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Die Berliner Bayer-Zentrale in der Müllerstraße in Wedding.

© Doris Spiekermann-Klaas

Exklusiv

Berlin startet Pilotprojekt mit Impfstraßen: Betriebsärzte impfen ab 10. Mai Beschäftigte von BVG, Vattenfall und Wasserbetrieben

Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur können sich in einem Pilotprojekt bei Bayer und Berlin Chemie impfen lassen. Der Senat stellt 10.000 Impfdosen bereit.

In Berlin startet schon am kommenden Montag ein Pilotprojekt für das Impfen in Großbetrieben. Nach Recherchen des Tagesspiegel werden die Unternehmen Bayer und Berlin Chemie ab 10. Mai jeweils eine Impfstraße eröffnen.

Dort sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von BVG, Vattenfall und Berliner Wasserbetrieben (BWB) von Betriebsärzten geimpft werden. Der Senat soll für das Projekt nach Tagesspiegel-Informationen vorerst 10.000 Impfdosen von Moderna zur Verfügung stellen.

Bei Bayer können sich ab kommender Woche dann die mehr als 15.000 Mitarbeiter von BVG und Vattenfall impfen lassen. Für den Pharmakonzern selbst arbeiten in Berlin 5000 Mitarbeiter. Bei Berlin Chemie mit ebenfalls 5000 Mitarbeitern wird die Impfstraße für die etwas mehr als 4000 Mitarbeiter der BWB geöffnet. Das Personal dafür sollen Bayer und Berlin Chemie zur Verfügung stellen.

Für die gemeinsamen Impfstraßen habe gesprochen, heißt es aus Kreisen der Wirtschaft, dass nur so kurzfristig Impfstraßen aufzubauen gewesen seien und bei den Pharma-Unternehmen Bayer und Berlin Chemie die personellen und infrastrukturellen Ressourcen dafür vorhanden seien.

[Mehr zum Thema: Impfzentren, Impfstraßen, Familienmitglieder: Wie Betriebsärzte die Corona-Impfkampagne voranbringen könnten (T+)]

Auf Tagesspiegel-Anfrage erklärte dazu Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne): „Betriebsärzte können uns helfen, die Corona-Impfungen zu beschleunigen. Nun gilt es, diese Power zügig zu nutzen. Deswegen sind Pilotprojekte wichtig, die jetzt das Impfen für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der kritischen Infrastruktur mithilfe von Betriebsärzten beschleunigen.“

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Bereits vergangene Woche hatte Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz (SPD) solche Projekte im Abgeordnetenhaus angekündigt. Nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern am Montag vergangener Woche hatte insbesondere der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) von einem "viel zu gemächlichen Gang der deutschen Pandemieeindämmung" gesprochen und die mangelnde Einbindung der Betriebsärzte kritisiert.

In Berlin wird seit diesem Montag die Gruppe der Impfpriorität 3 geimpft. Mehr als 100.000 Menschen organisierten sich allein am Montag einen Termin. Inzwischen sind 25,95 Prozent der Berliner erstgeimpft. 9,64 Prozent der Menschen haben auch die zweite Dosis erhalten.

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