zum Hauptinhalt
Ein Sperrschild am Ende eines neuen Gleises der Strecke Berlin-Rostock in Vollrathsruhe (Mecklenburg-Vorpommern), aufgenommen am 23.11.2012.

© dpa/Bernd Wüstneck

Schiefe Schienen bremsen Betrieb: Regionalexpress RE7 verkehrt nicht mehr zwischen Berlin und BER

Wegen verzogener Schienen darf Richtung Cottbus teilweise nur noch mit Tempo 20 gefahren werden. Der RE7 fährt nur noch bis zum BER, nicht mehr bis Ostkreuz.

| Update:

Nach dem Desaster rund um kaputte Betonschwellen wird die Region nun durch verzogene Schienen ausgebremst. Zwischen Halbe und Bestensee können die Züge auf zwei kurzen Abschnitten nur noch mit Tempo 20 fahren. Das bremst die Züge auf der Regionalexpresslinie 7 so stark aus, dass die Linie nur noch zwischen Cottbus und Flughafen BER pendelt. Der Abschnitt BER bis Ostkreuz entfällt. Dies bedeutet, dass weniger Züge von Berlin zum BER fahren und Fahrgäste Richtung Spreewald und Senftenberg umsteigen müssen.

Auch der RE2 nach Cottbus muss langsamer fahren, hier gibt es Verspätungen. Ein Bahnsprecher korrigierte am Montag Angaben im Tagesspiegel, dass auch in Halbe und Bestensee Betonschwellen die Ursache sei. Auf einer internen Störungskarte war als Grund „Gleislagefehler“ genannt worden, dieser Begriff wurde auch bei Langsamfahrstellen durch kaputte Betonschwellen verwendet worden.

Vor einem Jahr war in Garmisch-Partenkirchen eine Regionalbahn entgleist, fünf Menschen starben bei dem Unglück. Als Auslöser galten schnell Betonschwellen eines bestimmten Typs mit einem Materialfehler. Diese Vermutung hatte vor wenigen Tagen ein erster Zwischenbericht des Eisenbahnbundesamtes bestätigt. Schon kurz nach dem Unglück hatte die Bahn begonnen, Schwellen dieses Typs auszutauschen. Im Mai hatte die Bahn dann angekündigt, das Programm auszudehnen.

Von den schiefen Schienen sind zwei Abschnitte mit einer Länge von jeweils 200 Metern auf der zweigleisigen Strecke betroffen, der eine bei Halbe, der andere bei Bestensee. Auf der internen Störungskarte der Bahn ist zu sehen, dass das Tempolimit von 20 Kilometern pro Stunde seit dem 13. Juni gilt. Die Öffentlichkeit wurde erst zwei Tage später informiert.

Wegen der Bauarbeiten auf der Stadtbahn sind beide Linien ohnehin geteilt, der RE2 beginnt am Ostbahnhof, der RE7 bislang am Ostkreuz. Durchgehende Fahrten über die Stadtbahn soll es erst ab Sonntag, 2. Juli, wieder geben – wenn die Bahn die Sanierung der Gleise zwischen Hauptbahnhof und Friedrichstraße pünktlich beendet. Auf der Stadtbahn werden die Schienen ausgetauscht.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false