischen Spiele
Der Ärzteverband in Tokio plädiert wegen der Corona-Pandemie für eine Absage der Olympischen Sommerspiele. Die Krankenhäuser der japanischen Hauptstadt hätten nahezu keine Kapazität mehr, teilt der Verband mit, der etwa 6000 Ärztinnen und Ärzte vertritt. "Wir rufen die Regierung dringend auf, das Internationale Olympische Komitee davon zu überzeugen, dass das Abhalten der Spiele schwierig ist und es zu dem Schluss kommen sollte, sie abzusagen", heißt es in einem Brief an Ministerpräsident Yoshihide Suga. Wegen anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen hatte die japanische Regierung den Notstand unter anderem in Tokio bis zum 31. Mai verlängert. Die Spiele sollen vom 23. Juli bis 8. August in der Hauptstadt stattfinden. Sie wurden wegen der Pandemie bereits um ein Jahr verschoben. (Reuters)Kein höheres Infektions-Risiko für Zugbegleiter
Arbeiten und Reisen in Fernzügen ist in Corona-Zeiten laut einer neuen Studie offenbar weniger gefährlich als teilweise befürchtet. Das ist das Ergebnis einer Langzeituntersuchung der Deutschen Bahn Fernverkehr und der Charité Research Organisation (CRO), die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Demnach sind DB-Mitarbeiter mit intensivem Kundenkontakt in den Zügen keinem signifikant höheren Corona-Risiko ausgesetzt als DB-Beschäftigte ohne diesen Kundenkontakt. Verglichen wurden nicht nur die Infektionswerte vom Bordservice-Personal, Lokführern sowie Instandhaltern, sondern auch deren Zahlen mit dem allgemeinen Infektionsgeschehen in Deutschland. Die Studie kommt dabei zu dem Schluss, "dass das Infektionsgeschehen der DB Fernverkehr AG nicht von der allgemeinen bundesweiten Infektionsdynamik abweicht" - was auch Rückschlüsse für die Gefährdung der Zugreisenden zulässt. Die Deutsche Bahn hatte stets argumentiert, dass vor allem die Frischluftzufuhr in den Wagen und die Pflicht zum Tragen von Schutzmasken das Risiko für Passagiere minimiere.Untersucht wurden zwischen dem 24. Februar und 02. März 2021 insgesamt 1037 Beschäftigte. Zuvor hatte es bereits zwei vorangehende Testreihen im Juni/Juli 2020 und im Oktober 2020 gegeben. (Reuters)
Aerosole im Freien

Hirschhausen - Corona- und Klimakrise hängen zusammen
In seinem neuen Buch „Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben“ beschreibt
der Kabarettist, Autor und Mediziner Eckart von Hirschhausen warum Corona-Pandemie und Klima-Krise nicht unabhängig
voneinander zu sehen sind. „Die Krisen hängen zusammen“, sagte er. Beim Thema
Klima gehe es immer auch um das Thema Gesundheit. „Wir müssen nicht „das Klima“
retten - sondern uns.“ Endlich zu handeln, sei extrem dringlich. „Die nächsten
zehn Jahre entscheiden darüber, wie die nächsten 10 000 Jahre für unsere
Zivilisation werden“, so von Hirschhausen.
Durch Verzicht könne die Menschheit auch gewinnen, betonte der Mediziner. „Jede Menge Lebensqualität!“ Stärker das Rad anstelle des Autos zu nutzen und mehr Gemüse statt Fleisch zu essen zum Beispiel biete gesundheitliche Vorteile. „Ich atme lieber die Abgase von zehn Radfahrern ein als von einem SUV.“ (dpa)

Wieder weniger Neuinfektionen in Indien
In Indien sinkt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter. Das Gesundheitsministerium meldet 263.533 neue Ansteckungen. Das sind etwa 18.000 weniger als am Vortag, als die Zahl erstmals seit dem 21. April wieder unter die Schwelle von 300.000 gefallen war. Zwischenzeitlich hatte es sogar Tage mit mehr als 400.000 Neuinfektionen gegeben. Allerdings registrierten die Behörden binnen eines Tages mit 4329 weiteren Todesfällen in Verbindung mit dem Virus so viele wie noch nie. Damit stieg die Zahl der Toten auf mehr als 278.000. Mit insgesamt mehr als 25,2 Millionen bestätigten Ansteckungen weist Indien nach den USA weltweit die meisten Infektionen auf. Einige Experten befürchten aber, dass die tatsächlichen Zahlen fünf- bis zehnmal höher liegen könnten. Das Gesundheitssystem des südasiatischen Landes ist überlastet und wird mit internationaler Hilfe unterstützt. (Reuters)

25 Corona-Fälle bei River Plate vor Superclásico
Einen Tag vor dem Superclásico gegen Boca Juniors sind 25 Spieler des argentinischen Fußballvereins River Plate positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Viertelfinalspiel im Ligapokal gegen den Erzrivalen soll nach ersten Informationen dennoch wie geplant am Sonntag im Bombonera-Stadion von Boca Juniors stattfinden.
Argentinien erlebte in den vergangenen Wochen einen Anstieg der Corona-Zahlen. Mit rund 70
.000 Corona-Toten bei einer Bevölkerung von etwa 45 Millionen Menschen liegt das Land nach offiziellen Zahlen weltweit an 25. Stelle bei der Anzahl der Todesfälle pro Einwohner. (dpa)

Hausärzte bekomme Ende Mai Impfstoff von Johnson & Johnson
In der letzten Maiwoche sollen die Hausärzte in Deutschland erstmal Impfstoff von Johnson & Johnson erhalten. „Der Bund wird für die Woche vom 25. bis 30. Mai rund 1,6 Millionen Dosen von Biontech, etwas mehr als 500.000 Dosen von Johnson & Johnson und voraussichtlich 600.000 von Astrazeneca bereitstellen“, teilte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KVB) den Praxen in einer Mitteilung mit, über die die „Rheinischen Post“ berichtet. Der Impfstoff von Johnson & Johnson hat den Vorteil, dass er mit einer Dosis auskommt. (dpa)
Kinderärzte fordern schnelle Schulöffnungen
Kinder- und Jugendmediziner fordern schnelle Schul- und Kitaöffnungen. „Schulen öffnen, Kitas öffnen - natürlich gemäß den geltenden Leitlinien und mit angemessenen Testungen. Jetzt ist es an der Zeit, das Ruder herumzureißen“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Jörg Dötsch, der „Rheinischen Post“. „Wir sehen die dringende Notwendigkeit, dass sich Menschen, die sich noch nicht impfen lassen können, keine Nachteile davon haben dürfen. Es ist absolut notwendig, selbst wenn Jugendliche in den höheren Jahrgängen geimpft werden können, für Kinder im Grundschulalter, aber auch in mittleren Jahrgängen wieder ein normales soziales Leben zu ermöglichen, damit sie sich normal entwickeln können.“Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) kritisierte die politische Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie scharf. „Kinder und Jugendliche wurden in der Pandemie von Anfang an massiv vernachlässigt. In der ersten Phase waren die pauschalen Einschränkungen wie Schul- und Kitaschließungen noch nachvollziehbar. Aber inzwischen haben wir gelernt, dass Kinder die Infektion deutlich weniger weitertragen und selbst deutlich seltener erkranken als Erwachsene“, sagte BVKJ-Sprecher Jakob Maske der „Rheinischen Post“. „Es gibt psychiatrische Erkrankungen in einem Ausmaß, wie wir es noch nie erlebt haben. Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind voll, dort findet eine Triage statt. Wer nicht suizidgefährdet ist und „nur“ eine Depression hat, wird gar nicht mehr aufgenommen.“
Auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) forderte von Bund und Ländern mehr Anstrengungen zugunsten der Schüler. „Die Lage der jungen Generation steht aus meiner Sicht gegenwärtig immer noch viel zu wenig im Mittelpunkt der Diskussion“, sagte sie der „Bild“. Das werde den Sorgen, die „wir uns machen sollten, nicht gerecht“. Der Ausfall an Präsenzunterricht habe zu erheblichen Lernrückständen geführt.
Der Deutsche Lehrerverband hält eine Rückkehr zum vollständigen Präsenzunterricht ab einer Inzidenz von 50 für empfehlenswert. (dpa)
Spahn: Impfungen werden "bis in den Sommer hinein" dauern
Trotz der Aufhebung der Impf-Reihenfolge ab 7. Juni hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Erwartungen gedrosselt und klargestellt, dass die Impfungen "bis in den Sommer hinein" dauern würden. Im Interview mit den ARD-Tagesthemen am Montagabend begründete der Minister den Schritt mit mehr Planungssicherheit für Praxen und Impfzentren. Deshalb habe man nun "drei Wochen vorher die Möglichkeit gegeben, zu planen".Das Ende der Impf-Priorisierung hieße aber nicht, dass "wir alle innerhalb weniger Tage impfen können", betonte der Minister. Aus der Ärzteschaft kam Kritik an der Aufhebung der festen Impfreihenfolge. Spahn sagte dazu: Es seien dieselben Ärztevertreter gewesen, die "das jetzt kritisieren, die mich seit Wochen dazu auffordern, mit der Aufhebung der Priorisierung es ihnen leichter zu machen". Wenn ab dem 7. Juni dann in Praxen, Impfzentren und auch bei Betriebsärzten geimpft werde, werde es überall trotzdem "weiterhin knapp" sein.
Spahn hatte am Montag angekündigt, die Impf-Reihenfolge ab 7. Juni aufzuheben. Er begründete den Schritt mit der Notwendigkeit, die Impfkampagne weiter zu beschleunigen. Die Zahl der Corona-Impfungen in Deutschland überschritt derweil die 40-Millionen-Marke. Damit seien 30,7 Millionen Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft, 9,3 Millionen hätten bereits die Zweitimpfung bekommen, sagte Spahn. Allein in den kommenden drei Wochen sollten 15 Millionen weitere Impfungen verabreicht werden. (AFP)
Studie: Impfstoffe von Pfizer und Moderna wohl auch gegen indische Varianten wirksam
Die Corona-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna sind laut einer US-Studie wohl auch gegen die zwei indischen Virus-Varianten B.1.617 und B.1.618 hoch wirksam. "Wir haben festgestellt, dass die Antikörper des Impfstoffs zwar ein wenig schwächer gegen die Varianten wirken, aber nicht so sehr, dass es unserer Auffassung nach große Auswirkungen auf die Schutzfähigkeit der Impfstoffe hätte", sagte Nathaniel Landau, einer der Verfasser der Studie, der Nachrichtenagentur APF am Montag.

Die Studie der NYU Grossman School of Medicine und des NYU Langone Center wurde noch nicht durch mehrere Fachexperten unabhängig voneinander begutachtet. Ohne ein solches Peer-Review-Verfahren zur Sicherung der wissenschaftlichen Qualität ist die Korrektheit der Studie noch ungeklärt und ihre Aussagekraft deshalb begrenzt.
Für ihre Studie entnahmen die Forscher geimpften Menschen Blutproben und setzten diese unter Laborbedingungen künstlich hergestellten Pseudoviruspartikeln aus. Dabei stellten die Wissenschaftler Landau zufolge fest, dass die Zahl der Antikörper bei den indischen Varianten geringer ausfiel. "Es gab aber genug, die funktionieren, so dass wir glauben, dass die Impfstoffe hochgradig schützen werden."
Die zuerst in Indien entdeckte Coronavirus-Variante B.1.617 hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits in dutzende Länder und auf allen Kontinenten ausgebreitet. Auch die neuere Variante B.1.618 hat sich in Indien bereits stark ausgebreitet. Die WHO hat B.1.617 als "besorgniserregend" eingestuft, da die Variante ansteckender und auch unempfindlicher gegen Antikörper sein könnte. (AFP)
Österreich erlaubt Einreise aus Deutschland ohne Quarantäne
Österreich erlaubt ab Mittwoch die Einreise aus Deutschland ohne Quarantäne. Das erklärte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein mit Verweis auf eine neue Verordnung. Verpflichtend bleibe allerdings der Nachweis einer Impfung, Testung oder Genesung. „In vielen Staaten gehen die Infektionszahlen zurück, daher können wir parallel zu den Öffnungsschritten im Land auch Erleichterungen bei der Einreise nach Österreich umsetzen“, sagte Mückstein. Als Impfnachweis würden die Impfstoffe anerkannt, die von der EU-Arzneimittel-Agentur EMA zugelassen worden seien oder den entsprechenden Prozess der Weltgesundheitsorganisation erfolgreich durchlaufen hätten.
Die Quarantäne bei Einreise entfällt auch für Belgien, Bulgarien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Schweiz, Tschechien und Ungarn. Für Regionen mit Virusvarianten oder Hochinzidenzgebiete würden weiterhin strengere Regeln gelten. Falls ein Test nicht vorgelegt werden könne, müsse dieser innerhalb von 24 Stunden in Österreich gemacht werden. Vor jeder Einreise sei weiter eine elektronische Registrierung nötig. (dpa)
Italien lockert nächtliches Ausgangsverbot – Ende im Juni erwartet
Italien lockert wegen sinkender Corona-Zahlen das nächtliche Ausgangsverbot und will es ab 21. Juni möglichst weitgehend beenden. Das berichteten offizielle Stellen in Rom nach einer Beratung der Regierung von Mario Draghi mit einem Gremium von Gesundheitsexperten am Montag. In den sogenannten Gelben Zonen Italiens mit moderatem Corona-Risiko solle der Beginn der Sperrstunde von jetzt 22 auf 23 Uhr verlegt werden. Sie geht aktuell bis 5 Uhr morgens.
Diese Maßnahme trete kurzfristig in Kraft, sobald sie per Dekret erlassen werde, hieß es. Ab 7. Juni dürfe man in dem Mittelmeerland eine weitere Stunde länger bis Mitternacht draußen bleiben. Für den 21. Juni stellte Rom die Abschaffung der Maßnahme in Aussicht, wenn die Infektionswerte es zulassen.

Außerdem wurde bekannt, dass im Juni mehrere der 20 Regionen des Mittelmeerlandes als Weiße Zonen eingestuft werden sollen, in denen fast gar keine Corona-Beschränkungen mehr gelten. Das solle zu Beginn des Monats für Friaul-Julisch Venetien, Sardinien und Molise gelten. Später kämen Venetien, Ligurien und die Abruzzen dazu, hieß es. In den Weißen Zonen müssen die Menschen nur die Maskenpflicht einhalten und die Gesundheitsabstände beachten.
Italien befindet sich bei sinkenden Corona-Werten seit Wochen auf einem schrittweisen Lockerungskurs. Derzeit sind alle Regionen bis auf das kleine Aostatal als Gelbe Zonen eingestuft. Das 60-Millionen-Einwohner-Land zählte am Montag weniger als 3500 Corona-Neuinfektionen in 24 Stunden. (dpa)

EU-Arzneimittelbehörde: Biontech-Impfstoff darf einen Monat lang in Kühlschrank – Neuerung gilt ab sofort für alle Chargen
Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer kann nun einen Monat lang im Kühlschrank aufbewahrt werden und nicht mehr nur fünf Tage. Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) stimmte am Montag einer entsprechenden Ausweitung der Lagerfrist zu. Der "aufgetaute, unverdünnte Impfstoff" könne bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad nun für 31 Tage gelagert werden statt wie bisher für fünf Tage, teilte Biontech mit.
Innerhalb des verlängerten Zeitraums ist der Transport der Durchstechflaschen demnach noch für maximal zwölf Stunden möglich. Ist der Impfstoff verdünnt, muss er wie bisher innerhalb von sechs Stunden verabreicht werden. Die erweiterte Lagerungsdauer gilt laut Unternehmen ab sofort für "alle derzeit verfügbaren und zukünftigen Chargen".
Die EMA geht davon aus, dass die neue Lagerfrist die Planung und Logistik der Impfkampagnen in den EU-Mitgliedstaaten erleichtert. Unmittelbar nach der Zulassung des Biontech-Vakzins war dessen Kühlung und Lagerung noch deutlich aufwändiger gewesen. (AFP)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: