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Landmark der Nachhaltigkeit: Neue Büros und Wohnungen am Holzmarktgelände
Grundsteinlegung für Großprojekt von Tishman Speyer zwischen Ostbahnhof und Jannowitzbrücke. 15.000 Quadratmeter große Brache wird endlich bebaut.
Stand:
Die Tiefbauarbeiten starteten bereits Mitte Dezember 2023, der Grundstein wurde nun am 26. Juni gelegt. Direkt gegenüber dem Holzmarkt-Gelände in Friedrichshain startet das US-amerikanische Immobilienunternehmen Tishman Speyer das größte Projekt in Berlin seit dem Sony Center. Es soll ein ganzheitlich durchkomponierter, „grüner Campus“ werden.
Der LXK-Campus soll aus zwei Gebäudeteilen mit 9350 Quadratmeter Wohn- und 51.850 Quadratmeter flexibler Büro- und Gewerbefläche auf elf Etagen bestehen. Gastronomie und kleiner Einzelhandel finden im Erdgeschoss Platz; gegenüber dem Holzmarktgelände entsteht ein öffentlicher Platz.
Das fast 15.000 Quadratmeter große Grundstück liegt nahe dem Ostbahnhof, zwischen Lange Straße und Bahngleisen. Es wird von einem Joint Venture aus Tishman Speyer, dem Projektentwickler und Verwalter Roland Berger RB Real Berlin sowie der Immobilienagentur Cesa Group entwickelt.
LXK wird ein prägender Baustein sein in dem neu entstehenden „Band der Bahn“ zwischen Alexanderplatz und Warschauer Straße.
Roland Berger, Geschäftsführer des Joint-Venture-Partners RB RealBerlin Group
Zunächst lief die Bebauung der Brache unter dem Projektnamen „Andreas Quartier Campus“. Im April 2021 meldete der Branchendienst „Thomas Daily“, dass die Cesa Group freie Bahn für die Entwicklung ihres Grundstücks an der Krautstraße/Ecke Lange Straße im Umfeld des Berliner Ostbahnhofs erhalten habe.
Der Bezirk hatte zunächst den Bebauungsplan für das Gelände, das bis zur Andreasstraße reicht, gegenüber den ursprünglichen Planungen geändert. Die Grundzüge der Planung des Bebauungsplans V-52 wurden deshalb grundlegend überarbeitet, damit der Bezirk eine Grundschule einrichten kann.
Die Fläche war zunächst ein Mischgebiet mit Büro- und Gewerbeflächen sowie gegebenenfalls Wohnungen. Weitere 5000 Quadratmeter an der Langen Straße/Ecke Andreasstraße wurden als Gemeinbedarffläche neu eingefügt. Auf diese Flächenverteilung hatten sich der Investor, der Bezirk und die zuständige Senatsverwaltung geeinigt. Dies vor allem deshalb, weil das Gelände in Privatbesitz ist und es in Friedrichshain keinerlei Großflächen im öffentlichen Besitz mehr gibt, die für dringend benötigte Schulneubauten und Sportflächen genutzt werden könnten.
Ökologisches Nachhaltigkeitskonzept
Roland Berger sieht mit dem neuen Projekt ein Pendant zum „Band des Bundes“ im Regierungsviertel entstehen: „LXK wird ein prägender Baustein sein in dem neu entstehenden ‚Band der Bahn‘ zwischen Alexanderplatz und Warschauer Straße“, sagte er am 26. Juni bei der Grundsteinlegung.
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In den Erdgeschossen der beiden Gebäude sind Restaurants, kleine Einzelhandelsgeschäfte und lebendige Nutzungen vorgesehen, die sich zu dem großen, neuen und begrünten öffentlichen Platz im Zentrum des Quartiers orientieren.
Zum ökologischen Nachhaltigkeitskonzept gehört auch die komplette Regenwasserspeicherung, -nutzung und -versickerung vor Ort. Eine Leed-Zertifizierung in Platin wird angestrebt. Beim Bau soll durch den Einsatz von CO₂-reduziertem Beton im Vergleich zum Einsatz von branchenüblichem Beton 4800 Tonnen CO₂ eingespart werden.

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Auf die Nutzung von fossilen Brennstoffen soll komplett verzichtet werden. Solarmodule auf einer Fläche von 2500 Quadratmeter auf dem Dach und die Energierückgewinnung aus dem Abwasser sollen im Zusammenspiel mit Luft-Wasser-Wärmepumpen ein sogenanntes Near Zero Energy Building garantieren.
Das Mobilitätskonzept sieht mehr als 550 leicht zugängliche Fahrradstellplätze im Erdgeschoss vor, die auch für E-Lastenräder ausgerüstet sind, zudem 150 Pkw-Stellplätze, alle E-Mobility-ready. Angestrebt wird eine Zertifizierung in Platin vom Good-Mobility-Council.
Zwei L-förmige Baukörper stehen sich diametral gegenüber
Das Vorhaben plant das niederländische Architekturbüro MVRDV (Rotterdam und Berlin). „Durch die optische Aufteilung der Volumina der beiden Gebäude in kleinere Blöcke korrespondiert das Projekt sensibel mit der Maßstäblichkeit der Umgebung und fügt sich in diese ein“, schreiben die Architekten. „Dies wird durch die asymmetrischen Formen der halbtransparenten Paneele an der Fassade betont, die auf den Blöcken gespiegelt werden, um ein ‚Schachbrettmuster’ zu erzeugen.“

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Die Architekten arbeiten zwei L-förmige Baukörper aus. Sie stehen sich diametral gegenüber und werden durch ein horizontales Band zusammengebunden.
Geplant sind nach Angaben der Architekten rund 140 Wohnungen vom Studio bis zur 3-Zimmer-Wohnung. Viele der Einheiten verfügen über Außenbalkone oder -terrassen und grüne, private Dachterrassen. Es sollen zudem mehrere tausend Quadratmeter „Open-Air-Gemeinschaftszonen“ entstehen.
Die Hamburg Commercial Bank stellt eine anteilige Finanzierung. Über die Höhe wurde Stillschweigen vereinbart. Die Fertigstellung soll im vierten Quartal 2026 sein.
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