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Claudia Rathfux ist Vorsitzende des InfraLab Berlin e.V.: Der Verein wird getragen von den Infrastrukturbetreibern der Hauptstadt: den Verkehrsbetrieben (BVG), den Wasserbetrieben (BWB), der Stadtreinigung (BSR), den Stadtwerken so wie den Energieversorgern Vattenfall und Gasag.

© InfraLab Berlin

75 Visionen für Berlin – Folge 21: Ein Plan für all die Schienen, Kanäle und Kabel

Im InfraLab Berlin suchen die Ver- und Entsorger der Hauptstadt gemeinsam nach smarten Lösungen für die klimaneutrale Stadt.

Innovatives Denken braucht einen Ort, an dem sich die Gedanken austauschen und bündeln lassen. Das InfraLab Berlin ist genau dafür geschaffen worden: Impulse setzen, Ideen entwickeln, Innovationen umsetzen, oder anders formuliert: Unsere Stadt neu und nachhaltig denken.

Dabei spielt die Frage der Infrastruktur eine entscheidende Rolle. Wie kann die Versorgung der BürgerInnen in einer digital vernetzten und mobilen Metropole der Zukunft funktionieren? Wie effektiv kann die Entsorgung vor dem Hintergrund ökologischer und ökonomischer Entwicklungen sein? Wie wird Berlin lebenswerter?

Fragen, auf die im InfraLab Berlin die richtigen Antworten gesucht werden. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Berliner Wasserbetriebe (BWB), Berliner Stadtreinigung (BSR), GASAG, Vattenfall Wärme Berlin und Stromnetz Berlin haben diesen Ideenraum ins Leben gerufen, um hier gemeinsam über ein besseres Berlin nachzudenken. „BE:tter 2030“: Unter dieser Überschrift lassen sich die Gedankenspiele und Projekte des InfraLab für eine nachhaltige und innovative Entwicklung unserer Stadt zusammenfassen. Es geht dabei nicht nur darum, eine Vision für Berlin zu entwickeln. Es geht immer auch darum, mit der Erfahrung und Expertise der Mitgliedsunternehmen unseres Vereins zukunftsweisende Ideen praktisch umzusetzen.

[ Die Autorin ist Vorsitzende des InfraLab Berlin e. V. und arbeitet mit ihren KollegInnen aus den großen Berliner Ver- und Entsorgungsunternehmen daran, die Stadt der Zukunft smarter und nachhaltiger zu gestalten.]

Digitalisierung spielt dabei wie in den meisten anderen Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens eine große Rolle. Was ist in einer noch stärker digitalisierten Welt von morgen oder übermorgen möglich? Die im InfraLab engagierten Unternehmen stellen Dienstleistungen in den Bereichen Mobilität, Energie, Wasser und Entsorgung zur Verfügung. Die dafür notwendigen Infrastrukturen – Schienen, Kanäle, Kabel und vieles mehr – bilden die Hardware der Stadt und werden täglich von Millionen BerlinerInnen genutzt.

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Hierfür braucht es die passende Software, damit das Gesamtsystem verlässlich läuft: das Wasser kommt aus der Leitung, der Strom aus der Steckdose; Bahnen und Busse sorgen für Mobilität und der Abfall wird abgeholt. Das wird auch in der Stadt der Zukunft so bleiben, denn die Grundbedürfnisse werden sich nicht ändern. Was sich ändert, sind die Rahmenbedingungen: Berlin möchte bis 2050 klimaneutral sein. Hierbei spielen Ver- und Entsorgungsleistungen eine wichtige Rolle. Mit Projekten wie „KlimaMacher“ sensibilisieren wir SchülerInnen für den Einfluss der Ver- und Entsorgung auf die ökologische Entwicklung der Stadt.

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Die Reise in die Stadt der Zukunft braucht einen Plan. Das Grünbuch zur Digitalisierungsstrategie ist dabei ein wichtiger Wegweiser; in ihm hat die Stadt die Bedeutung der Bündelung von vorhandenem Wissen erkannt. Das InfraLab wird daher zu Recht im Grünbuch geführt, denn es denkt die digitale Entwicklung mit. Berlin muss agil bleiben, um von der trendigen Hauptstadt zum nachhaltigen Hotspot zu werden. Dafür muss die Basis des städtischen Lebens stabil und resilient bereitgestellt werden. Stadt, Verwaltung, Unternehmen und BürgerInnen müssen einen gemeinsamen Weg finden und beschreiten. Das geht nur vernetzt.

Genau das beschreibt die „Smart City“, in der smarte Technologien die vorhandene Infrastruktur nachhaltiger machen. Ein Beispiel: Wir haben Sensorik in der Kanalisation und Gullideckeln verbaut. Mit ihrer Hilfe können wir bei Starkregen und Überflutungen Busrouten umleiten, um den Verkehr in Echtzeit anzupassen. Dies ist der Anfang für eine Entwicklung, die größer gedacht und umgesetzt werden sollte: Sie ermöglicht die nachhaltige und effiziente Echtzeitsteuerung von vernetzten Systemen und Infrastrukturen.

Umspannwerk vor sanierten Altbauten in Berlin-Friedrichshain.
Umspannwerk vor sanierten Altbauten in Berlin-Friedrichshain.

© Imago

Im Berlin der Zukunft denken wir an weitere Vernetzungen. Sharing von Autos, Rollern und Fahrrädern ist kein neues Thema mehr. Es hat der Stadt aber einen neuen Pfad gezeigt. Warum teilen nicht auch Unternehmen Gebäude und Infrastrukturen? Eine Berliner Wirtschaft, die mit weniger Komponenten die gleiche Leistung erbringt, schafft einen signifikanten Beitrag in einer weiter wachsenden Stadt.

Im InfraLab überlegen wir uns, wie ein solches Sharing der Unternehmen in der Zukunft aussehen könnte. Einige haben bereits ihre Fahrzeugflotten und Ladeinfrastruktur zusammengelegt, andere tauschen sich über Energieeffizienz aus oder nutzen gemeinsam Gebäude und Flächen.

In einem smarten Berlin denken Verwaltung, Politik und Unternehmen noch synergetischer bei der Realisierung von Vorhaben: Aufeinander abgestimmte Baumaßnahmen – von der Planung, über die Genehmigungen bis zur Umsetzung – helfen dabei, die Infrastruktur in gleicher Geschwindigkeit bereitzustellen, wie die Stadt wachsen will. Mit einer zentralen Plattform für NeubürgerInnen könnten Services und Dienstleistungen der Ver- und Entsorgung leicht zugänglich werden. Damit wird die smarte Stadt für alle erlebbar und attraktiver für kreative Köpfe, die wiederum Smartness in die Stadt bringen. Kurzum: Unser Berlin der Zukunft ist in jedem Fall smart, weil es clever ist. Einfach „BE:tter 2030“.

Claudia Rathfux

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