
© imago/IPON/imago
Die Highlights der Berliner Funkausstellung: Fliegende Autos und Fitnesstracker für Pflanzen
Die Internationale Funkausstellung IFA öffnet in einer Woche. Sie soll größer, spannender und unterhaltsamer werden als im vergangenen Jahr. Vom Erfolg der Jubiläums-IFA hängt auch ihr Fortbestand ab.
Stand:
Die Internationale Funkausstellung wird in diesem Jahr zwar 100 Jahre alt, soll ab sofort nicht mehr so heißen. Das Kürzel IFA steht jetzt für „Innovation for All“, das klingt globaler, ist überall verständlich und passt besser zur Tatsache, dass der Bereich Haushaltsgeräte inzwischen genauso viel Raum einnimmt wie die Unterhaltungselektronik.
Am kommenden Freitag geht es los, mit Kochshows und Chatbot-Comedy, intelligenter Haustechnik und fliegenden Autos (als Präsentation eines Start-ups), Smart-Rings, die am Finger die Herzfrequenz überwachen, und Fitnesstrackern für die Zimmerpflanze. Im Sommergarten der Messe, der erstmals wieder bespielt werden soll, singen Bryan Adams und Künstler des Rap-Labels 6pm. Jan Böhmermann und Olli Schulz performen live eine Folge ihres Podcasts Fest & Flauschig.
Freier Zutritt per QR-Code
Auch Handelsblatt und Tagesspiegel sind auf der Messe präsent. Mit einem QR-Code dieser Zeitung erhalten Sie freien Eintritt zur Messe. Der Code erscheint in einer Sonderanzeige zur IFA am 7. September sowohl in der Printausgabe als auch digital. Alle anderen zahlen 17 Euro im Vorverkauf für einen Tag auf der Messe.
Mit mehr als 1800 Ausstellern auf dem gesamten Messegelände – darunter Riesen wie Samsung, Panasonic oder Bosch –, drei Bühnen mit Fachdiskussionen und Präsentationen sowie der „Station“ am Gleisdreieck als Satelliten fürs Fachpublikum, wollen die Macher von der IFA Management-Gesellschaft die Konsumlaune heben. „Die IFA muss inspirieren, Leute auf andere Gedanken bringen, Aufbruchstimmung erzeugen“, sagte Leif Lindner, Chef der IFA, bei der Auftakt-Pressekonferenz im Zoo-Palast.

© imago/IPON/imago
Der Umsatz mit elektronischen Geräten in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2024 insgesamt um 2,6 Prozent zurückgegangen, im Bereich Unterhaltungselektronik sogar um 4,1 Prozent. Der Negativtrend von 2023 setzte sich also fort. Positiv absetzen konnten sich nur die Fernsehgeräte mit einem Plus von 1,8 Prozent – wegen der Fußball-EM – und die Smartphones mit plus 1,3 Prozent. Insgesamt hofft die Branche, dass sich das Konsumklima im zweiten Halbjahr stabilisiert.
Als Trends bezeichnete Sara Warneke von der Consumer & Home Electronics GmbH (gfu) „All about me, Nachhaltigkeit, Premiumisierung und Künstliche Intelligenz“. All about me umfasst modische Smartphones und Fitness-Uhren, Premiumisierung bedeutet, dass neue Funktionen hinzukommen, die einen Unterschied machen, etwa die Waschmaschine mit Dampffunktion oder der Staubsaugroboter mit Dockingstation – diese Segmente wachsen gegen den Trend.
Kanzler Scholz kommt zur Eröffnung
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich am Freitagmorgen zum traditionellen IFA-Eröffnungsrundgang angemeldet, auch das ist inzwischen berichtenswert. Zuletzt war 2006 eine Kanzlerin auf der IFA: Angela Merkel.
Die Funkausstellung kämpft um ihre Position im harten Wettbewerb der internationalen Technikmessen. Mit dem Schub des Jubiläums, das bereits seit Monaten mit Aktionen beworben wird, soll die Messe zu alter Form und Größe zurückfinden. Nach den Coronajahren und internen Querelen war die IFA im vergangenen Jahr mit einem neuen Betreiberkonsortium an den Start gegangen. Bei Aussteller- und Besucherzahlen blieb die Messe aber hinter den Erwartungen zurück.
Auch in diesem Jahr fehlen traditionelle Hersteller vor allem aus der Foto- und Audiobranche. Marken wie Nikon, Canon, Pioneer oder Denon würde Lindner gerne zur IFA zurückholen. Vor allem das Fehlen der Telekom als Marktführer der deutschen Mobilfunkbranche schmerzt die IFA-Manager.
Die Telekom organisiert Mitte September die „Digital X“-Messe in Köln, die deutliche Schnittmengen mit der IFA aufweist. „Die Telekom findet unser neues Konzept gut“, sagte Lindner, „die hätten wir gerne wieder zurück“.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: