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Thema

Aids

Bei den Heimspielen der Los Angeles Lakers hat dieser Earvin "Magic" Johnson noch immer seinen großen Auftritt. Für Sekunden erscheint dann sein Kopf in Großaufnahme auf dem riesigen Videowürfel unter der Hallendecke.

Vor der ZDF-Comedy-Gala für Unicef "Lachen tut gut", steht die Produzentin Regina Ziegler im Promi-Bereich und erläutert gebetsmühlenartig ihre Idee: "Lachen und Spenden schließen sich nicht aus, die Unicef-Projekte brauchen das Geld." Immer, wenn sie die Einspielfilme der Aids-Waisen aus Malawi, die Waisenkinder in Rumänien oder die Flüchtlingskinder in Afghanistan sieht, "kommen mir sofort die Tränen", sagt sie und kneift die Augen zusammen.

Von Tanja Buntrock

Seit Anfang Oktober gehen die USA gemeinsam mit Großbritannien auch militärisch gegen das Terrornetzwerk Al-Qaida und das Regime der Taliban vor, das die Terroristen stützt und schützt. Wie belegt ist.

Der Mann scheut keine großen Worte. Jean Ziegler, Schweizer Professor und UN-Sonderberichterstatter vergleicht den Neo-Liberalismus mit Aids; diejenigen, die nicht am "Dschungel-Kapitalismus" teilnehmen, verdamme er "zu unglaublicher Marginalisierung".

Von Ruth Ciesinger

Im Namen des Bezirksamts hat die Sozialstadträtin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Martina Schmiedhofer (Grüne), die diesjährigen, mit 7500 Mark dotierten Ehrenamtspreise vergeben. Einen von zwei 1.

Von Cay Dobberke

In den "Ghost Letters" setzt sich der amerikanische Autor mit dem Aids-Tod seines Geliebten auseinander. Auf den Friedhöfen am Halleschen Tor hat das Performance-Team "Emerging Properties" um die Regisseurin Nicola Dahlinger und die Faserkünstlerin Jeanette Sendler die preisgekrönte Gedichtsammlung als Begegnung mit dem Tod inszeniert: Die Besucher, die gemeinsam mit einem Erzähler die Lebenden repräsentieren, treffen auf einen in Moos, Filz und Rinde gewandeten Geisterchor, der die Toten symbolisiert.

Vor fünf Jahren schien es noch ganz aussichtslos: eine Impfung gegen Aids. Nun gab es in den USA den ersten Kongress zum Thema - über 1000 Wissenschaftler versammelten sich vergangene Woche in Philadelphia, um neue Forschungsbefunde und -perspektiven auszutauschen.

Ricam Hospiz, Neukölln: Chorsingen, Fenster putzen, kleine Zimmermannsarbeiten; Info und Anmeldung unter 628 8800 Bezirksamt Pankow: Grünanlage pflegen; Info und Anmeldung unter 4240 3501 Ev. Krankenhaus Königin Elisabeth, Lichtenberg: Raum der Stille streichen, Garten pflegen, Sportanlage anlegen; Info und Anmeldung unter 5472 2116 Berliner Tafel e.

Medizinische Entwicklungshilfe konkret: In "public-private-Partnerschaft" bemühen sich das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim darum, die Weitergabe des Aids-Erregers HIV von der Mutter auf das Kind in Entwicklungsländern einzudämmen. Das Ministerium von Heidemarie Wieczorek-Zeul wendet knapp sechs Millionen Mark auf, Boehringer spricht von "mehreren Millionen", die die Firma im Lauf der nächsten drei Jahre beisteuern wird.

Nach Jahren der Tabuisierung scheint sich die Pekinger Führung nun dem Aids-Prob-lem zu stellen. Gesundheitsbeamte gaben erstmals zu, dass China von einer HIV-Epidemie bedroht ist.

Das Fehlen einer genetischen Mutation, die vor einer HIV-Infektion schützt, könnte ein Faktor sein, der in hohem Maße zur Aids-Epidemie in Afrika beiträgt. "Die kritische Mutation betrifft ein Gen, das die Bau-anleitung ist für ein Rezeptormolekül namens CCR5", sagt Denise Kirschner, Mikrobiologin an der Universität von Michigan in Ann Arbor.

Von Bas Kast

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hat Südafrika Hilfe bei der Aids-Bekämpfung zugesagt. Deutschland werde alle Kräfte in dem Land mit Nachdruck unterstützen, die sich um Eindämmung der Krankheit bemühten, versicherte die Ministerin am ersten Tag einer fünftägigen Afrikareise am Montag in Johannesburg.

Sie lesen älteren Menschen Briefe vor, spielen mit behinderten Kindern, gehen Aids-Kranken im Bad zur Hand oder trainieren Volleyballmannschaften: Ehrenamtliche. In Berlin engagieren sich bereits mehrere hunderttausend Menschen für andere, ohne einen Pfennig Honorar zu erhalten.

Von Annette Kögel

Aids, Malaria, Tuberkulose - die G-8-Staaten wollen die Vereinten Nationen im Kampf gegen diese Krankheiten nicht allein lassen. 1,3 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) werden die USA, Kanada, Japan, Italien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Russland an einen UN-Fonds überweisen, hieß es in der Abschlusserklärung der Gipfelkonferenz.

Aids-Patienten werden in Berlin mehr denn je ambulant behandelt. Das spart den Kranken lange Wege und den gesetzlichen Kassen hohe Klinik-Kosten, treibt aber die Arzneimittelausgaben der niedergelassenen HIV-Ärzte um ein Vielfaches nach oben.

Junge Berliner sind seltener bereit, sich mit einem Kondom vor Geschlechtskrankheiten und HIV-Infektionen zu schützen. "In letzter Zeit wenden sich immer häufiger beunruhigte Jugendliche und junge Erwachsene an uns", sagt Kai-Uwe Merkenich, Geschäftsführer des Vereins Berliner Aids-Hilfe.

"Würde ich das ernst nehmen, müsste ich mir einen Schuss geben": Diesen Gedanken hatte ein Arzt aus Prenzlauer Berg, als er seinen Regressbescheid las. Mehrere Millionen Mark soll er für 1998 zurückzahlen, fast ausschließlich für die Behandlung von HIV- und Krebspatienten.

Aids ist längst nicht mehr eine Krankheit, die nur einzelne Gruppen oder Nationen betrifft. Aids zerstört inzwischen das soziale Gewebe ganzer Gesellschaften, gefährdet erreichte Fortschritte in Entwicklungsländern und wird zu einer Bedrohung für politische Stabilität und Sicherheit.

Der Pharmakonzern Glaxo-Smithkline weitet seine Preisreduzierung für Aids- und Malaria-Medikamente auf 63 Entwicklungsländer aus. Unternehmenssprecher Phil Thomson sagte am Montag in London, die Preispolitik, über die bislang von Fall zu Fall entschieden worden sei, beinhalte nun zusätzliche Medikamente und gelte für die ärmsten Länder der Welt.

Als sich im letzten Jahr Tausende von Menschen zur Welt-Aids-Konferenz im südafrikanischen Durban trafen, waren es nicht Wissenschaftler oder hochrangige Politiker sondern ein 11-Jähriger Junge, der die Menschen in seinen Bann zog. Mit einfachen Worten, die er selbst verfasst hatte, schilderte der todkranke Nkosi Johnson damals sein Schicksal - und stellvertretend das der fast fünf Millionen Südafrikaner, die mit dem tödlichen HIV-Virus infiziert sind.

Von Wolfgang Drechsler

"Das Kondom", sagt Benjamin, "gehört dazu, aber selbstverständlich ist es nicht." Ein Gummi sei ein gutes Verhütungsmittel, "ziemlich sicher" und nach einigem Überlegen, sagt er: "Es hilft auch, dass man kein Aids kriegt.

Von Amory Burchard

Seit Joseph Conrads "Herz der Finsternis" gilt der Kongo als Synonym für Afrika, dessen sprichwörtliche Dunkelheit das Licht der Aufklärung nicht zu erhellen vermag. Wie sonst nur der Amazonas steht der von Stromschnellen durchzogene Fluss für ungezähmte Natur und für eine von keiner Zivilisation beleckte Kultur, deren Primitivität weiße Besucher das Fürchten lehrt.

Von Hans Christoph Buch
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