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Ein Regionalzug der Deutschen Bahn fährt in den Hauptbahnhof in Berlin ein.

© Lukas Schulze/dpa

Exklusiv

Berlins größter Arbeitgeber: Betriebsärzte sollen bald bei der Deutschen Bahn impfen

Endlich sollen Mediziner in den Unternehmen in die Impfkampagne einbezogen werden. Begonnen wird wohl bei Berlins größtem Arbeitgeber und bei Bayer.

In Berlin werden Betriebsärzte im Mai beginnen, einzelne Belegschaften gegen Sars-Cov-2 zu impfen. Zuerst seien entsprechende Impfeinsätze bei Bayer und der Deutschen Bahn geplant. Das erfuhr der Tagesspiegel von Ärzten und aus Senatskreisen.

Für die Deutsche Bahn (DB), deren Zentrale sich am Potsdamer Platz befindet, arbeiten in Berlin mehr als 22.000 Beschäftigte. Zum größten Arbeitgeber der Hauptstadt gehört auch die Berliner S-Bahn.

Für den Pharmakonzern Bayer sind in Berlin 5000 Mitarbeiter tätig, die meisten davon im Weddinger Werk. Zudem soll in mindestens einem weiteren Großunternehmen bald gegen das Coronavirus geimpft werden.

Ein Sprecher der Senatsgesundheitsverwaltung verwies am Mittwoch lediglich auf die Ankündigung von Staatssekretär Martin Matz. Der SPD-Politiker hatte am Montag im Abgeordnetenhaus gesagt, man erwäge in einigen Unternehmen entsprechende "Pilotprojekte" mit Betriebsärzten anzustoßen.

Eine DB-Sprecherin teilte mit, dass das Unternehmen wie bekannt an zehn Standorten interne Impfzentren plane - die ersten entstünden in München und Nürnberg. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte am Mittwoch auf einer Veranstaltung des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller, man sei soweit, das Impfen in den Betrieben in den Vordergrund zu stellen.

Dem Tagesspiegel berichteten in den vergangenen Tagen zahlreiche Großunternehmen in Berlin und Umgebung, dass deren Betriebsärzte sich auf Impfeinsätze vorbereitet hätten - darunter Siemens, Daimler, Rolls Royce, die Stadtreinigung BSR sowie die ebenfalls landeseigenen Berliner Verkehrsbetriebe BVG.

Die Betriebsärzte sind bereit, aber der Impfstoff fehlt

Firmenübergreifender Tenor: Die Betriebsärzte seien bereit, es fehle der Impfstoff. Das bald mehr Impfstoff verschiedener Hersteller geliefert würde, hatte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) zu Wochenbeginn angekündigt.

Nach dem Impf-Gipfel von Bund und Ländern am Montag hatte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) von einem "viel zu gemächlichen Gang der deutschen Pandemieeindämmung" gesprochen. Statt des flächendeckenden Einsatzes der Betriebsärzte begnügten sich Bundeskabinett und Landesregierungen mit Ankündigungen.

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Bundesweit soll es fast 12.000 Werk- und Betriebsärzte geben. In einigen Unternehmen sind die Mediziner angestellt, was sich nur für große Betriebe lohnt. Andere Firmen haben feste Vereinbarungen mit niedergelassenen Ärzten, die regelmäßig auf Honorarbasis tätig werden.

In Berlin haben bislang 23,1 Prozent der Einwohner die erste Spritze erhalten, fast neun Prozent sind mit beiden Impfdosen versorgt worden.

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