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Thema

Georgien

Die Sorge vor Unfällen durch radioaktive Stoffe ist in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion eher gewachsen denn gefallen. Die lebensbedrohlichen Materialien kursieren dort auch außerhalb von Uranminen und Kernenergieanlagen, militärischen Einrichtungen oder Krankenhäusern.

Von Thomas de Padova

Ein deutscher Diplomat ist in der georgischen Hauptstadt Tiflis erschlagen worden. Der Leichnam des 49 Jahre alten Mitarbeiters der EU-Kommission sei in der Nacht zu Montag auf den Treppenstufen vor seiner Mietwohnung im Stadtzentrum entdeckt worden, teilte die georgische Polizei mit.

Drei Tage, die die Welt veränderten: Staatsstreich in Moskau, Gorbatschow unter Hausarrest, meldeten vor zehn Jahren die Nachrichtensprecher rund um den Globus. Was da auf dem Spiel stand, zeigten die ersten entsetzten Reaktionen von Estland über Polen und Ungarn bis Georgien - und auch in den neuen Bundesländern.

Von Christoph von Marschall

Die Schauspielerinnen Eva Mattes, Nina Hoss und Angela Winkler bilden zusammen mit der Kulturmanagerin Irmgard Schleier den Vorstand des Vereins "Fest der Kontinente". Das gleichnamige Musik- und Theaterfestival startet heute Abend mit einem Chorkonzert in der Gethsemane-Kirche am Prenzlauer Berg.

Der Frankfurter Boxtrainer Manfred Wolke, der Henry Maske und Axel Schulz im internationalen Profiboxgeschäft erfolgreich betreute, wird den Berliner Ex-Weltmeister Graciano Rocchigiani nicht auf dem Weg zu einem möglichen neuen WM-Fight begleiten. Wolke bereitet Danilo Häußler, den Europameister im Super-Mittelgewicht, in Frankfurt (Oder) auf die erste Titelverteidigung gegen den Dänen Mads Larsen in Kopenhagen (voraussichtlich am 15.

Das Ministertreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien wird ohne gemeinsame Schlusserklärung zu den regionalen Sicherheits-Fragen beendet werden. Die Außenminister der 55 Mitgliedsstaaten konnten sich trotz einer ungeplanten Verlängerung der Konferenz bis zum Dienstagnachmittag nur auf eine gemeinsame Erklärung zum Balkan einigen.

Das Herzstück der Weltausstellung, der Expo-Themenpark, kommt in der kommenden Woche unter den Hammer. Bei einer Auktion am Mittwoch können Interessenten unter anderem den Paradiesgarten aus dem "Planet of Visions", die berühmten Entspannungsliegen (aus dem Themenpark Gesundheit), Simulationsaufzüge (Energie) und die fahrenden Roboter-Eier (Wissen) ersteigern, teilte die Expo-Gesellschaft mit.

Ein ernüchterndes Zeugnis stellten die russischen Bürger der Nachlassverwaltung des alten Sowjetimperiums aus: Als "völlig ineffizient" oder zumindest "unzureichend effektiv" kritisierten insgesamt 92 Prozent der befragten Russen die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) bei einer Umfrage der Tageszeitung "Nezawisimaja Gazeta".Dem Bündnis gehören außer Russland die ehemaligen Sowjetrepubliken Weißrussland, die Ukraine, Moldawien, Georgien, Aserbaidschan, Armenien, Kasachstan, Turkmenien, Usbekistan, Kirgisien und Tadschikistan an.

Voreilig feierten Beobachter gestern bereits das Ende des Kaukasuskrieges. In einem Interview für die Tageszeitung "Kommersant" hatte Tschetschenenpräsident Aslan Maschadow, der bereits Anfang vergangener Woche Verhandlungen ohne Vorbedingungen angeboten hatte, erklärt, seine Einheiten hätten nun auch Befehl, die Kampfhandlungen einseitig einzustellen.

Von Elke Windisch

Ein Hilfstransport für Flüchtlinge aus Tschetschenien startet am Mittwoch in Berlin. Ein Sattelschlepper wird rund fünf Tonnen Winterkleidung, Spielzeug und Wolldecken ins Pankisi-Tal nach Georgien bringen, wo rund 5600 tschetschenische Flüchtlinge leben, wie der Malteser Hilfsdienst am Dienstag mitteilte.

Süleyman Demirel hat ein gutes Gespür für den Zeitpunkt von Auslandsreisen. Als der türkische Staatspräsident am vergangenen Wochenende das benachbarte Georgien besuchte, traf er auf Gastgeber, die Ankara gerade in dieser Zeit als wichtigen Freund betrachten: Der russische Krieg in Tschetschenien hat ehemalige Sowjetrepubliken wie Georgien und Aserbaidschan nervös gemacht.

Von Thomas Seibert

Gottlob, das Hängen und Würgen unter dem schwankenden Zaren Boris ist vorbei, vorbei damit zunächst auch die Sorge vor der fortschreitenden Agonie des russischen Staates. Wenn es bis zur Präsidentenwahl im März der Kriegspropaganda gelingt, Putins Tschetschenien-Abenteuer als Sieg erscheinen zu lassen, dann ist Jelzins Kandidat Russlands nächster Präsident.

Georgiens Staatschef Eduard Schewardnadse bestätigte am Montag, was Beobachter schon vermuteten: Moskau habe ihn zur Durchzugsgenehmigung für Elite-Einheiten der russischen Armee aufgefordert. Diese sollten auf der georgischen Seite der 81 km langen Grenze zu Tschetschenien eine zweite Front eröffnen.

Von Elke Windisch

In Georgien hat die regierende Bürger-Union von Präsident Eduard Schewardnadse bei den Parlamentswahlen vor rund einer Woche die absolute Mehrheit gewonnen. Wie der Wahlausschuss am Montag mitteilte, erreichte die Bürger-Union (UGC) 41,75 Prozent der Stimmen und damit 121 der 235 Parlamentssitze, gefolgt vom oppositionellen Block der Wiedergeburt mit 25,18 Prozent sowie 58 Mandaten.

Igor Sergejew ist entschieden zu spät geboren: Mit Sprüchen wie "Diesmal machen wir Ernst und bleiben lange" hätte Russlands Verteidigungsminister zu Beginn des Jahrhunderts bei allen klassischen Kolonialmächten steile Kariere gemacht. Zwar versucht Moskau nach wie vor, der Öffentlichkeit den Krieg in Tschetschenien als "begrenzte Antiterror-Operation" zu verkaufen.

Von Elke Windisch

Georgiens Präsident Eduard Schewardnadse hat am Mittwoch in Berlin den höchsten Orden der Bundesrepublik für seine Verdienste um die deutsche Einheit erhalten. Bundespräsident Johannes Rau würdigte zum Auftakt des Staatsbesuchs von Schewardnadse, dass dieser als sowjetischer Außenminister für die Freiheit der Deutschen und ihren Wunsch, in einem geeinten Land friedlich mit den Nachbarn in Europa zu leben, eingetreten war.

Die Regierungen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) haben militanten Separatismus verurteilt und damit das gewaltsame Vorgehen Moskaus in Tschetschenien gebilligt. Die ehemaligen Sowjetrepubliken hätten sich gegen jegliche Form von Extremismus ausgesprochen, sagte der russische Außenminister Igor Iwanow am Freitag auf der eintägigen Konferenz bei Jalta auf der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim.

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