
© Fotos: Tagesspiegel/Kleist-Heinrich/Probandt
„Berlin ist anders, krasser“: Was die Toten einem Rechtsmediziner über das Leben verraten
Rechtsmediziner Philipp Möller sieht die Folgen von Drogen, von Armut und Einsamkeit, von Gleichgültigkeit, Hass und Gier. Er sagt: „Das ist mein absoluter Traumberuf.“
Stand:
Auf Stahltisch Nummer 4 des Sektionssaals liegt: ein Mann, 54 Jahre alt, 1,69 groß, 60 Kilogramm schwer. Wunden am Kopf, im Gesicht und an den Beinen. Seine Kumpels, die auf der Straße leben, so wie er es tat, sagen: Wir haben ihn so zugerichtet nachts im Keller gefunden, bevor sich alle schlafen legten. Er habe gelallt und gestottert, am Morgen sei er tot gewesen.
Der Gerichtsmediziner Philipp Möller, 37, tritt in Gummistiefeln und mit Plastikschürze an den Sektionstisch und lässt seinen Blick vom Kopf, über die nackte Brust, den Bauch, die mageren Beine bis zu den Füßen der Leiche schweifen.

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© Tagesspiegel/Kitty Kleist-Heinrich
Er will herausfinden: Ist der Mann selbst gestürzt? Oder hat da jemand nachgeholfen? Ist es also kein Unglück, sondern ein Fall für die Mordkommission?
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