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Henrik Falk, Vorstandsvorsitzenden der BVG, verdiente 2024 fast zehnmal so viel wie ein durchschnittlicher BVG-Beschäftigter.

© picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow

Bis zu eine halbe Million Euro für Berliner Manager: So viel verdienen die Chefs von BVG, BSR und Co.

Die Vorstände und Geschäftsführer der Berliner Landesunternehmen haben auch 2024 gutes Geld verdient. Alle erhielten deutlich mehr als der Regierende Bürgermeister.

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Seit Tagen debattiert die Berliner Politik über eine Deckelung der Manager-Gehälter in den Berliner Landesunternehmen. Nun liegen mit dem Beteiligungsbericht des Berliner Senats neue Zahlen über die Verdienste von Berlins Top-Managern vor.

Das höchste Einkommen vom Land bezog demnach im vergangenen Jahr der frühere Betriebsvorstand der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Rolf Erfurt. Insgesamt erhielt er 535.000 Euro.

Mehrere Berliner Manager verdienen etwa eine halbe Million Euro

Enthalten seien darin auch die Bezüge für die Zeit nach Ende seiner Vorstandstätigkeit. Denn Erfurt hatte die BVG nach Differenzen mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden Henrik Falk im vergangenen Jahr vorzeitig verlassen.

Neben Erfurt knackte mit Messe-Berlin-Geschäftsführer Dirk Hoffmann nur ein weiterer Manager der Landesunternehmen die Marke von einer halben Million Euro. 502.000 Euro gab es für ihn insgesamt und damit 22.000 Euro mehr als im Jahr zuvor.

Zum Grundgehalt von 333.000 Euro kamen 150.000 Euro an variabler Vergütung für das Vorjahr sowie 19.000 Euro, die unter „sonstige Bezüge“ fielen. Sein Kollege, der Vorsitzende der Geschäftsführung Mario Tobias, kam insgesamt auf 406.000 Euro Gehalt im vergangenen Jahr und damit auf knapp 100.000 Euro weniger.

BVG-Chef verdient zehnmal mehr als seine Mitarbeiter

Auf Rang drei unter den Landesmanagern folgt Hinrich Holm. Der Vorstandsvorsitzende der Investitionsbank Berlin (IBB) erhielt 494.000 Euro und damit fast so viel wie im Jahr 2023 (498.000). Knapp dahinter liegt Christian Feuerherd, CEO der rekommunalisierten Berliner Energie und Wärme (BEW). Er brachte es auf ein Gehalt von 487.000 Euro.

Flughafen-Chefin Aletta von Massenbach erhielt 465.000 Euro und damit etwas weniger als im Vorjahr. BVG-Vorstandschef Henrik Falk startete mit einem Gehalt von 454.000 in sein erstes Jahr nach seiner Rückkehr aus Hamburg zu den weiterhin kriselnden Verkehrsbetrieben.

Zwar hat er nicht das höchste Gehalt, in keinem anderen Landesbetrieb aber ist der Abstand zu den Durchschnittslöhnen der Mitarbeiter höher. Falk verdient demnach fast zehnmal so viel wie ein durchschnittlicher BVG-Beschäftigter.

SPD will Managergehälter deckeln

Angeliki Krisilion, Vorständin bei der IBB, kam auf 445.000 Euro. Die BSR-Vorstandsvorsitzende Stephanie Otto verdiente 2024 insgesamt 437.000 Euro und damit 50.000 Euro mehr als ein Jahr zuvor. Für Vivantes-Chef Johannes Danckert gab es einen Verdienst von 417.000 Euro. BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grote verdiente 402.000 Euro.

Was alle Manager gemein haben: Sie verdienen deutlich mehr als der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU), der pro Jahr auf rund 212.500 Euro brutto kommt. Auch deshalb will die Berliner SPD-Fraktion das Gehalt der Manager in den Landesbetrieben deckeln – und zwar auf der Höhe der Verdienste des Regierenden.

Aus Sicht der Senatsfinanzverwaltung läuft der Vorschlag allerdings ins Leere. „Diese Diskussion ist immer wiederkehrend, aber nicht sachgerecht“, hatte Finanzstaatssekretär Wolfgang Schyrocki (CDU) am Dienstag gesagt.

„Wenn wir Topergebnisse erzielen wollen und Topleistung erwarten von unseren Landesunternehmen, dann müssen wir auch die entsprechend qualifizierten und kompetenten Manager als Geschäftsführer ins Land Berlin holen“, führte der Staatssekretär aus. Würde das Land weniger zahlen, würden die besten Manager nicht mehr den Weg nach Berlin finden,

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