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Kreative Newcomer und erfahrene Veteranen: Ein Preis für die Top-Unternehmen der Hauptstadt
Am Mittwochabend wird der Berlinpreis für Wirtschaft in zwei Kategorien verliehen. Für die Auszeichnung sind insgesamt elf Unternehmen nominiert. Ein Überblick.
Stand:
Ein starker Mittelstand und smarte Start-ups bilden gemeinsam das ökonomische Rückgrat der deutschen Hauptstadt. Für den diesjährigen Berlinpreis für Wirtschaft, den der Verein „Made in Berlin“ gemeinsam mit dem Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI), dem Tagesspiegel und anderen Partnern verleiht, wurden sieben etablierte Firmen und vier junge Unternehmen aus der Hauptstadt nominiert. Wir stellen die Finalisten vor.

© Steffen Junghanß / Tagesspiegel
Die Preisverleihung findet am Mittwochabend im Tagesspiegel-Haus am Askanischen Platz statt. Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) wird die Eröffnungsrede halten. Auf dem Podium diskutieren Ibrahim Büyüksahin, Bereichsleiter der Berliner Sparkasse, Reemda Jaeschke, Ko-Geschäftsführer des GLS Campus Berlin, Joachim Spitzley, Vorstandsvorsitzender der Bito AG und Beate Stoffers, Vorstandssprecherin und Geschäftsführerin der Stiftung Zukunft Berlin. Die Moderation übernimmt der Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt.

© Berlinpreis für Wirtschaft
Partner der Veranstaltung sind die Unternehmen Bito, Cosy-Wasch, Kritis & Cyber sowie der Tagesspiegel. In der Jury saßen Vertreterinnen und Vertreter dieser Partnerunternehmen.
In der Kategorie „Unternehmerischer Erfolg“ sind nominiert:
Kryolan
Im Jahr 1945 wurde die Kryolan GmbH gegründet, um die Schauspielhäuser nach dem Zweiten Weltkrieg mit hochwertiger Schminke zu versorgen. Heute ist das Unternehmen ein weltweit führender Hersteller von professionellem Make-up für die Theater, Film und Fernsehen. Mit über 500 Mitarbeitenden und einem Sortiment von mehr als 16.000 Produkten ist das Familienunternehmen in über 80 Ländern vertreten.
Kryolan bietet ein breites Spektrum an Spezialeffekte-Make-up, Camouflage-Produkten und hochpigmentierten Farben an. Zusätzlich engagiert sich das Unternehmen stark in der Aus- und Weiterbildung von Make-up-Künstlern für die Unterhaltungsindustrie.
Babbel
Die 2007 gegründete Babbel GmbH hat sich als führende digitale Lernplattform für Sprachen etabliert. Mit etwa 1000 Mitarbeitenden bietet das Unternehmen Online-Abos für Privatpersonen und Unternehmen an, die von einer Webanwendung bis zur Babbel-App, Babbel Live-Unterricht und Babbel-Podcasts reichen. Unter der Leitung von Arne Schepker und Christian Baier hat Babbel seine Produktpalette erweitert.

© Babbel
Besonders während der Corona-Pandemie erwies sich das Geschäftsmodell als erfolgreich, was sich in einem Umsatzanstieg von 31 Prozent im Jahr 2022 auf 250 Millionen Euro widerspiegelt. Mit über 16 Millionen verkauften Abos und 60.000 Lektionen in 14 Sprachen ist Babbel die weltweit meistverkaufte Sprachlernplattform.
Haferkater
Haferkater ist eine Berliner Porridge-Café-Kette, die sich auf gesunde Frühstücksalternativen spezialisiert hat. Gegründet wurde das Unternehmen 2014 von Anna Schubert, Leandro Burguete und Levin Siert. Porridge ist reich an Mineralien und Vitaminen, insbesondere Eisen und Vitamin B1. Die Hauptzutat Hafer lässt den Blutzucker langsam ansteigen, was zu einer anhaltenden Sättigung führt.

© PR/Haferkater
Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie konnte Haferkater kontinuierlich expandieren. Das Angebot richtet sich vor allem an Pendler und Reisende, Haferkater betreibt 23 Filialen in ganz Deutschland, größtenteils in Bahnhöfen, aber auch am Flughafen BER.
Walter Confiserie
Walter Confiserie, gegründet am 1. Februar 1915, ist eine Berliner Manufaktur für Nougat- und Marzipanspezialitäten. Als einer der wenigen verbliebenen Schokoladenhersteller der Stadt verbindet das Unternehmen traditionelle Handwerkskunst mit Innovation.

© Steffen Junghanß / Tagesspiegel
Nachdem die Confiserie über Jahrzehnte hinweg an Modernität eingebüßt hatte, übernahm Caroline Thiedig 2018 die Führung. Unter ihrer Leitung wurden neue Produktlinien eingeführt und das Verpackungsdesign wurde komplett überarbeitet. Nun spricht die Marke eine jüngere Zielgruppe an, mit Produkten wie den „Boob“-Pralinen, mit deren Verkauf das Unternehmen eine Organisation unterstützt, die blinde Frauen in der Brustkrebsfrüherkennung ausbildet.
Audibene
Die Audibene GmbH, gegründet im Jahr 2012, hat sich als ein führender Anbieter im Bereich Hörakustik etabliert. Mit über 1.000 Mitarbeitern verfolgt das Unternehmen das Ziel, die Versorgung mit Hörgeräten so unkompliziert und erschwinglich wie möglich zu gestalten. Das Unternehmen setzt auf ein duales Beratungskonzept: Kunden werden zunächst telefonisch von Hör-Experten betreut. Vor Ort passen dann lokale Partner-Akustiker die Hörgeräte individuell an.

© Audibene
Das Serviceangebot ist für Kunden kostenlos und hat dem Unternehmen zufolge bereits über 425.000 Menschen zu besserem Hören verholfen. Mit einem Produktportfolio, das moderne Mini-Hörgeräte mit innovativen Funktionen wie Bluetooth-Konnektivität umfasst, möchte Audiobene einen wichtigen Beitrag für ein aktives und selbstbewusstes Leben in der neuen Generation von Hörgeräteträgern leisten.
Velomax
Die Velomax Berlin Hallenbetriebs GmbH, gegründet 1997, betreibt die Max-Schmeling-Halle und das Velodrom, zwei der bedeutendsten Veranstaltungshallen Berlins. Hier finden Konzerte, Sportveranstaltungen und Messen statt. Das Unternehmen hat etwa 90 Mitarbeitende.

© Velomax
Die Max-Schmeling-Halle war die erste Arena Deutschlands, die 2011 und in den Folgejahren das Green-Globe-Zertifikat für Nachhaltigkeit erhielt. Velomax baute eine energieeffiziente LED-Beleuchtung ein, setzt Wassersparmaßnahmen um und fördert nachhaltigen Konsum durch vegane und vegetarische Speiseangebote. Zudem unterstützt Velomax umweltfreundliche Anreiseoptionen durch Fahrradständer, eine Partnerschaft mit dem Leihradanbieter Nextbike, sowie eine direkte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
WSD Permanent Security
Die WSD Permanent Security GmbH, seit 1990 aktiv und umfirmiert im Jahr 2018, bietet umfassende Sicherheitslösungen an. Mit seinen etwa 600 Beschäftigten deckt das Unternehmen sowohl personelle als auch technische Dienstleistungen ab. Dazu gehören Sicherheitskonzepte, Integration von Sicherheitssystemen, Fernüberwachung durch ein Security Operation Center (SOC) sowie mobile Sicherheitskräfte und Event-Services.
Unter der Leitung von René Helbig hat sich die WSD von einem traditionellen Wach- und Schließdienst zu einem modernen Sicherheitsunternehmen entwickelt. Besondere Schwerpunkte liegen auf der Einführung innovativer Technologien wie KI-basierter Videoanalytik und Radarsystemen. Das Unternehmen hat zudem eine eigene Ausbildungs- und Weiterbildungsstätte gegründet. Trotz Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Preisdruck verzeichnet WSD ein starkes Wachstum.
Des Weiteren wurden die folgenden Newcomer nominiert:
Freshfoodz
Die 2021 vom Cateringunternehmer Karsten Streeck gegründete Firma Freshfoodz hat sich auf die Herstellung und den Vertrieb frischer Fertiggerichte spezialisiert. Während der Coronakrise entwickelte das Unternehmen ein innovatives Verfahren, um gesunde und schmackhafte Mahlzeiten direkt zu den Menschen nach Hause zu bringen.

© Freshfoodz
Freshfoodz hat 48 Beschäftigte und bietet seine Produkte sowohl für Privatkunden als auch für Geschäftskunden an – wie Restaurants, Kindertagesstätten und Seniorenresidenzen. Die Grundlage dafür ist eine patentierte Methode namens „Cook & Fresh“: Die Gerichte werden frisch gekocht, heiß abgefüllt und dann heruntergekühlt.
Edubites
Edubites ist ein Berliner Bildungstechnologie-Start-up, das 2022 gegründet wurde. Das Unternehmen entwickelt digitale Lernlösungen, die auf die Bedürfnisse von Unternehmen abgestimmt sind. Die Anwendungen und Tools verbinden moderne Technologien und Pädagogikansätze, um zum Beispiel das Wissen von ausscheidenden Mitarbeitern zu sammeln und an Nachfolger weiterzugeben.
Cellbricks
Die 2016 gegründete Cellbricks GmbH arbeitet im Bereich Biotechnologie und Medizintechnik an neuartigen Lösungen zur Bekämpfung des Organmangels durch den Einsatz von 3D-Biodruck. Mit rund 25 Mitarbeitenden entwickelt das Unternehmen Technologien zur Herstellung von menschlichem Gewebe, künftig soll auch die Entwicklung künstlicher Organe möglich gemacht werden.
Durch die Kombination von menscheneigenem und künstlichem Gewebe will Cellbricks eine Zukunft ermöglichen, in der die Biofabrikation von Organen zum medizinischen Alltag wird. Cellbricks kooperiert mit renommierten Partnern wie der Berliner Charité, der Technischen Universität Berlin und Bayer.
Getvoila
Das 2021 gegründete Start-up Getvoila bietet tiefgekühlte Gerichte in Restaurantqualität an. Dafür arbeitet das Unternehmen unter der Leitung von Gründer Julius Wiesenhütter mit über 200 Köchen und Restaurants zusammen. Darunter finden sich bekannte Namen wie Steffen Henssler und Thomas Bühner.

© GetVoila
Getvoila arbeitet mit einer modernen Schockfrost-Technologie und bietet Produkte sowohl für Privatkunden als auch für Geschäftskunden im Hotel- und Gastgewerbe an. Die Zubereitung ist ohne Fachkenntnisse möglich. Das Unternehmen entlastet damit eine vom Fachkräftemangel stark betroffene Branche.
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