zum Hauptinhalt
Sieht frisch saniert aus, doch ist immer noch nicht benutzbar: Die Turnhalle am Tierpark in Berlin-Lichtenberg.

© Dominik Lenze/Tsp

Frisch saniert, seit sechs Monaten gesperrt: Warum eine Turnhalle in Berlin-Lichtenberg ungenutzt verstaubt

Eine Turnhalle im Lichtenberger Ortsteil Friedrichsfelde kann nicht öffnen, weil ein Standplatz für eine Mülltonne fehlt. Jetzt verspricht das Schulamt Tempo.

Stand:

Die Turnhalle in der Straße Am Tierpark 19 in Berlin-Lichtenberg ist frisch saniert. Das sieht man dem Gebäude auch an: Die makellose Fassade schimmert in der Sonne, bloß im Außenbereich wird noch bis Monatsende gebaut. Doch es gibt einen Durchgang zum Halleneingang, der Innenbereich ist seit November wieder instand gesetzt. Prinzipiell wäre die Halle benutzbar. Doch Vereine und Schulen dürfen hier immer noch keinen Sport treiben, weil Bezirk und Stadtreinigung sich um das Aufstellen von Mülleimern streiten.

Dass die Halle noch nicht zugänglich ist, liege „ausschließlich in dem noch fehlenden befestigten Müllstandplatz am Standort”, teilte die für Schule und Sport zuständige Bezirksstadträtin Sandy Mattes (SPD) auf Anfrage der Lichtenberger CDU mit. Die „B.Z.“ berichtete zuerst darüber.

Die Berliner Straßenreinigung (BSR) verweist nach der Tagesspiegel-Anfrage auf Paragraf 9 der Abfallwirtschaftssatzung. Dort wird tatsächlich eine feste Unterlage für Müllcontainer gefordert.

„Es ist völlig inakzeptabel, dass eine fertige Sporthalle seit über sechs Monaten ungenutzt bleibt”, sagt Benjamin Hudler, Fraktionschef der CDU in Lichtenberg. „Gerade in Zeiten, in denen Sportstätten dringend benötigt werden.“ Eine bürokratische Hürde sorge dafür, dass Vereine, Schülerinnen und Schüler keinen Sport in der Halle treiben dürfen. „So viel Bürokratismus versteht kein Mensch”, sagt Hudler. 

BSR bot Alternativen an

Die Vorschriften aus der Abfallwirtschaftssatzung sind laut BSR „kein Bürokratismus, sondern dienen dem Gesundheitsschutz unserer Beschäftigten”, heißt es auf Anfrage. Ein Sprecher der Stadtreinigung erinnert daran, dass es sich bei den vorgesehenen Mülltonnen immerhin um Container mit einem Volumen von 1100 Liter handele. In befüllten Zustand würden die Tonnen gut und gern 200 Kilogramm wiegen. 

Die Anforderungen für den Mülltonnen-Standplatz habe man schon Ende 2024 an das Bezirksamt kommuniziert. Es erscheine „unverständlich“, dass man den Müllstandort nicht schon direkt im Anschluss an die Turnhallensanierung gebaut habe. Zudem habe die BSR zwei Alternativlösungen angeboten, zum Beispiel einen provisorischen Müllstandplatz an der Grundstücksgrenze zum Bürgersteig. Doch seit Januar habe das Bezirksamt auf Anfragen der BSR nicht reagiert.

Die Bauarbeiten im Außenbereich sollen bis spätestens Ende Juni abgeschlossen sein. Dann wird die Turnhalle am Tierpark ein halbes Jahr nach Sanierung der Innenräume ungenutzt gewesen sein.

Immerhin: Nach Angaben von Bezirksstadträtin Mattes sollen die Bauarbeiten wahrscheinlich noch vor Monatsende abgeschlossen sein. Die Alternativvorschläge des BSR schaue man sich noch einmal an, sie sei zuversichtlich, dass man eine Lösung finde. „Es soll nicht an der Tonne scheitern“, sagt die Bezirksstadträtin

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })