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Stolperstein-Verlegung in Berlin-Westend: Herder-Gymnasium erinnert an ermordete Lehrerin
Die Nazis deportierten Regina Barkan 1942 vom Bahnhof Grunewald aus nach Riga. Sie starb auf der Fahrt im eisigen Güterwagen oder wurde nach der Ankunft erschossen. Ihre frühere Schule gedenkt der jüdischen Lehrerin.
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Das Herder-Gymnasium in Berlin-Westend erinnert an seine jüdische Lehrerin Regina Barkan, die von den Nazis ermordet wurde. Am Sonnabend, 8. März, um 14 Uhr verlegt der Künstler Gunter Demnig im Rahmen einer Gedenkfeier einen Stolperstein an der Westendallee 45-46 vor der Schule.
Kantor Gabriel Loewenheim vom Synagogal Ensemble Berlin singt einen Psalm und einen Totengesang. Schulleiterin Karin Schallbruch und die Koordinatorin der Stolperstein-Initiative Charlottenburg-Wilmersdorf, Gisela Morel-Tiemann, halten Ansprachen. Schülerinnen und Schüler des Herder-Gymnasiums stellen Regina Barkan biografisch vor.

© Iana Liapina
Ab 1929 unterrichtete Regina Barkan, nachdem sie in Jena mit einer Arbeit über den Machtbegriff in Nietzsches Philosophie promoviert hatte, am Westend-Lyzeum für Mädchen, der Vorgänger-Schule des heutigen Gymnasiums. Sie stammte aus Königsberg, wo sie am 8. August 1880 zur Welt gekommen war, und hatte drei jüngere Geschwister. Ihr Vater war Kaufmann.
Wegen ihrer jüdischen Herkunft wurde Regina Barkan nach der Machtübergabe an die Nazis 1933 entlassen und 1942 vom Bahnhof Grunewald aus nach Riga deportiert. Die Fahrt in einem Güterzug dauerte fünf Tage bei eisigen Temperaturen. Die noch lebenden Ankommenden wurden in einem Wald bei Riga erschossen.
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