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Reformschule Berlin-Spandau

© Archiv Hofschläger/ Zitadelle Spandau

Schul-Historie in Spandau: „Kein Rohrstock, keine Schläge, viel Kreativität“

In der Zitadelle wird an einen Künstler erinnert, der auch Lehrer war - an einer ganz besonderen Schule, die von den Nazis verboten worden ist. Der Sohn hat eine Frage an die Leserschaft.

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Am Sonntag ist Schluss. Dann endet die Ausstellung „Anschauungen. Theo Hofschläger (1899-1974)“ in der Bastion Kronprinz. Deshalb lädt die Familie Hofschläger zur Finissage am 30. März, 14-17 Uhr, in die Zitadelle von Berlin-Spandau, um noch einmal die Werke von Theo Hofschläger zu betrachten. Der Mann hatte aber nicht nur künstlerisches Talent.

„Er war Lehrer an der Lebensgemeinschaftsschule in der Neustadt in der Mittelstraße 20 von 1922 bis 1933, einer Reformschule, die aus der Jugendbewegung und der Arbeiterschaft/SPD kam. Natürlich wurde sie von den Nazis verboten, er bekam Berufsverbot“, erzählte mir Sohn Uwe Hofschläger, der seit 1990 die Jugendgeschichtswerkstatt Spandau leitet.

Die Schule befand sich auf dem Hinterhof der Mittelstraße – hier ein Foto von 1967. Das Foto hat er im Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums gefunden. Es gab noch eine zweite Reformschule, die sich laut Hofschläger in der Wilhelmstadt befand.

Dieses Foto soll die Reformschule in der Spandauer Neustadt zeigen.

© Archiv Hofschläger/ Zitadelle Spandau

Das Gebäude wurde in den 60er Jahren abgerissen, heute ist dort der ‚Gemeinschaftsgarten Mittelinsel‘ zu finden. Sie war eine Reformschule, das heißt: religionsfreie Schule, Jungen und Mädchen zusammen in einer Klasse, kein Rohrstock, keine Schläge, viel Eigenverantwortung der Schüler, enge Zusammenarbeit zwischen Lehrern, Eltern und Schülern. Sie war eine neue, freie und kreative Schulform“, schreibt Hofschläger an den Tagesspiegel-Newsletter für Spandau. Und er hat Fragen an die älteren Leserinnen und Leser. „Kannten Sie Theo Hofschläger? Haben Sie auf dem Dachboden noch Fotos der Lebensgemeinschaftsschule gefunden?“ Mail an: info@jgwspandau.de.

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