
© IHK Berlin / Konstantin Gastmann / Jens Ahner
Sommerfest der IHK Berlin: Party für die Verwaltungsreform und internationale Großveranstaltungen
Konjunkturflaute ist kein Thema gerade. Auf dem Sommerfest der Berliner Industrie- und Handelskammer freut man sich über Verwaltungsreform des Senats. Und über Kai Wegners Pläne, Großes in die Hauptstadt zu holen.
Stand:
Der Wettergott hatte Gnade mit den Veranstaltern der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) am Mittwochabend: Die rund 2000 angemeldeten Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur hätten keinen Platz gefunden im Foyer des Ludwig Erhard Hauses. Stattdessen konnten sie ohne Regen über den abgesperrten Teil der Fasanenstraße flanieren und die Speisen von zwölf Foodtrucks probieren (von denen einige die nächste TÜV-Prüfung kaum überstehen dürften, aber das ist ein anderes Thema).
Wichtiger noch als gute Speisen und Getränke sind die Umstände, die vielen Unternehmerinnen und Unternehmern derzeit wieder Mut machen: eine relativ geräuschlos arbeitende Bundesregierung, die investieren will. Dazu eine Landesregierung, die ebenfalls gestalten will.
Mit wem wollen wir uns eigentlich vergleichen?
Sebastian Stietzel, Präsident der IHK Berlin
IHK-Präsident Sebastian Stietzel lobte in dem Zusammenhang den Senat für die nun verabschiedete Verwaltungsreform und attestierte dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU), er habe Wort gehalten, als er vor einem Jahr an dieser Stelle diese Reform versprochen hatte – bis zum Sommerfest 2025. Er artikulierte neues Selbstbewusstsein der lokalen Wirtschaft mit der Frage: „Mit wem wollen wir uns eigentlich vergleichen?“ Die Antwort schob er hinterher: mit Tokio und Singapur, nicht mehr mit Hamburg oder München.

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Um diesen Anspruch zu erfüllen, stellte er klar, dass die IHK internationale Großveranstaltungen – auch finanziell – unterstütze und verwies auf einen Beschluss der Kammer, die ebenfalls Mittwoch Mittel für eine Bewerbungsgesellschaft für die Weltausstellung „Expo 2035“ freigegeben hatte. Anders als der Senat, der eine Bewerbung um Olympische Spiele priorisiert, wolle die Kammer alle derartigen Veranstaltungen gleichermaßen fördern, kündigte Stietzel an.
Kai Wegner warb bei der IHK erneut für Olympia und begründete dies mit den Investitionen in Infrastruktur – für Verkehr, Wohnen, Sport und vor allem eine soziale Infrastruktur, den sozialen Zusammenhalt der Stadt. „Diese Chance sollten wir uns nicht wegnehmen lassen“, sagte der Regierende und stellte die These auf, dass auf internationalem Parkett eine Bewerbung Deutschlands mit Berlin als Austragungsort der Spiele deutlich bessere Chancen habe als mit München.
Beim Reizthema „Ausbildungsplatzabgabe“, das die Vertreter der Kammer zuverlässig auf die Palme bringt, will Wegner, persönlich Gegner einer solchen Abgabe, offenbar einen Streit mit dem Koalitionspartner vermeiden. Er versuchte, wie schon in einer Rede am Vorabend bei der Handwerkskammer, die Unternehmen zu motivieren, mehr junge Menschen auszubilden. Die Zielmarke lautet: 2000 zusätzliche Ausbildungsplätze bis Jahresende. Das müsse erreichbar sein. „Ich bin verliebt ins Gelingen“, sagte Wegner.
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