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„Niemand soll sich alleine fühlen“: Alt-Buckow im Süden Neuköllns bekommt neuen Nachbarschaftstreff
Wenn neue Wohnviertel entstehen, muss Infrastruktur erst wachsen. Der neue Treffpunkt Buckower Felder ist einer erster Schritt in diese Richtung in dem neuen Quartier.
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Zwischen Neubauten, Baustellen und frisch angelegten Straßen liegt der neue Nachbarschaftstreff Buckower Felder am Gensweg 3. „Der Treff ist einer der ersten Orte, die hier Leben ins neue Quartier bringen“, sagt Sabine Maria Voltz, Sozialarbeiterin und Leiterin des Treffs.
Das Stadtquartier Buckower Felder liegt im Süden Neuköllns, an der Grenze zu Brandenburg. Es wurde von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land entwickelt und umfasst rund 900 Wohneinheiten. Etwa die Hälfte der Wohnungen sei bisher bezogen, sagt Voltz.
„Wenn neue Stadtquartiere entstehen, muss die soziale Infrastruktur erst wachsen“, erklärt die Sozialarbeiterin. Deshalb habe Stadt und Land das Tochterunternehmen Sophia, beauftragt – eine GmbH, die berlinweit elf Nachbarschaftstreffs betreibt. Der Treff in Alt-Buckow ist der jüngste Standort. Ein weiterer soll in der Buckower Ringslebenstraße folgen.
Nach baulichen Verzögerungen konnte der Nachbarschaftstreff im April 2025 die Räumlichkeiten beziehen. Das erste Programm startete Ende Juni. Der Treff befindet sich in einem hellen, etwa 90 Quadratmeter großen Raum mit Glasfronten. Sofas, eine Kinderecke, eine Tauschbibliothek, Tische sowie eine Kochecke laden zum Verweilen, Austauschen und gemeinsamen Kochen ein.
Mehrmals wöchentlich finden im Erdgeschoss offene, meist kostenlose Angebote in Kooperation mit sozialen Trägern statt: Darunter ein Mädchencafé (Nena e.V.), ein Eltern-Kind-Café (Neuköllner Stadtteilmütter) sowie ein Sprachcafé zum Deutsch lernen. An Wochenenden kann der Raum für private Feiern oder Projekte gemietet werden. Darüber hinaus bietet Sabine Maria Voltz kostenfreie Sozialberatung an – zweimal pro Woche sowie auf Anfrage. „Niemand soll sich mit seinen Problemen alleine fühlen“, sagt sie.
Gerade für geflüchtete Familien könne es in dem neuen Stadtquartier schwer sein. „Die Nachbarschaft besteht zum Teil aus Einfamilienhäusern, da gibt es wenig Kontakt“, sagt sie. Vor der Bebauung der Buckower Felder, gab es jahrelang Proteste gegen das Projekt. Unter anderem, weil auf dem Feld früher das beliebte Heuballenfest stattfand.
„Der Nachbarschaftstreff hat jetzt die Möglichkeit, eine neue Identität zu schaffen“, sagt Voltz – und bislang funktioniere das gut. „Ich hatte das Gefühl, dass die Leute ein bisschen aufgeatmet haben, als sie gemerkt haben: Hier ist jetzt endlich ein Ort zum Rein- und Rausgehen.“
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