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Illustration einer Planetenkonstellation, darunter auch der vor ein paar Jahren entdeckte Planet Kepler-47d (rechts).

© Illustration: NASA/JPLCaltech/T. Pyle

Planetenparade 2025: In welche Himmelsrichtung Sie heute Abend schauen müssen

Sieben auf einen Streich! Ende Februar sind unsere Nachbarplaneten am Abendhimmel sichtbar. Wir verraten, in welche Richtung Sie schauen müssen und wann man wo welche Planeten bestaunen kann.

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Wer dieser Tage in den frühen Abendstunden zum Himmel blickt, kann bei guten Sichtverhältnissen Zeuge eines ganz besonderen Himmelsspektakels werden: Kurz nach Sonnenuntergang zeigen sich in einer sogenannten Himmelsparade gleich sieben Planeten unseres Sonnensystems auf einmal. Wir verraten, in welche Himmelsrichtung Sie schauen müssen und wann die Planetenparade am besten zu sehen ist.

Die Planetenparade ist bereits seit einigen Wochen am Abendhimmel zu sehen. Vom 25. bis zum 28. Februar 2025 erreicht sie allerdings ihren Höhepunkt, weil sich Ende dieses Monats der Planet Merkur in die Reihe von Mars, Jupiter, Uranus, Neptun, Venus und Saturn einreiht. Damit sind (bis auf die Erde) alle Planeten unseres Sonnensystems am Abendhimmel zu sehen. Aber auch in den Tagen und Wochen danach können zumindest einige unserer kosmischen Nachbarn noch bestaunt werden.

Planetenparade 2025: Wie Zeiger auf einer Uhr

Bei dieser Planetenparade stehen unsere Sonnensystem-Nachbarn nicht in einer exakt geraden Linie am Himmel. Vielmehr reihen sie sich leicht versetzt in einem sogenannten Großkreis auf.

Die Planetenparade präsentiert sich am Abendhimmel nicht als gerade Linie, sondern als Großkreis.

© dpa, Quelle: sternenfreunde.de I Tagesspiegel/Rita Boettcher

Was da aktuell am Abendhimmel zu sehen ist, vergleicht der Astrophysiker Mirko Krumpe mit einer Uhr, deren drei Zeiger sich um 12 Uhr übereinanderstellen. „So ungefähr kann man sich die Konstellation bei der sogenannten Planetenparade vorstellen“, erklärt der Forscher vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP).

„Die Planeten stehen dann aber nur scheinbar dicht beieinander, denn nur von der Erde aus gesehen sind sie alle in einer Himmelshälfte versammelt“, sagt Krumpe. Ob das Himmelsspektakel Folgen für die Erde hat und die Himmelsparade möglicherweise einen Einfluss auf Erdbeben und Vulkane hat, verrät Mirko Krumpe dem Tagesspiegel in diesem Expertenstück.

Kann man die Planetenparade mit dem bloßen Auge sehen?

Sollte das Wetter mitspielen, dann lassen sich Ende Februar zumindest die meisten Planeten unseres Sonnensystems mit dem bloßen Auge ausfindig machen. Dazu gehören Mars, Jupiter, Venus, Merkur und Saturn.

Die beiden äußersten Planeten in unserem Sonnensystem, Uranus und Neptun, sind hingegen eher mit dem Teleskop oder Fernglas sichtbar. Der Vorsitzende der „Vereinigung der Sternfreunde“, Uwe Pilz, rät dazu, eine Karte zu nutzen, um sie zwischen den vielen Sternen ausfindig machen zu können. Mithilfe kostenloser Apps kann man die Planeten direkt mit dem Smartphone am Nachthimmel lokalisieren.

Wo kann man die Planetenparade am besten sehen?

Da Merkur und Saturn nur knapp über dem Horizont auftauchen, sollte man bestenfalls einen Ort mit freiem Blick nach Westen aufsuchen. Auch wenn diese beiden Planeten bereits untergegangen sind, bieten die anderen kosmischen Nachbarn ein spektakuläres Schauspiel, da die drei hellsten Planeten Venus, Jupiter und Mars besonders hell leuchten.

Die Planeten unseres Sonnensystems. Neptun ist am weitesten von der Sonne entfernt. (künstlerische Darstellung)

© Nasa

Das kosmische Schauspiel geht weiter

Ab Anfang März drängt sich dann noch die schmale Sichel des zunehmenden Mondes zwischen Merkur und Venus, berichtete Astronom Pilz der Deutschen Presse-Agentur.

Dass man alle Planeten unseres Sonnensystems gleichzeitig sehen kann, liegt übrigens daran, dass sie von der Erde aus gesehen aktuell auf derselben Seite der Sonne stehen. Astrophysiker Mirko Krumpe erklärt, dass es schlicht Zufall ist, dass es hin und wieder zu solchen Planetenkonstellationen kommt. Diese seien bedingt durch die unterschiedlichen Umlaufzeiten der Planeten.

Wann wird es die nächste Planetenparade geben?

Dass man alle sieben Planeten auf einmal sehen kann, kommt höchst selten vor. Eine Konstellation aus drei Planeten sieht man etwa einmal jährlich. Vier Planeten auf einen Schlag (Venus, Mars, Jupiter und Saturn) gibt es alle zwei bis drei Jahre. Eine Fünfer-Planetenparade, bei der auch Merkur sichtbar ist, sehen wir im Schnitt nur alle sechs Jahre.

Eine Konstellation mit sechs oder sieben Planeten (inklusive Uranus und Neptun) kommt hingegen nur alle paar Jahrzehnte vor. In den Jahren 2025 und 2026 gibt es allerdings eine ungewöhnliche Häufung von Planetenparaden. Laut Astrophysiker Mirko Krumpe werden in diesem August sowie im Februar und August 2026 erneut sieben Planeten gleichzeitig sichtbar sein. Danach werden wir so ein Himmelsspektakel erst wieder am 8. September 2040 bestaunen können.

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