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Es entstehen viel zu wenig neue Wohnungen.

© dpa/Robert Michael

Wohnungsneubau: Berlin erreicht die selbst gesteckten Ziele wieder nicht

Statt 20.000 Einheiten wurden in der Hauptstadt im vergangenen Jahr 15.965 Wohnungen bezugsfertig. Brandenburg liegt fast zwanzig Prozent über dem Vorjahr 2022.

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Die Zahl der Fertigstellungen von Wohnungsbauvorhaben ist in Berlin 2023 zurückgegangen; in Brandenburg nahm sie im gleichen Zeitraum zu. Insgesamt wurden in der Hauptstadt 15.965 Wohnungen bezugsfertig. Das sind 7,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Montag mit.

Der Berliner Senat hatte sich im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, 20.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen.

Brandenburgs Behörden meldeten 19,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Von den 10.709 gemeldeten Wohnungen in neuen Wohngebäuden sind 4654 (Vorjahr: 4.094) im weiteren Metropolenraum und 6055 (Vorjahr: 4539) im Berliner Umland entstanden.

In Berlin lagen die Baufertigstellungsmeldungen um 967 Wohnungen über dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre. Die Bezirke Lichtenberg und Treptow-Köpenick meldeten die meisten Wohnungsfertigstellungen, Lichtenberg mit 3410 Wohnungen (Vorjahr: 1571) hatte zugleich den prozentual höchsten Zugewinn gegenüber 2022.

Zahl der Baugenehmigungen stark zurückgegangen

Die Bauunternehmen in Berlin und Brandenburg erwarten für 2024 kein gutes Geschäftsjahr. Das zeige sich besonders bei den Baugenehmigungen, heißt es in einer Mitteilung der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg.

Im Vergleich zu 2022 sind die Genehmigungen in 2023 im Wohnungsbau in Berlin um rund 30 und in Brandenburg um 35 Prozent zurückgegangen. Damit wird das Baugeschehen in 2024 zurückgehen.

In Berlin sank die Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden im Bauüberhang zum Stichtag 31. Dezember 2023 um 5,7 Prozent auf 58.029. Darunter sind 50.106 Wohnungen in neuen Wohngebäuden geplant. Mit dem Bauüberhang ist die Differenz der genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen gemeint.

Der Berliner Senat hatte sich am 4. Juni auf den Entwurf für ein „Schneller-Bauen-Gesetz“ verständigt, mit dem der Wohnungsneubau angekurbelt werden soll. Als Gründe für die Unattraktivität des Wohnungsneubaus gelten hohen Zinsen und gestiegene Baupreise.

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