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Direktvergleich. Die Logos verwenden das mathematische Unendlich-Symbol.

© Tsp

Irritationen um Facebooks neues Logo: Berliner Start-up nutzt das „Meta“-Symbol bereits für seine Migräne-App

Das neue Meta-Logo nach der Facebook-Umbenennung sieht dem eines Berliner Gesundheitsunternehmens ähnlich. Das Start-up ging damit im Netz viral.

Der kalifornische Social-Media-Konzern Facebook hat sich kürzlich in Meta umbenannt, und beim Kreuzberger Gesundheits-Start-up Newsenselab sei man „aus allen Wolken gefallen“, beschreibt deren Sprecherin Diana Hagenberg. Deren Migräne-App „Me-sense“ hat ein Logo, das dem neuen Meta-Logo von Mark Zuckerbergs Weltkonzern zum Verwechseln ähnlich sieht.

Einziger sichtbarer Unterschied: Das Logo mit dem Infinity-Symbol der Anti-Migräne-App ist grün statt blau. Zunächst nutzte das Berliner Gesundheitsunternehmen den Anlass, um ein paar ironische Nachrichten abzusetzen: „Wie sind sehr geehrt, dass Facebook sich von dem Logo unserer Migräne-App hat inspirieren lassen – vielleicht lassen sie sich auch von unseren Datenschutzrichtlinien inspirieren“, teilte die Firma auf Twitter mit.

Dafür gab es binnen kurzer Zeit fast 50 000 Herzchen, auf dem Karrierenetzwerk LinkedIn passierte Ähnliches: „Von 1000 Followern ging es hoch auf nun knapp 20 000“, sagt Hagenberg. Das ist zwar einigermaßen lustig und hat geschickt die Aufmerksamkeit auf das Produkt gelenkt, denn „wir freuen uns natürlich, wenn auf diesem Weg die Leute, von unserer App erfahren“, sagt Hagenberg, doch womöglich steht dem Start-up nun ein aufwändiges Re-Branding vor, sprich:

Ein neues Logo muss her. Nicht nur, weil irgendwann sowieso jeder davon ausgehe, dass das Meta-Logo zuerst da war, sondern vor allem aus Gründen des Datenschutzes und der -nutzung. Facebook steht deshalb heftig in der Kritik. „Der Konzern macht Geld mit der Datennutzung“, sagt Hagenberg. Für eine digitale Gesundheitsanwendung habe jedoch der Schutz der Nutzerdaten Priorität.

Dass Daten nicht Dritten zu Gute kommen, sei ein Kernpunkt des Berliner Start-ups

„Verantwortlichkeit in der Datennutzung und eine transparente Strategie für den Datenschutz ist im Gesundheitsbereich unerlässlich und für das Vertrauen von Nutzer:innen und Verschreibenden unabdinglich“, heißt es bei dem Berliner Unternehmen. Dass die Daten nicht Dritten zu Gute kommen, sei deshalb ein Kernpunkt der Unternehmenswerte.

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Denn die digitale Therapie wirke, weil sie sich auf personalisierte Daten der Patient:innen stützt. Ende 2020 hatte Newsenselab die Gesundheitsanwendung „M-sense Migräne“ auf den Markt gebracht.

Die App wird auf Rezept verschrieben. Für Selbstzahler kostet sie rund 200 Euro. „Was wir jetzt genau mit dem Logo machen, müssen wir erst einmal besprechen und uns auch beraten lassen,  ob sich das lohnt, Meta damit zu konfrontieren“, sagt Hagenberg. Gemeldet hat sich Zuckerberg bislang nicht. 

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